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Heidelberg – Mit der IHK beim Karrierewechsel durchstarten. Beratungsangebot für Studienabbrecher vorgestellt. Bedarf der Firmen an Azubis deutlich größer als Nachfrage

Heidelberg/Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar zieht ein positives Zwischenfazit für das beginnende Ausbildungsjahr 2014/2015. Die Zahl der bislang abgeschlossenen Ausbildungsverträge bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr. „Deutlicher wird aber auch“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Nitschke, „dass die Firmen, um ihren Bedarf an Fachkräften zu decken, gerne mehr ausbilden würden, als Interesse bei den Jugendlichen besteht. Deshalb stellt die IHK ihr neues Angebot für Studienabbrecher vor und gibt mit dem heutigen „Tag der Ausbildungschance“ ein klares Signal für die berufliche Bildung. Mit einem abwechslungsreichen Angebot von Firmenpräsentationen, über Azubi-Speed-Dating bis hin zu Informationen für Lehrer und Eltern ist die IHK heute in der Print Media Academy in Heidelberg vor Ort.“

Nach einer Erhebung der IHK Rhein-Neckar vom Frühjahr verzeichnen 48 Prozent ihrer Mitgliedsbetriebe eine rückläufige Zahl an Bewerbungen um Ausbildungsplätze. „Vor allem unbekanntere, kleine und mittlere Unternehmen, oder solche die in weniger bekannten Berufen ausbilden, tun sich immer schwerer, Nachwuchs zu gewinnen“, berichtet IHK-Chef Nitschke von seinen Gesprächen mit Ausbildungsbetrieben. Neben dem Rückgang der Zahl der Schulabgänger liegt das vor allem an einer oft wenig fundierten und sachkundigen beruflichen Orientierung der Jugendlichen. „Hinzu kommt eine leider ungebrochene Studierneigung. Viele Schulabgänger und deren Eltern setzen auf Grund der Erfahrungen in der Vergangenheit darauf, dass ein Studium quasi eine Garantie für einen sicheren und auskömmlichen Arbeitsplatz bietet“, so Nitschke.

Den wenigsten seien allerdings Studienabbruch-Quoten bis zu 30 Prozent bekannt. „Für viele stellt sich ein Studienabbruch zunächst einmal als Bruch im Lebenslauf dar. Dabei können junge Menschen ihr im Studium erlerntes Wissen in der Wirtschaft perfekt nutzen – und in der Praxis ihr Potentiale frei entfalten“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Aus dem Studienabbruch kann der Karrierewechsel werden; vorausgesetzt man zieht frühzeitig Alternativen in Betracht.“ Unter dem Motto „Tschüss Studium – mein Karriereweg geht anders“ bietet die IHK Rhein-Neckar daher in Kooperation mit staatlichen und privaten Hochschulen der Region eine spezielle Beratung für Studenten, die eine duale Ausbildung in Betracht ziehen, an. „Im persönlichen Gespräch evaluieren die IHK-Ausbildungsberater die Stärken der jungen Erwachsenen und können auf dieser Grundlage passende Ausbildungsberufe anbieten. Anschließend kann auf Wunsch eine unkomplizierte Kontaktanbahnung mit interessierten Betrieben erfolgen“, erklärt Nitschke. „Beide Seiten profitieren davon: Die Karrierewechsler haben die Chance, dass sich ihre Ausbildungszeit um bis zur Hälfte verringert. Und die Firmen erhalten dadurch viel schneller als bisher kompetente Arbeitskräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels stellt das IHK-Angebot für die Unternehmen eine große Unterstützung dar. Denn alleine im Bezirk der IHK Rhein-Neckar wird bis zum Jahr 2030 der Engpass an beruflich qualifizierten Fachkräften mehr als 15 mal größer sein wird, als bei Akademikern. Laut unserem Fachkräfte-Rechner heißt das konkret: In nur
17 Jahren besteht im IHK-Bezirk ein Engpass an 2900 Akademikern, aber ein deutlich größerer Engpass an 46.000 beruflich Qualifizierten“, umreißt der IHK-Hauptgeschäftsführer die Hintergründe.

Auch für die Hochschulen der Region bieten sich Vorteile in der Kooperation mit der IHK. „An der DHBW sind die Abbrecherquoten generell eher gering und liegen speziell an der DHBW Mosbach im Durchschnitt über alle Studienangebote unter 15 Prozent. Wir unterstützen die Initiative der IHK Rhein-Neckar trotzdem gerne, weil hohe Abbrecherquoten eine volkswirtschaftliche Belastung darstellen und dazu führen, dass Ressourcen nicht optimal eingesetzt werden können. Dieses Argument wiegt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels umso mehr. Auch für die betroffenen Personen ist die Situation sehr belastend und es ist wichtig, ihnen beratend zur Seite zu stehen und Alternativen aufzuzeigen“, so Prof. Dr.
Gabi Jeck-Schlottmann, Rektorin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg
(DHBW) in Mosbach. „Wenn eine Ausbildung in einem ähnlichen Bereich wie das abgebrochene Studium ermöglicht und gleichzeitig eine Ausbildungsverkürzung gewährt werden kann, ist der Zeitverlust für die jungen Leute und letztendlich auch die Folgen für die Wirtschaft weit weniger dramatisch.
Unsere Dualen Partner verlieren nicht die dringend benötigten Arbeitskräfte durch den Studienabbruch, sondern können sie auf andere Art und Weise qualifizieren. Es entsteht eine win-win-Situation für alle Beteiligten.
Deshalb informieren wir Studierende, die sich mit dem Gedanken eines Studienabbruchs tragen, gerne zusammen mit der IHK.“

