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Heidelberg – Diskussion zum Thema “Wohnungen” mit OB Würzner, Walter Blachfellner, Felix von Grünberg brachte weitere Finanzierungsmöglichkeiten ins Gespräch (Video)

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (rbe) – Heidelberg ist eine attraktive Stadt, die viele Zuzügler durch ihre kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt anzieht. Seit Jahren wird die Wohnraumsituation in Heidelberg daher immer angespannter, da mehr Leute zuziehen als Wohnungen geschaffen werden. Dies schlägt sich auf die Mietpreise in der Stadt nieder, die entsprechend hoch sind.

Mit den US-Flächen besteht die Möglichkeit in Heidelberg für eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. Gleichzeitig sind die Bürger skeptisch, ob dies auch im erschwinglichen Mietpreisrahmen passieren wird.

Das Thema Wohnungen ist somit Dauerbrenner. Am Donnerstag den 18. September fand daher erneut eine entsprechende Podiumsveranstaltung im Hilde-Domin-Saal der Stadtbibliothek statt.

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Veranstalter waren der Mieterverein, das Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung, die Liga der Wohlfahrtsverbände, der Beirat von Menschen mit Behinderungen, die Volkshochschule sowie das Bündnis Bürger für Heidelberg, die vorab im Foyer über ihre Anliegen informierten.

Bürger konnten bei der Veranstaltung dann mit dem amtierenden und erneut kandidierenden Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, dem ehem. Salzburger Landrat Walter Blachfellner und Bernhard “Felix” von Grünberg vom Mieterverein Bonn über die Thematik Wohnungsbau und Wohnungsschaffung und Finazierungsmöglichkeiten in Heidelberg diskutieren. Auf dem Podium saßen ausserdem Christoph Nestor vom Mieterverein und als Moderator Stefan Blatt.

In einführenden Statements gaben die Diskutanten ihre Sicht auf die Wohnungsproblematik gegenüber dem Publikum wieder.

Christoph Nestor schilderte u.a. die Situation in Heidelberg, gab einige Grundlagenkenntnisse, u.a. zur Wohnungsbedarfanalyse und den US-Flächen wieder und schilderte die Zukunftsvision, welche man anstreben sollte. In Heidelberg fehlen laut der Wohnungsbedarfsanalyse, je nach Art der Schätzung zwischen 5200 und 11200 Wohnungen bis 2030, so Nestor.

OB Dr. Würzner ging ebenfalls auf die Vision für das Wohnen auf den US-Flächen, auf die Handlungsspielräume der Stadt, die bisherigen Verhandlungen mit der BiMA, die Bevölkerungsentwicklung in Heidelberg und die Möglichkeiten bei der Gestaltung günstigen Wohnraums ein.

Er bekräftigte u.a., dass man im Mark-Twain-Village rund 70 % der Wohnungen für 5,50 bis 8 Euro Mietpreis pro Quadratmeter anstrebe. Eine entsprechende Umsetzung auf allen US-Flächen werde aber schwierig. Man müsste den FInanzierungspartnern auch die Möglichkeit geben, einen Nutzen aus ihrem Engagement zu ziehen.

Die weiteren Podiumsgäste Walter Blachfellner und Felix von Grünberg schilderten dann zwei Arten der in ihrer Region eingesetzten Wohnungsbaufonds.

Felix von Grünberg nannte die derzeit günstige Zinslage als Chance, Investitionen zu tätigen, um durch Fonds und Förderungen auch bei Neubauten günstigen Wohnraum zu schaffen. Ein revolvierender Fonds, der z.B. in NRW zum Einsatz kommt ermögliche auch nachhaltig für günstigen Wohnraum zu sorgen. Förderungen müssten an einen durch die Eigentümer umzusetzenden anteiligen sozialen Wohnungsbau geknüpft sein.

Walter Blachfellner aus Salzburg erklärte das Prinzip eines in Salzburg eingesetzten Wohnungsbaufonds, der sich durch Rückflüsse nach rund 30 Jahren komplett selbst finanziere. Die Vorteile eines solchen Fonds seien u.a. die Unabhängigkeit von der Finanzwirtschaft und nachhaltige Erhaltung des Fondsvolumens ohne neue Mittel aufwenden zu müssen. So könnten auch die nächsten Generationen davon profitieren.
Rund 5,5 Millionen Menschen seien europaweit wohnungslos, so Blachfellner, der betonte, dass das Recht auf Wohnen eines der Grundrechte in der EU sei und man daher auch alles dafür tun müsse, um dieses Recht zu wahren.

In der Diskussion mit dem Publikum ging es dann um Fragen der Finanzierung, der Anbindung der bestehenden US-Flächen an das Nahverkehrsnetz, um Klimaschutzmassnahmen und die Nachverdichtung bestehender Wohngebiete. Einige Bürger äußerten Bedenken zur sozialen Kompenente der US-Flächen-Konversion und befürchteten eine Gewinnmaximierung durch die Beteiligten Wohnungsbaugesellschaften.

Am 22. November wird ein ausgiebiger Workshop u.a. mit dem Gemeinderat und anderen Partnern stattfinden, in der weitere Planungen und Möglichkeiten erörtert werden sollen.

Das Thema Wohnen bleibt in Heidelberg, als auch in vilen anderen Städten Deutschlands weiterhin ein wichtiges Thema, bei dem sozialer Wohnungsbau und der freie Wohnungsmarkt immer wieder kollidieren.

Langfristig müssen alle Seiten zusammenarbeiten, um eine Entspannung bei den Mietpreisen zu erzielen und sowohl Einwohnern, als auch Zuzüglern, adequaten Wohnraum zur Verfügung stellen zu können.

(Text & Videobericht: Raphael B. Ebler)

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