Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar.
(gek) Keine 30 Gegentore bekommen, keine Niederlage, mit der irgendwie auch zu rechnen war, in zweistelliger Höhe, das haben sie hinbekommen, die Eulen. Beim Auftakt in der Flens-Arena, beim amtierenden Champions-League-Gewinner, hatten die Mannen von Thomas König eine erste Halbzeit hingelegt, die bis zur 23., 24. Minute klasse war, weil die Abwehr gut arbeitete und Kevin Klier einen Wurf nach dem anderen wegnahm. Vor allem Holger Glandorf zog er komplett den Zahn. Und weil im Angriff keine Abschlüsse erfolgten, die zu Gegenstößen führten, war das Match bis dahin eines auf Augenhöhe. Je eine fünfminütige Phase vor und nach der Halbzeit freilich entschied diese Partie vorzeitig. “Neben ein paar Nachlässigkeiten in der Abwehr waren es die Chancen, die wir vorne vergeben haben”, analysierte Kevin Klier. “Die SG hat sich dann einen Vorsprung erarbeitet, den sie im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit verwaltet hat.” Das Team um Regisseur Andrej Kogut fightete aber, zeigte eine vorzügliche Moral und verkürzte schließlich den zwischenzeitlichen 9-Tore-Rückstand auf nur noch sechs. “Das hat optisch eine Aussagekraft”, gewann Kevin Klier dem Endergebnis von 29:23 eine positive Seite ab.
Ehe es am kommenden Sonntag nach Gummersbach geht, stellt sich mit Frisch Auf! Göppingen am heutigen Freitag um 19:45 Uhr eine Mannschaft in der Friedrich-Ebert-Halle vor, die mit einem 29:27-Sieg über die Füchse Berlin in die Runde gestartet ist. Vergangene Saison nahmen die Berliner noch beide Zähler mit auf die Heimreise.
Der württembergische Traditionsklub hat eine bewegte Spielzeit 2013/14 hinter sich, wechselte den Trainer noch während der Runde und hofft nun mit Magnus Anderssonn an der Außenlinie wieder auf bessere Zeiten. Das Team, zu dem auch der Ex-Friesenheimer Evgeni Pevnov gehört, hat in Zarko Sesum von den Rhein-Neckar Löwen einen Schlüsselspieler bekommen. In der Abwehr spielt der 27-jährige Serbe eine zentrale Rolle und im Angriff soll der Nationalspieler auf der Königsposition den gegnerischen Torhütern das Fürchten lehren. Ein Anfang ist gegen die Hauptstädter schon einmal gemacht. Michael “Mimi” Kraus ist gestern vom Vorwurf des Verstoßes gegen die Antidopingregeln freigesprochen worden. Inwieweit der Nationalspieler damit ein Thema für Trainer Andersson wird, ihn gegen die TSG in den Kader zu berufen, ist abzuwarten.
“Wenn wir Göppingen empfangen, ist alles vorherige Makulatur”, sagt TSG-Coach Thomas König. “Zu Hause stehen wir mehr unter Druck und werden alles geben. Wir müssen einfache Fehler reduzieren, brauchen eine starke Abwehr und starke Torhüterleistungen. Um punkten zu können, muss jedes Rädchen in das andere greifen. Nur dann kann es passen, kann es etwas werden. Klar ist, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen. Das will ich von der ersten Sekunde an sehen”, appellierte der 50-jährige Diplom-Sportlehrer gestern nach dem Abschlusstraining an sein Team. Marco Hauk weiß, dass “Fehler in der ersten Liga bestraft werden. Dennoch brauchen wir keine Angst zu haben. An einem guten Tag können wir sie schlagen.” Kevin Klier erwartet “kein einfaches Spiel, aber wir rechnen uns schon etwas aus. Wichtig wird unsere Wurfeffektivität werden. Wir müssen schwächere Phasen vermeiden, denn die tun richtig weh. Hier müssen wir einen Schritt weiterkommen. Es gilt, Tempo und Konzentration hochzuhalten, am idealsten über die kompletten 60 Minuten.” Für Kapitän Philipp Grimm, der seit Anfang dieser Woche mit einer Kurzhaarfrisur zu bestaunen ist, “muss einfach alles passen, um Göppingen schlagen zu können.”
Und die Mannschaft wird ihre Anhänger brauchen. Felix Kossler: “Wir freuen uns auf das erste Heimspiel und auf eine volle Halle. Zusammen mit unseren Fans wollen wir es Göppingen so unangenehm wie möglich machen.”
Kurzinfo:
am Freitag, 29. August 2014
Friedrich-Ebert-Halle
Anwurf: 19:45 Uhr
Foto Jürgen Pfliegensdörfer:
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