Mit gutem Beispiel voran geht der ehemalige Student Sebastian Grieser, der sein Studium an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung nicht erfolgreich abschließen konnte. Danach war er arbeitssuchend und hat sich mit einer Aushilfsstelle seinen Lebensunterhalt verdient. Durch die IHK Rhein-Neckar wurde er zu einem Berufseignungstest mit anschließender Optimierung seiner Bewerbungsunterlagen eingeladen. Dies verhalf ihm zu einer verkürzten Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der CEMA GmbH in Mannheim. Nach deren erfolgreichem Abschluss wurde er von der CEMA GmbH in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis als IT-Spezialist übernommen und ist heute für die Kunden der CEMA im Projektgeschäft tätig. „Die IHK hat mich in einer für mich schwierigen Lebensphase perfekt unterstützt. Ich kann allen Studenten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, nur raten, sich durch die IHK beraten zu lassen und gegebenenfalls die Alternative Ausbildung in Betracht zu ziehen“, erklärt Grieser. „Die Chancen einer beruflichen Bildung für das spätere Berufsleben sind nicht zu unterschätzen.“

Alleine am heutigen „Tag der Ausbildungschance“ bietet die IHK 668 Ausbildungsplätze in 89 Berufen bei 216 Mitgliedsunternehmen an. Hier nur eine kleine Auswahl: Für den Ausbildungsbeginn 2014 hat die IHK in kaufmännischen Berufen unter anderem noch 47 Ausbildungsplätze für Bankkaufleute, 35 für Kaufleute im Einzelhandel, 15 Kaufleute im Groß- und Außenhandel sowie 20 im völlig neuen Beruf „Kaufleute für Büromanagement“, welcher die bisherigen Berufe der Bürokaufleute und der Kaufleute für Bürokommunikation ablöst. In technischen Berufen werden unter anderem noch 20 Industriemechaniker, 12 Berufskraftfahrer, 11 Maschinen- und Anlagenführer sowie je 9 Konstruktions- und Zerspanungsmechaniker gesucht.

Ergänzt wird dieses breite Angebot heute von 21 IHK-Firmen, welche eine breite Palette an Ausbildungsberufen vorstellen: Diese reicht von Köchen, Fachinformatikern, Bürokaufleuten bis hin zu Mechatronikern, Tourismuskaufleuten sowie Verfahrensmechanikern. Auch die Kooperationspartner Arbeitsagentur und Handwerkskammer sind mit freien Stellen dabei. „Die Jugendlichen haben heute die Chance ihre Ausbilder direkt kennen zu lernen und zu schauen, ob die Chemie gleich zu Anfang stimmt“, wirbt Nitschke für diesen Marktplatz der Möglichkeiten. „Das ist ein deutliches Zeichen für die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Den Jugendlichen werden heute vielfältige Angeboten in unterschiedlichsten Unternehmen gemacht. Da ist für jeden etwas dabei“, ermuntert der IHK-Hauptgeschäfts-führer die jugendlichen Besucherinnen und Besucher.

Die derzeit bei der IHK bereits registrierten Ausbildungsverträge für das Jahr 2014 bewegen sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Stand Ende Juni waren bereits 2443 Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen, dies sind nur 15 weniger als im Vorjahr. „Trotz weiterhin rückläufiger Schülerzahlen und der bereits erwähnten ungebrochenen Studier-neigung ist es den Unternehmen also gelungen, wieder eine vergleichbare Zahl von Ausbildungsverhältnissen einzugehen. Der Bedarf ist aber deutlich größer und wird noch weiter steigen“, ist sich Nitschke sicher.

Mit dem „Tag der Ausbildungschance“ hat die IHK ihre traditionelle jährliche Lehrstellenbörse in der Print-Media-Academy in Heidelberg erweitert. Der „Tag der Ausbildungschance“ führt nicht mehr nur Betriebe und Jugendliche zusammen. Er bietet kompakt für angehende Auszubildende jede Menge an berufskundlichen Informationen. Für alle Pädagogen und interessierte Eltern ist zusätzlich im Rahmenprogramm erstmals eine Weiterbildung mit dem Titel „Berufswahlmuffel – so motiviere ich meine Schüler“ im Angebot. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein Azubi-Speed-Dating.

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