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Landau – „Biotop Sülzloch e.V.“ gegründet

Landau / Metropolregion Rhein-Neckar – Naturbewahrung und Entwicklung der Artenvielfalt sind das Ziel des Vereins. Das „Sülzloch“ ist ein knapp zwei Hektar großes Gebiet am Rande Godramsteins.
In der Biotopkartierung des Landes Rheinland-Pfalz von 1992-1997 wird das Gebiet als „Quellregion und Biotop mit zahlreichen schützenswerten Tier- und Pflanzenarten“ verzeichnet. So u.a. ist der auf der Roten Liste stehende Steinkrebs in den kleinen Bächen des Sülzloch zu finden. Die Quellregion Sülzloch besteht aus zahlreichen Einzelgrundstücken in privatem Besitz. Die Parzellen werden seit Generationen als Grabeland genutzt; die Godramsteiner haben dort Gemüse und Früchte für ihren Eigenbedarf angepflanzt.
In den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt: Immer mehr wurden Pflanzstücke zu Freizeitgrundstücken mit entsprechenden Bebauungen umgenutzt, teilweise exzessive Pflanzungen von Monokulturen wie Mais und Bohnen haben stattgefunden. Bisweilen exorbitante Düngungen haben zusammen mit Fäkalien das abfließende Quellwasser kontaminiert und so den Lebensraum des Steinkrebses und anderen Tieren gefährdet. Hinzu kommen Müllablagerungen als weitere Begleiterscheinung der intensiven Nutzung. Auch gibt es auch Bestrebungen, die Grundstücke zu einer Kleingartensiedlung umzunutzen, was einer weiteren Naturzerstörung Tür und Tor öffnen würde. Dies würde vom rechtlichen Status her eine Intervention zur Durchsetzung von Naturschutzinteressen deutlich erschweren. „Dieser Entwicklung wollen wir durch Aufklärung und aktivem Naturschutz entgegenwirken. Im Sülzloch sollen sich Mensch und Natur im Einklang miteinander begegnen, Pflanzen und Tiere dürfen nicht in den Hintergrund gedrängt werden“, sagt Harald Hoos, der bei der Gründungsversammlung am Samstag den 16. August zum 1. Vorsitzenden des Vereins „Biotop Sülzloch“ gewählt wurde.
Zur Gründungsversammlung kamen interessierte Personen, die sich für den Naturschutz und die Entwicklung des Sülzloch einsetzen wollen. „Wir sind uns bewusst, dass wir mit der Gründung unseres Vereins den Fokus auf einen seit langem schwelenden Konflikt richten. Es gibt Bestrebungen, die einzelnen Grundstücke weiterhin in Richtung Gartenbau und Freizeitcharakter auszubauen. Dabei soll das Sülzloch ‚schön sauber’ gemacht werden – teilweise haben schon selbst in der Brutzeit Rodungen von Schilfgebieten begonnen sonst haben wir den Lebensraum doppelt. Immer wieder kommt es zu Zerstörungen von Lebensraum. Dem wollen wir entgegenwirken“, sagt Dr. Klaus Braun, der mit seiner Familie auf einem Anwesen am Rande des Sülzloch wohnt und sich seit Jahren für den Artenschutz in dem Gebiet einsetzt und zahlreiche Grundstücke mit dem Ziel der Renaturierung im Sülzloch aufgekauft hat.
Dr. Maria Braun, 2. Vorsitzende des Vereins, ergänzt ihren Mann: „Naturschutz beginnt vor der eigenen Haustür. Weder die Spende an eine Organisation noch die Solarzelle auf dem eigenen Dach hilft, wenn im nächsten Umfeld einiges im Argen liegt. Der Steinkrebs ist genauso daseinsberechtigt wie der Tiger, der in der WWFWerbung
vor Weihnachten im Fernsehen kommt. Eine Streuobstwiese und ein kleiner Bauerngarten oder ein Garten nach dem Konzept der Permakultur sind im Sülzloch mit Umwelt- und Artenschutz vereinbar. Monokulturen und riesige Gewächshäuser mit künstlicher Bewässerung und chemischer Düngung oder Schädlingsbekämpfung zu fördern unter dem Motto ‚Pflege durch Nutzung’ – wie vor kurzem öffentlich ausgesprochen – , zeugt von mangelnder Sachkenntnis und mutet an wie Ironie. Für die städtischen Naturschutzbehörde sollte dieses Motto ein Warnsignal sein.“
Der Verein „Biotop Sülzloch“ wird sich nun beim Vereinsregister eintragen lassen und die Gemeinnützigkeit beantragen. Die Arbeit der Mitglieder wird damit beginnen,
Parzellen weiter zu Biotopen hin zu entwickeln. „Aufklärungsarbeit im engeren und weiteren Umfeld wird genauso unsere Aufgabe sein wie die aktive Pflege und Dokumentation. Wir hoffen, dass sich in nicht zu ferner Zukunft das Sülzloch zu einem Kleinod in Sachen Naturbewahrung entwickeln wird“, zeichnet das Vorstandsmitglied Dr. Braun als Zukunftsperspektive. „Biotop Sülzloch e.V.“ wird nun aktiv um Mitglieder werben. Die Stadt Landau, die als Gastgeberin zur Landesgartenschau eine besondere Affinität zu Natur und Naturschutz signalisiert, sollte ein solches Vorhaben begrüßen. „Wir hoffen natürlich auch bei der Stadtpolitik Zuspruch und Unterstützung zu finden, zumal das Landesamt für Umweltschutz im Zuge der Biotopkartierung schon empfahl, dass ein Teil des Grabelandes aus der Nutzung genommen und renaturiert werden sollte“ äußert der 1. Vorsitzende, zeigt aber zugleich Skepsis. „Bisher haben sich die Verantwortlichen der Stadt Landau äußerst schwer getan, dem zerstörerischen Prozess entgegenzuwirken. Aber es darf ja gehofft werden, zumal es in Landau ausreichend Geländefläche gibt, das man als Kleingartenanlage umwidmen kann, ohne dabei geschützte Tier- und Pflanzenarten zu gefährden.“

Interessierte Personen können sich Zwecks Unterstützung und Mitgliedschaft an den Verein wenden:
Biotop Sülzloch e.V. i.Gr.
Harald Hoos
Bornergasse 45
76829 Landau
Telefon 06341-899040 oder 0175-8033918
info@biotop-suelzloch.de
www.biotop-suelzloch.de

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