Ludwigshafen/Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. KEIN U UND E – JUST GOOD MUSIC BEI MODERN TIMES 2014
Das Metropolregion Sommer Musikfest MODERN TIMES der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eröffnet die Konzertsaison 2014/2015 in Mannheim und Ludwigshafen mit Weltstar Richard Gal-liano
Er ist Weltstar am Bandoneon und Akkordeon, Weggefährte von Astor Piazzolla und musikalischer Begleiter von Legenden wie Juliette Greco, Serge Gainsbourg oder Chet Baker:
Richard Galliano kommt zum Auftakt des Sommer Musikfestes MODERN TIMES in den Rosengarten nach Mannheim. Zum zweiten Mal nach dem erfolgreichen Debüt im August 2013 laden die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und ihr Chefdirigent Karl-Heinz Steffens vom 10. bis 28. September 2014 zu dem stil- und städteübergreifenden Musikfestival ein. Auf der Reise durch die Musik des 20. Jahrhunderts begegnet man nicht nur Mambo-Rhythmen und Cool Jazz, sondern selbst sehr guten alten Bekannten wie Johann Sebastian Bach, Franz Schubert und Anton Bruckner. Aber nicht nur musikalisch betritt die Staatsphilharmonie Neuland: Zu den bekannten Spielstätten Pfalzbau und Rosengarten kommen jetzt noch die Friedenskirche auf der Ludwigshafener und das Capitol auf der Mannheimer Seite dazu.
„Unser Festival will die Faszination vermitteln für die Musik, die zu ihrer jeweiligen Zeit und in ihrem jeweiligen Kontext neue Wege beschritten hat. Und wir verlassen auch diesmal wieder Europa, nehmen die fantastische Musik Südamerikas in den Blick, die bei uns noch viel zu selten zu hören ist“, erklärt Intendant Prof. Michael Kaufmann. Genau das geschieht beim fulminanten Auftaktkonzert LIBERTÀ! am 10. September im Rosengarten Mannheim mit Werken von Piaz-zolla, Villa-Lobos, Bernstein u.a., bei dem nicht nur der virtuose Solist Richard Galliano, Zaube-rer und Verführer am Bandoneon, für Begeisterungsstürme sorgen wird. Eine musikalische Rei-se nach Argentinien ins Land des Tangos, nach Mexiko und nach Brasilien erwartet die Zuhörer – mit temperamentvollen lateinamerikanischen Rhythmen, die direkt ins Blut gehen.
Mit einer einzigartigen Kombination von Alt und Neu, von Johann Sebastian Bachs Brandenbur-gischen Konzerten sowie Werken von Strawinsky und Hindemith lässt Chefdirigent Karl-Heinz Steffens beim Konzert „Die Schönheit der Zahlen 1“ am 18. September in der Ludwigshafener Friedenskirche aufhorchen. Mit dem großartigen Nils Mönkemeyer ist einer der derzeit angesagtesten Shootingstars an der Viola zu erleben. Künstlerische Brillanz und innovative Programmgestaltung sind die Markenzeichen, mit denen der gebürtige Bremer sich in kurzer Zeit als international renommierter Musiker profiliert und der Bratsche zu enormer Aufmerksamkeit verholfen hat. Und kein Geringerer als Hansgünther Heyme, Intendant des Theaters im Pfalzbau, steht bei MODERN TIMES 2 und 3 auf der Bühne und wird im Einklang mit dem Programmtitel (zahlen-) philosophische Texte rezitieren. Das Konzert ist der Auftakt zum Symposium “[Ton-]Spurensuche” – Ernst Bloch und die Musik“ im Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen.
Am 18. September beim Konzert im Mannheimer Capitol schlägt die Staatsphilharmonie mit Arrangements des Ludwigshafener Saxophonisten und Arrangeurs Thomas Zoller und den „Jazz and the Philharmonics“ einen Bogen von Bach zum Cool Jazz der 1950er und 1960er Jahre mit Werken von Jazzlegenden wie Duke Ellington, Sérgio Mendez, Bill Evans und Thelonious Monk.
Für Karl-Heinz Steffens liegt es auf der Hand, dass eine allzu enge Definition des Begriffs der Moderne ein Irrtum wäre. „Johann Sebastian Bach komponierte die Brandenburgischen Kon-zerte für die ‚Jungen Wilden‘ der Musik – das waren die Rolling Stones der damaligen Zeit, und es ist doch faszinierend zu sehen, wie diese Musik den Jazz im 20. Jahrhundert beeinflusst hat.“
In zum Teil großorchestrale, aber auch spirituelle Dimensionen bricht die Staatsphilharmonie in den beiden Konzerten „Dem Lieben Gott gewidmet“ (27. September, Mannheim Rosengarten) und „In-Schrift“ (28. September, Ludwigshafen, Pfalzbau) auf und hat dafür visionäre Meister-werke der Musikgeschichte ausgewählt. In Béla Bartóks „Musik für Saiteninstrumente, Schlag-zeug und Celesta“ verschmelzen die historische Tradition westeuropäischer Kunstmusik und Einflüsse zeitgenössischer Komponisten zu einem äußerst spannenden Klangkaleidoskop. Nicht minder eindrucksvoll ist Anton Bruckners unvollendete Sinfonie Nr. 9 d-Moll. Beim großen Fina-le mit MODERN TIMES 5 folgen auf Franz Schuberts „Deutsche Messe“ aphoristisch gestaltete Orchesterstücke des Schönberg-Schülers Anton Webern. Diese sechs Bagatellen sind für die Entwicklung Weberns wie der Neuen Musik von entscheidender Bedeutung. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts scheint Wolfgang Rihm in seinem Orchesterwerk „In-Schrift“ an die wilde Schönheit dieser Miniaturen angeknüpft zu haben.
