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Heidelberg – Stadt stellt sich auf Unterbringung weiterer Flüchtlinge ein

Heidelberg – Metropolregion Rhein-Neckar – Die Stadt Heidelberg bereitet sich derzeit auf die Unterbringung weiterer Flüchtlinge vor. Aktuell hat die Stadt rund 500 Flüchtlinge aufgenommen. Die Stadtverwaltung arbeitet daran, Kapazitäten für bis zu 200 weitere Menschen zu schaffen, die ihr von den Erstaufnahmestellen des Landes zugewiesen werden.

Das Land sucht zudem händeringend nach Möglichkeit, kurzfristig weitere Möglichkeiten zur Notaufnahme von Flüchtlingen zu schaffen. Die Erstaufnahmestelle in Karlsruhe ist vollkommen überlastet, nachdem Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Tagen ihre Erstaufnahmestellen geschlossen haben. Das Land steht unter anderem im Kontakt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, um die Nutzung von leerstehenden Militärgebäuden zu prüfen. Dabei untersucht das Land auch Möglichkeiten zur kurzfristigen und auf wenige Wochen begrenzten Nutzung ehemaliger US-Gebäude in Heidelberg, um der aktuellen Notsituation bei der Erstaufnahme zu begegnen.

Die Stadt sieht hierfür Möglichkeiten in Form dezentraler Unterbringungen, beispielsweise in einzelnen Gebäuden als Notunterkünfte auf den Konversionsflächen Patton Barracks und Hospital.

Das Land war mit der Bitte um kurzfristige Einrichtung von Notunterkünften am Mittwoch dieser Woche an die Stadt herangetreten. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat aufgrund der Dringlichkeit heute dem zuständigen Landesministerium Lösungsvorschläge signalisiert. Würzner verweist darauf, dass das Land der Stadt die Möglichkeit geben muss, sich bei weitergehenden Anforderungen mit dem Gemeinderat zu verständigen.

Hintergrund der Planungen sind die seit Monaten stark steigenden Flüchtlingszahlen in ganz Deutschland. Bis Jahresende wird sich der Zustrom an Flüchtlingen aktuellen Schätzungen zufolge vier Mal so hoch sein wie noch 2012. Alleine in Baden-Württemberg wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres fast 9.000 Menschen in den zuständigen Erstaufnahmestellen registriert. Dabei steigen die Zahlen mit jedem Monat. Im August wurden 2.500 Flüchtlinge in den Erstaufnahmestellen des Landes registriert. Von dort werden die Flüchtlinge auf Städte im ganzen Land verteilt. Aufgrund des Zustroms musste das Land seine Zuweisungen an die Kommunen erhöhen. „Es ist klar, dass wir uns dieser Verantwortung stellen“, sagt Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. „Die Älteren unter uns wissen, was Krieg und Vertreibung bedeuten. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten, um Flüchtlingen zu helfen.“

Mit einhundert weiteren Plätzen kann die Stadt das vorgegebene Kontingent an zugewiesenen Flüchtlingen vorläufig abdecken. Eine entsprechende Möglichkeit bietet hierfür für einen befristeten Zeitraum ein ehemaliges Mannschaftsgebäude der US-Armee auf dem Areal der früheren Patton Barracks. Das Gebäude liegt am Rande des Areals und soll nur befristet als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, um die weitere Entwicklung der Fläche nicht zu blockieren. Die Stadt erwägt zudem, in einem zweiten Gebäude auf Patton Barracks weitere Kapazitäten zu schaffen. Hier könnten nochmals in einer Größenordnung von 100 bis 150 Personen aus den Erstaufnahmestellen aufgenommen werden.

Die Stadt Heidelberg möchte auch bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge den Weg fortsetzen, den sie bisher eingeschlagen hat. „Wir möchten die Menschen möglichst gut in unserer Stadt integrieren“, betont Heidelbergs Sozialbürgermeister Dr. Joachim Gerner. „Hierfür haben wir in den vergangenen Jahren mit Hilfe vieler ehrenamtlicher und professioneller Kräfte entsprechende Strukturen aufgebaut. Das reicht von Sprachkursen für die Erwachsenen über Nachhilfe und Ferienangebote für Schulkinder bis zur Unterstützung bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen. Dieses Niveau möchten wir auch bei den ausgeweiteten Kapazitäten fortsetzen.“

Essentiell, so Gerner, sei dabei die Frage der Unterbringung. „Wir möchten isolierte Standorte am Ortsrand oder Notunterkünfte in Containern oder Zelten vermeiden.“ Das Mannschaftsgebäude auf Patton Barracks sei dagegen gut geeignet. Es liegt mitten in der Stadt, mit kurzen Wegen zu Behörden, Schulen, Kindertagesstätten oder Sportvereinen. Klar sei aber auch, dass das Gebäude nur für wenige Jahre genutzt werden könne, damit die Entwicklung des gesamten Areals nicht blockiert wird.

„Wir haben uns bereits vor den Sommerferien im Gemeinderat darauf verständigt, dass wir grundsätzlich zu einer Aufnahme von Flüchtlingen aus den Erstaufnahmestellen auch über unser Kontingent hinaus bereit sind“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Würzner. „Hierfür danke ich dem Gemeinderat sehr. Die zwei Mannschaftsgebäude auf Patton Barracks bieten eine gute Möglichkeit, die sowohl den Bedürfnissen der Flüchtlinge, aber auch den Belangen der Stadt und unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht werden.“

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