Worms/ Metropolregion Rhein-Neckar.Obszöne Kommentare und Gesten, Hinterherpfeifen oder ein Klaps auf den Po – für Mädchen und Frauen gehört sexualisierte Anmache zum Alltag. Diese Belästigungen schränken die Bewegungsfreiheit von Frauen und Mädchen stark ein und sorgen dafür, dass diese sich nicht angstfrei im öffentlichen Raum bewegen können. Gerade auf Volksfesten wie dem bald startenden Backfischfest findet sexualisierte Anmache sehr häufig statt und sorgt dafür, dass sich Mädchen und Frauen unwohl fühlen.
Gemeinsam mit Spielerinnen und Spielern des VfR Wormatia 08 Worms e.V. haben die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms, Jasmine Olbort, der Kinderschutzdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes und der örtliche Frauennotruf die Kampagne „Grenzen achten!“ entwickelt, die heute mit einem Pressegespräch in der EWR-Arena Worms gestartet ist. Diese soll auf die alltäglichen Belästigungen aufmerksam machen und eine Diskussion darüber anstoßen.
Dabei richtet sich die Kampagne explizit an Männer, die durch Rollenvorbilder angeregt werden sollen, ihr eigenes Verhalten zu überdenken und bei Belästigungen einzuschreiten.
„Meist wird aber nur darüber gesprochen, was Frauen und Mädchen tun können, um sich zu schützen oder wie sie sich gegen unangenehme Anmache wehren können. Dabei müssen wir Männer als die Verantwortlichen für solche Situationen klar benennen und sie auffordern, ihr Verhalten zu ändern“, erklärt Jasmine Olbort.
Oberbürgermeister Michael Kissel sieht in der Kampagne ebenfalls ein wichtiges Thema. „Frauen erwarten von Männern, genau wie Männer von Frauen, Fairness und Respekt. Es ist eine gemeinsame Verantwortung“, machte der Stadtchef in seiner Ansprache deutlich. Respekt sei die Basis für ein respektvolles und anständiges Miteinander. „Diese Kampagne soll Jungs und Männer zum Nachdenken über ihr Verhalten bringen“, so OB Kissel.
Unter dem Motto „Wir machen uns gegen Belästigung stark“ fordern zum Beispiel die Wormatia-Spieler Benjamin Himmel, Niels Magin und Dorothea May Männer dazu auf, bei Belästigungen einzuschreiten. Dieses Plakat wirbt gemeinsam mit weiteren Motiven dafür, Frauen gegenüber Respekt zu zeigen und sexualisierte Anmache zu unterlassen.
Die Wormatia ist für ein solches Vorhaben eine ideale Kooperationspartnerin“, so Olbort weiter, „Fußballerinnen und Fußballer, die sich dafür aussprechen, gegen sexualisierte Anmache aktiv zu werden und Frauen respektvoll zu behandeln, können vor allem für männliche Jugendliche echte Vorbilder sein.“
Mit finanzieller Unterstützung vieler Sponsoren und Förderer sowie der Stadt wurden vier Plakatmotive entwickelt und umgesetzt. Entstanden sind neben den Plakaten auch Postkarten, Flyer und weitere Materialien, die ab heute an vielen Stellen in Worms zum Mitnehmen ausliegen und dazu auffordern, Frauen gegenüber Respekt zu zeigen.
Weitere Informationen zum Thema und zur Kampagne „GRENZEN ACHTEN!“ sind unter www.grenzenachten.de oder bei der Gleichstellungsbeauftragten, Jasmine Olbort, Telefon (06241) 853-7400, E-Mail: jasmine.olbort@worms.de erhältlich.
Gruppenfoto (Foto 1): Julia Flatter, Isabelle Bätz, Michelle Magin (alle VfR Wormatia 08 Worms), Jasmine Olbort (Gleichstellungsbeauftragte), Anika Baumann (ASB-Kinderschutzdienst), Oberbürgermeister Michael Kissel, Jasmin Hofmann, Lisa Diesperger, Benjamin Himmel (alle VfR Wormatia 08 Worms) und Regina Mayer (Frauennotruf Worms) präsentieren die Kampagne „Grenzen achten!“ (v.l.).