„Wir möchten helfen, die Ohren aufzumachen, und Neugier wecken auf das, was es abseits der ‚Hauptstraßen‘ zu entdecken gibt“, so Kaufmann. MODERN TIMES ist Teil einer grundsätzlichen Strategie von Steffens und Kaufmann, die mehr Menschen für die klassische sinfonische Musik
gewinnen und begeistern wollen. Die Festivalmacher Steffens und Kaufmann sind dabei beson-ders glücklich, Räume gefunden zu haben, die in einer zeitlich engen Beziehung zu einer Reihe von Werken stehen, die MODERN TIMES ihr Profil geben: Mit dem 1927 eröffneten Capitol in Mannheim und der 1932 fertiggestellten Friedenskirche in Ludwigshafen stehen neben dem 1903 erbauten Rosengarten in Mannheim nun drei Konzertorte zu Verfügung, die Musiker und Publikum in die Zeit versetzen, die zu beschreiben sich das Fest insbesondere vorgenommen hat.
Infos und Tickets für MODERN TIMES gibt es unter Tel. 0621 59909-83 und unter www.metropol-kultur.com.
Das Gesamtprogramm im Überblick:
MODERN TIMES 1: LIBERTÀ!
Mittwoch, 10. September 2014, 20.00 Uhr
Mannheim, Rosengarten, Musensaal
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Richard Galliano, Bandoneon
Heitor Villa-Lobos: Bachianas Brasileiras Suite Nr. 2
Antônio Carlos Jobim/ Luiz Bonfá/Thomas Zoller: Suite Orfeu Negro (Arr. Th. Zoller)
Alberto Ginastera: Estancia Suite
Astor Piazzolla: Las Cuatro Estaciones Porteñas (The four seasons of Buenos Aires):
Otoño Porteño (Buenos Aires Autumn)
Richard Galliano: Habanerando
Astor Piazzolla: Las Cuatro Estaciones Porteñas (The four seasons of Buenos Aires):
Primavera Porteña (Buenos Aires Spring)
Oblivion
Richard Galliano: Tango pour Claude
José Pablo Moncayo: Huapango
Arturo Márquez: Danzón No. 2 und Conga del Fuego Nuevo
Leonard Bernstein: Mambo
George Gershwin: Cuban Overture
MODERN TIMES 2: DIE SCHÖNHEIT DER ZAHLEN 1 (NEWTONS APFEL)
Donnerstag, 18. September 2014, 19.30 Uhr
Ludwigshafen, Friedenskirche
(Eröffnung Symposium „Ernst Bloch und die Musik”)
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Nils Mönkemeyer, Viola
Hansgünther Heyme, Sprecher
Johann Sebastian Bach: Brandenburgische Konzerte 1, 2 & 6
Igor Strawinsky: Dumbarton Oaks, Konzert in Es-Dur für Kammerorchester
Paul Hindemith: Kammermusik Nr. 1, op. 24/1
Paul Hindemith: Kammermusik Nr. 5 für Solo-Bratsche und größeres Kammerorchester, op.36/4
MODERN TIMES 3: DIE SCHÖNHEIT DER ZAHLEN 2 (DAS ENDE DER UNSCHULD)
Dienstag, 23. September 2014, 20.00 Uhr
Mannheim, Capitol
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Hansgünther Heyme, Sprecher
Thomas Zoller, Arrangements
Jazz and the Philharmonics
Johann Sebastian Bach: Brandenburgische Konzerte 3, 4 & 5
Cool Jazz (1950er/60er Jahre): Werke von Dizzy Gillespie, John Lewis, Duke Ellington, Sérgio Mendez, Bill Evans und Thelonious Monk (Arr. Thomas Zoller)
MODERN TIMES 4: DEM LIEBEN GOTT GEWIDMET
Samstag, 27. September 2014, 20.00 Uhr
Mannheim, Rosengarten, Musensaal
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Béla Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
MODERN TIMES 5: INSCHRIFT
Sonntag, 28. September 2014, 19.30 Uhr
Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Domkammerchor Mainz (Einstudierung Karsten Storck)
Franz Schubert: Deutsche Messe („Gesänge zur Feier des heiligen Opfers der Messe“), D 872
Anton Webern: Sechs Bagatellen für Streichquartett, op. 9, Fünf Stücke für kleines Orchester, op. 10, Variationen für Orchester, op. 30
Wolfgang Rihm: In-Schrift 1