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Heidelberg – FDP Heidelberg diskutiert über Bildung in Heidelberg

Meinhard20052014Heidelberg/ Metropolregion Rhein-Neckar. Mehr Eigenständigkeit für Schulen

Heidelberg ist als Wissenschaftsstadt weltweit bekannt, aber auch in der Bildung ist Heidelberg im Landesvergleich Baden-Württembergs an der Spitze. Nichtsdestotrotz gibt es Herausforderungen, die in den kommenden Jahren angegangen werden müssen. Darüber diskutierten die Liberalen im Helmstätter Herrenhaus mit dem Bildungspolitiker und Generalsekretär der FDP Baden-Württemberg Patrick Meinhardt und der Gemeinderatskandidatin Hannelore Beust, die selbst Direktorin des Hölderlin Gymnasiums ist. Schwerpunkte waren die Schaffung beruflicher Anreize für Lehrer, die Inklusion und die Finanzausstattung der Schulen.
Heute müssen Schulen einige Voraussetzung erfüllen, um als attraktiver Arbeitgeber zu bestehen. Insbesondere im Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Schultypen sieht Patrick Meinhardt, eine große Chance für den Bildungsstandort Heidelberg. Dazu führt er aus: „Wir müssen den Schulen mehr Eigenverantwortung übertragen, weil der Wettbewerb um die besten Lehrer mit unterschiedlichen Mitteln ausgetragen wird. Wenn ein Direktor beispielsweise Bonuszahlungen für eine herausragende Leistung geben könnte, gäbe es für die Lehrkraft Anreize mehr zu leisten bzw. wäre es eine Wertschätzung für erbrachte Anstrengungen und eine zusätzliche Motivation für einen Lehrer! Die Lehrer arbeiten mit dem wichtigsten, was wir haben, mit unseren Kindern.“ Frau Beust sieht weitere Möglichkeiten der Förderung: „Wichtig sind neben den monetären Anreizen insbesondere Perspektiven für eine Weiterentwicklung an der Schule. Ich denke an Beförderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten, die für die Entwicklung eines Lehrers von großer Bedeutung sind. Dadurch kann man den vielfältigen Herausforderungen besser begegnen und sich neue Kompetenzen aneignen.“
Die aktuelle Diskussion um die Inklusion ist eine weitere Aufgabe für Schulen sowie die Gesellschaft. In der Debatte um die Aufnahme eines behinderten Kindes an einer weiterführenden Schule wird ein Problem klar sichtbar, erklärt Meinhardt: „Wir wollen Kindern die bestmögliche Bildung ermöglichen, allerdings sehen wir die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Schulen in diesem Zusammenhang. Wir müssen Kindern mit Behinderung eine deutliche höhere Betreuung zukommen lassen, als einem Schüler ohne Behinderung. Wenn wir den Eindruck entstehen lassen, dass dies jede Schule leisten muss, dann belügen wir die Betroffenen und es kommt zu Enttäuschungen, wie im aktuellen Fall Henri.“ Die FDP steht zur Inklusion, allerdings muss sich die Gesellschaft über die Mehrkosten im Klaren sein. Wenn vor Ort dann Entscheidungen getroffen werden, dürfen diese nicht zum Politikum werden, sondern müssen sachlich analysiert werden.
Ein letzter wichtiger Aspekt im Gespräch über den Bildungsstandort Heidelberg ist das Budget der Schulen. Die Liberalen sind sich einig, dass das Wissen über den Bedarf an den Schulen vor Ort vorhanden ist. Wenn beispielsweise Sozialpsychologen oder Schulsozialarbeiter benötigt werden, darf es keinen Unterschied machen, welche Schulart diese benötigt. Dazu Hannelore Beust: „Jede Schule sieht sich eigenen Herausforderungen ausgesetzt, seien es zum Beispiel Regelungen im Sicherheitsbereich, im rechtlichen Bereich, bei den Finanzen oder im pädagogischen/psychologischen Bereich, die wir alle bewältigen müssen. Als Direktorin habe ich die Aufgabe sowohl zu entscheiden, welche Schallschutzmaßnahmen in einem Raum erforderlich sind, ob wir einen Schulpsychologen zu Rate zu ziehen müssen oder welcher Lehrer welche Klasse unterrichtet.“ Dazu Patrick Meinhardt: „Es entsteht der Eindruck, dass häufig finanzielle Mittel und zu bewältigende Aufgaben nicht zusammenpassen. Wir müssen unsere Direktoren unterstützen, damit sie nicht nur Entscheidungen des Dienstherren ausführen können, sondern wir müssen Ihnen mehr finanzielle Freiräume für die Behebung ihrer lokal bestehenden Probleme geben. In den Pisa-Studien sind zwei Dinge auffällig, nämlich dass die Länder mit den besten Ergebnissen, erstens den Lehrern eine höhere Wertschätzung entgegen bringen und zweitens den Schulen mehr Autonomie übergeben. Wir Liberale möchten beide Aspekte in Baden-Württemberg verbessern.“
In der anschließenden Diskussion mit den Gästen wurde über die Position der FDP zur Lehrerausbildung gesprochen. Im Moment wird immer mehr über das Zusammenlegen aller Lehrerausbildungen gesprochen. Leider wird nicht die Vielfalt der Schüler berücksichtigt und die erfolgreiche Trennung der unterschiedlichen Schultypen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dazu Sebastian Romainczyk der Kreisvorsitzende der FDP Heidelberg: „Wir haben in Heidelberg sehr viele Lehramtsstudenten, die in ihrer berufliche Karriere unterschiedliche Herausforderungen haben. Ein Lehrer auf einer Sonderschule hat viele sehr konkrete Aufgaben in der Betreuung der Schüler, wohingegen die Fachkompetenz und die Fachdidaktik für einen Gymnasiallehrer von besonders großer Bedeutung sind. Wir müssen die Vielfalt der Aufgaben im Auge behalten und sollten nicht denken, dass wir die unterschiedlichen Bedürfnisse gleich beantworten können, deshalb sollten die Lehrer auch weiterhin gezielt auf die verschiedenen Schultypen vorbereitet werden.“
Auf dem Bild von links: Patrick Meinhardt (Generalsekretär FDP Baden-Württemberg), Hannelore Beust (Kommunalwahlkandidatin Listenplatz 4) und Sebastian Romainczyk (Kommunalwahlkandidatin Listenplatz 5)

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