Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am 14. September öffnet Weinheim wieder zahlreiche attraktive Denkmäler in der Stadt – Turmbesteigungen möglich
Die Besucher des diesjährigen „Tages des offenen Denkmals“ in Weinheim am Sonntag, 14. September, müssen nicht unbedingt sportlich sein, es gibt auch einige Denkmäler die ebenerdig und barrierefrei erreichbar sind – aber wer gut zu Fuß und konditionell auf der Höhe ist, der kann an diesem Tag besondere Eindrücke gewinnen. Es geht nämlich hoch hinaus an diesem in Weinheim immer besonders attraktiven „Denkmalstag“: Unter den sechs denkmalgeschützten und teils nur an diesem Tag begehbaren Gebäuden sind drei Türme, deren Besteigungen zum Programm gehören. Die Gäste steigen der Stadt also aufs Dach.
Da ist der Schlossturm, erbaut im gotischen Stil im Jahr 1868 zu Zeiten, in denen das Weinheimer Schloss im Besitz der Grafenfamilie von Berckheim war. Kay Nufer und die Architektin Angelika Thieme, die in der Weinheimer Stadtverwaltung für den Denkmalschutz zuständig ist, sind Ansprechpartner und leiten ab 13.30 Uhr bis 18 Uhr jede halbe Stunde eine Führung auf den fast 40 Meter hohen Schlossturm, der einen Rundumblick über die Stadt ermöglicht.
Auch die ehrenamtlich tätige Gruppe, die seit Jahren den Roten Turm in der nach ihm benannten Straße am Marktplatz saniert und zum wahren historischen Kleinod herrichtet, öffnet am 14. September dieses Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert, das einst Teil der Stadtbefestigung war. Das bundesweite Motto des diesjährigen Denkmalstages lautet im Übrigen: „Farbe“ – und dieses Motto steckt im Roten Turm ja schon im Namen. Die ehrenamtlichen Förderer des Turms werden am Tag des offenen Denkmals auch Fundstücke zeigen, die ihnen bei Ausgrabungsarbeiten im Verlies in die Hände gefallen sind.
Auch der Turm und der Dachboden der Peterskirche in der Grundelbachstraße steht am 14. September den interessierten Besuchern zur Verfügung – eine echte Seltenheit. Führungen werden immer zur halbe Stunde angeboten (13.30 Uhr bis 16.30 Uhr), Führungen durch die Kirche selbst jeweils von 14 Uhr bis 17 Uhr zur vollen Stunde. Ein Gottesdienst um 18 Uhr rundet den Nachmittag ab. Die Peterskirche wurde zwischen 1910 und 1912 im Jugendstil errichtet und 2004 im Innenraum umfassend saniert.
Zwei weitere Sakralgebäude öffnen am 14. September ihre Türen. Die St. Laurentius-Kirche, das Wahrzeichen des Marktplatzes und in ihrer heutigen Form 100 Jahre alt, bietet drei Führungen an, jeweils um 14 Uhr, um 15 Uhr und um 16 Uhr. Und seltene Einblicke bekommen die Besucher auch wieder in das Mausoleum der Familie von Berckheim sogar in halbstündlichen Führungen durch die Experten Franz Piva und Norbert Eimann; beide organisieren ja auch in einem Förderverein die denkmalschutzgerechte Sanierung des Gebäudes, das ja auch großteils aus einer Kapelle besteht – im Keller befinden sich die Grabkammern.
Wie im vergangenen Jahr, so öffnet Bauherr und Architekt Martin Weber auch wieder die ehemalige Hofanlage in der Stadtmühlgasse, wo im Herzen des Gerbachviertels, direkt am Bächlein eine Fachwerkhaus samt Scheune zum Wohnhaus umgebaut wird.
Und nicht zuletzt steht das Schloss selbst den Besuchern offen, Stadtarchivarin Andrea Rössler und Claudia Buggle, die Leiterin des Stadtarchivs, bieten ab 13.30 Uhr jede Dreiviertelstunde eine Führung durch das Gebäude an, das durch seine verschiedenen Bauzeiten (vom mittelalterlichen Adelshof über Renaissance und Barock bis hin zu klassizistischen Umbauten) seine besondere Spannung hat. Im Schlosshof wird es in der Zeit von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr auch einen Infostand der Unteren Denkmalschutzbehörde geben, an dem Angelika Thieme die Ansprechpartnerin ist.
Info: Tag des offenen Denkmals in Weinheim am Sonntag, 14. September, 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, geöffnet sind diesmal mit Führungen oder fachkundigen Informationen: Schloss (mit Turm), Roter Turm, St. Laurentius-Kirche, Peterskirche (mit Dachboden und Turm), Mausoleum im Schlosspark, Ehemalige Hofanlage in der Stadtmühlgasse.