Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar.Die nächste Vertragsverlängerung ist beim Handball-Zweitligisten und aktuellen Tabellenführer TSG Ludwigshafen-Friesenheim unter Dach und Fach. Nach Kreisläufer Erik Schmidt und Trainer Thomas König hat nun als Dritter Spielmacher Andrej Kogut einen neuen Vertrag unterzeichnet. Der Juniorenweltmeister von 2009 wird auch in der kommenden Runde, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, bei den Eulen die Fäden ziehen und dann in seine fünfte Saison gehen. Kogut war im Sommer 2010 von der HSG Düsseldorf zu den Rothemden gewechselt und hat sich seither zu einem Leistungsträger der Pfälzer entwickelt. In der laufenden Runde absolvierte der Student alle Spiele und erzielte dabei 79 Treffer.
Andrej Kogut ist 1988 in Moskau geboren und kam im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Seine Handballkarriere begann der 1,85 Meter große Mittelmann bei der HG Remscheid. 2003 wechselte er zur TG Cronenberg, wo er drei Jahre blieb, ehe er im Sommer 2006 von Nils Lehmann nach Düsseldorf in die Erste Liga geholt wurde. Die darauf folgende Saison trug Kogut das Trikot des Zweitligisten TV Korschenbroich, wo TVK-Trainer Khalid Khan viel Vertrauen in ihn setzte und den 17-fachen Junioren-Nationalspieler zu einem echten Leistungsträger entwickelte. 2008 kehrte Kogut wieder zur HSG Düsseldorf zurück, mit der er ein Jahr später den Aufstieg in die Handball-Bundesliga feiern konnte. Zwei weitere Höhepunkte sollten wenige Monate später, im August 2009, in Ägypten folgen. Mit der Junioren-Nationalmannschaft errang Kogut mit einem 32:24-Sieg über das favorisierte Dänemark nicht nur die Weltmeisterschaft, sondern mit der Wahl in das Allstar-Team wurde ihm eine ganz besondere Ehre zuteil.
Für Andrej Kogut ist die verheißungsvolle sportliche Zukunft der Eulen der Hauptgrund für sein Bleiben: “Für mich gilt, dass ich mich in Friesenheim immer wohlgefühlt habe. Der Aufstieg ist nahe und unsere Chancen stehen gut, am Ende einen der drei vordersten Plätze zu belegen. Da wäre es schade, wenn ich wechseln würde und die TSG hätte den Aufstieg geschafft.” Denn sein Ziel ist es, wieder Handball in der höchsten Liga zu spielen, wie er das in Düsseldorf und bei der TSG jeweils für eine Spielzeit bereits getan hat. “Wir werden uns als Mannschaft weiterentwickeln und ich habe das Gefühl, dass hier etwas wächst.”
In seinen knapp vier Jahren bei der TSG hat sich Andrej Kogut weiterentwickelt. Trainer Thomas König: “Auf der Halbposition deckt er überragend, das macht Andrej sehr, sehr intelligent. Mittlerweile hat er auch die Erfahrung, ein Spiel zu lenken. Im Eins gegen Eins ist Andrej noch stärker geworden und seine Schlagwurfvariationen sind gefürchtet. In entscheidenden Situationen kühlen Kopf zu bewahren, das ist ihm beispielsweise in Saarlouis und auch gegen Erlangen gut gelungen. Er kann noch abgezockter werden und im Sprungwurf sowie in der Spielsteuerung zulegen”, sieht Thomas König weiteres Entwicklungspotenzial beim Mann mit der Nummer 5.
“Andrej ist ein Schlüsselspieler”, weiß Kapitän Philipp Grimm um die Bedeutung des bald 26-Jährigen für das Eulen-Team. “Ihm sind alle Abläufe bekannt und auf der halben Position ist er einer der besten Abwehrspieler. Schön, dass er verlängert hat.” Für Torwart Kevin Klier passt der Regisseur “wunderbar in die Mannschaft. Man hat in Saarlouis und jetzt gegen Erlangen gesehen, wie wichtig Andrej für das Team ist. So hat er gegen Ole Rahmel und Oliver Heß eine super Abwehrleistung geboten. Andrej ist einer der stabilsten Abwehrspieler in der Liga.”