Worms / Metropolregion Rhein Neckar – Seit 2001 existiert das Nibelungenmuseum an der Wormser Stadtmauer und inszeniert mit moderner Multimedia-Technologie die berühmte Heldensage und deren Entstehung. Mit Hilfe von Mediaguides gehen Jung und Alt in dem Literaturmuseum auf eine spannende Entdeckungsreise. Beim Spaziergang auf den Spuren der Nibelungen führt der unbekannte Dichter die Besucher über Kopfhörer durch die Ausstellung in zwei malerischen Türmen an der stauferzeitlichen Stadtmauer. Ab dem 8. November wird die Dauerausstellung um einen neuen Themenaspekt erweitert: An acht Stationen kann man zukünftig anhand von Kostümen und Requisiten in die spektakuläre „Ring“-Inszenierung des bekannten Theatermachers Achim Freyer eintauchen. Eine dazu passende, neue Mediaführung ist in Arbeit und soll 2015 präsentiert werden.
„Wer sich mit dem Nibelungenlied und seiner Wirkung beschäftigt, kommt an Richard Wagners Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ nicht vorbei“, erläutert Dr. Olaf Mückain, der Leiter des Nibelungenmuseums die Hintergründe zu der neuen Teilausstellung. Immerhin habe, so Mückain weiter, der Nibelungenstoff durch Wagners „Ring“ im 19. und 20. Jahrhundert eine seiner bedeutendsten künstlerischen Prägungen erfahren und eine beträchtliche Verbreitung gefunden. „Die Idee zur Ausstellung kam uns während der Premiere des „Rheingolds“ am Mannheimer Nationaltheater im Oktober 2011“, erinnert sich Ulrike Standke, die für die Ausstellung verantwortliche Mitarbeiterin am Nibelungenmuseum. „Und da die Inszenierung des renommierten Bühnenkünstlers Achim Freyer zu den spektakulärsten Ring-Inszenierungen der Gegenwart zählt, freuen wir uns sehr über die Kooperation mit dem Mannheimer Theater und mit Achim Freyer, dessen Regie-Arbeiten wir bereits in diesem Sommer im Heylshof zeigten.“ Dass Freyers Bildertheater durchaus verstörend und irritierend sein kann, ist den Ausstellungsmachern um Standke durchaus bewusst: „Freyer ist keine leichte Kost. Das nehmen wir aber in Kauf und freuen uns auf die Reaktionen.“ Besucher sollten sich also nicht wundern, wenn statt des „Rings“ eine nach Geld und Weltherrschaft greifende Hand zu sehen sein wird.
„Da das Nibelungenmuseum als multimediales Erlebnis funktioniert, war es nach über zehn Jahren an der Zeit, in die Dauerausstellung zu investieren“, so Hans-Joachim Kosubek, Bürgermeister und zuständiger Dezernent für die Museen: „Eine Beschäftigung mit der Rezeptionsgeschichte der Sage stellt eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Programm dar.“
Passender Mediaguide in Arbeit
In Zukunft können Besucher an acht Stationen im Sehturm Requisiten und Kostüme der Mannheimer Inszenierung bewundern. Zunächst einmal ohne Kommentierung durch einen Mediaguide, der 2015 folgen wird.
Vernissage am 7. November
Die Ausstellung, die in enger Kooperation mit dem international bekannten Bühnenkünstler Achim Freyer und dem Mannheimer Nationaltheater entstand, wird am Freitag, 7. November, 19 Uhr, im Nibelungenmuseum offiziell eröffnet. Der Eintritt zur Vernissage ist frei.
Sehturm für Aufbauarbeiten ab dem 27. Oktober geschlossen
Aufgrund der Aufbauarbeiten für die neue Ausstellung wird der Sehturm vom 27. Oktober bis zum 7. November für Besucher ausnahmsweise nicht zugänglich sein. Es gelten dann ermäßigte Eintrittspreise.
Das Nibelungenmuseum
Nibelungenmuseum Worms
Fischerpförtchen 10, 67547 Worms
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen.
Eintrittspreise:
Kinder und Jugendliche | 3,50 € |
Erwachsene | 5,50 € |
Familien | 13,00 € |
Ermäßigter Eintritt | 4,50 € |