Speyer / Metropolregion Rhein Neckar -Von „Gleichschaltung“ und Enteignungen, aber auch von Widerstand bei den pfälzischen Sportvereinen im Dritten Reich berichtet Dr. Markwart Herzog, einer der bekanntesten Sporthistoriker, am Mittwoch, 17. September, um 18.30 Uhr im Stadtarchiv.
Die 1933 einsetzende „Gleichschaltung“ des öffentlichen Lebens im Deutschen Reich betraf auch die Sportvereine. Viele Vereine wurden liquidiert und enteignet, jüdische Mitglieder wurden ausgeschlossen. Diese Vorgänge erstreckten sich über mehrere Jahre und verliefen nicht in allen Kommunen nach dem gleichen Schema. Gar nicht selten sind Lokal- und Regionalpolitiker der NSDAP mit ihren Plänen am Widerstand der Vereine gescheitert. Auch zu ihren jüdischen Mitgliedern verhielten sich die Vereinsvorstände sehr unterschiedlich. Anhand neu aufgefundenen Archivmaterials wird gezeigt, dass die „Gleichschaltung“ keineswegs immer einfach verlaufen ist – und oft anders, als die Parteipropaganda der NSDAP es darstellte.
Dr. Markwart Herzog ist Direktor der Schwabenakademie Irsee und hat sich in vielen Büchern und Publikationen insbesondere mit der Geschichte des Fußballs im Dritten Reich beschäftigt. 2006 hat er unter dem Titel „Der Betze unterm Hakenkreuz“ die bisher umfassendste Darstellung der Geschichte eines Fußballvereins im Dritten Reich publiziert.
Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei.