Heidelberg/ Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Stadt Heidelberg baut im Innenhof der Kurpfalzschule im Stadtteil Heidelberg-Kirchheim eine Mensa mit 130 Sitzplätzen. Die Bauarbeiten haben im April dieses Jahres begonnen und sollen bis Dezember abgeschlossen sein. Jetzt konnte in Anwesenheit zahlreicher Festgäste Richtfest gefeiert werden.
„Herzlich willkommen, schön dass ihr da seid, wir haben uns schon sehr auf euch gefreut“, sangen die Schulkinder zur Begrüßung der Festgäste, und Rektor Werner Mechler deutete den Sinn dieses Liedes, mit dem eigentlich ein neuer Erdenbürger begrüßt wird, auf die „Geburt“ der Mensa um. „Richtfest für unsere Mensa, das macht mich glücklich“, betonte Mechler. Er hatte vor einigen Jahren auf einer Handskizze angedeutet, wie er sich den Anbau einer Mensa vorstellen könnte. Damit hatte er den Anstoß für die Planung gegeben. In wenigen Monaten wird dieser Wunsch nun Wirklichkeit sein.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Das Thema Essensversorgung spielt an unseren Schulen eine immer größere Rolle. Als Stadt stellen wir uns der Aufgabe, hierfür die baulichen und organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen. Mit diesem Neubau können wir die Essensversorgung an der Kurpfalzschule, an der über die ‚verlässliche Grundschule’ hinaus seit einigen Jahren ein zusätzliches Betreuungsangebot bis 15 Uhr besteht, deutlich verbessern.“
Erster Bürgermeister und Baudezernent Bernd Stadel: „Um den steigenden Teilnehmerzahlen und den hygienischen und organisatorischen Anforderungen gerecht werden zu können, haben wir verschiedene Lösungsansätze untersucht. Als wirtschaftlichste Variante erwies sich ein eingeschossiger Neubau im Innenhof der Schule. Insgesamt entstehen hier 168 Quadratmeter Nutzfläche neu, davon entfallen auf den Speisesaal 137 Quadratmeter, auf Küche und Spülküche zusammen 31 Quadratmeter. Die Kosten betragen rund 900.000 Euro.“
Zeitgleich mit dem Neubau der Mensa entsteht ein zweiter Rettungsweg über das Nordtreppenhaus. In dem über einen Aufzug angebundenen Untergeschoss des Ostflügels wird eine Behindertentoilette eingerichtet. Der Neubau selbst wird – den energetischen Vorgaben entsprechend – im Passivhausstandard errichtet.
Die neue Fassade zum Schulhof ist raumhoch verglast, das Vordach ermöglicht die witterungsgeschützte Belieferung der Küche direkt von außen. Der verglaste Anschluss des Daches versorgt den Neubau mit Licht von oben und ermöglicht die Anbindung an den Bestand ohne Störung der historischen Fenstergewände. Die bestehenden Fenster ermöglichen so die Blickbeziehung zwischen den Fluren im Bestand und den neuen Räumen. Die Mensa bekommt ein begrüntes Flachdach.
Die Beheizung des Anbaus erfolgt über die Lüftungsanlage. Die Be- und Entlüftung des Gebäudes erfolgt über eine raumlufttechnische Anlage mit Wärmerückgewinnung und einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent, die sich über der Küche in einem kompakten Technikraum befindet.
Die Küche ist als Ausgabeküche konzipiert, in der warm angelieferte Speisen portioniert und auf die Tischgruppen verteilt werden. In der Spülküche wird das anfallende Geschirr mit einer Hauben-Spülmaschine gereinigt.
Bauherr ist das Amt für Schule und Bildung, die Projektsteuerung hat das Gebäudemanagement der Stadt Heidelberg, mit Planung und Bauleitung ist ap 88 Architektenpartnerschaft Bellm Löffel Lubs Trager, Heidelberg, beauftragt.
Kurpfalzschule
1888 erbaute Kurpfalzschule umfasste zunächst nur vier Klassenräume. In drei weiteren Bauabschnitten bis 1912 wurde sie auf drei Stockwerke und 18 Klassenräume erweitert. Bis 1961 trug die Kirchheimer „Volksschule“ keinen eigenen Namen. Sie führte zum Abschluss nach der achten Klasse. Reine Grundschule wurde sie schrittweise ab 1961 und erhielt später den Namen „Kurpfalzschule“.
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