• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Mannheim – IHK Rhein-Neckar:Chancen wie nie zuvor. Ausbildung bietet glänzende Perspektiven

Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Chancen wie nie zuvor
Ausbildung bietet glänzende Perspektiven

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar schließt ihr Ausbildungsjahr 2013 mit leicht rückläufigen Zahlen. Gleichzeitig blieben rund 1400 Lehrstellen unbesetzt. „Das ist für uns ein Beleg dafür, dass die Information über die exzellenten Chancen des Karrierewegs berufliche Bildung unzureichend sind,“ sagte Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar.

Doch zunächst zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2013. In das Verzeichnis der Ausbildungsverhältnisse bei der IHK waren am 30. September 155 neue Ausbildungsverhältnisse weniger eingetragen (- 3,5%) als im Vorjahr (4304 statt 4459). Der Rückgang bei den neuen gewerblich-technischen Ausbildungsverhältnissen (- 101 oder – 7,1%) war stärker als bei den kaufmännischen (- 54 oder -1,8%).

Bei den einzelnen Gebietskörperschaften des IHK-Bezirkes mussten in Mannheim mit -5,7% oder 128 neuen Ausbildungsverhältnissen weniger den höchsten Rückgang verzeichnet werden. Dieser setzt sich aus 80 weniger in kaufmännischen Berufen (-5,7%) und 48 weniger in gewerblich-technischen Berufen (- 8,2%) zusammen.

In der Stadt Heidelberg ging zwar die Gesamtzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse leicht um 16 zurück (-2,3%). Allerdings legten dort bei den kaufmännischen Berufen die neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr um 18 zu (+ 3,5%).
Allerdings haben 34 Ausbildungsverhältnisse weniger als im Vorjahr in den gewerblich-technischen Berufen (-19%) das Gesamtergebnis negativ werden lassen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Rhein-Neckar-Kreis: Hier nahm die Gesamtzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr um 31 ab (-2,5%). Dennoch lagen die kaufmännischen Berufe leicht im Plus (+15 oder +1,8%). Sie konnten aber den Rückgang in den gewerblich-technischen Berufen (-46 oder -11,4%) nicht ausgleichen.

Ganz anders ist hingegen die Bilanz im Neckar-Odenwald-Kreis: Hier hat die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 20 zugenommen (+3,7%). Das ist vor allem auf einen deutlichen Zuwachs von +11,1% (27 Verträge) in den gewerblich-technischen Berufen zurückzuführen. Hingegen gingen die neuen kaufmännischen Ausbildungsverhältnisse leicht um 7% zurück (-2,4%).

Betrachtet man die Branchen im gesamten Kammerbezirk, verzeichnet der Handel mit einem Zuwachs von 60 Ausbildungsverträgen den stärksten absoluten Anstieg bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen.
Danach folgt das Hotel- und Gaststättengewerbe in dessen Betrieben 21 Auszubildende mehr eingestellt werden konnten als im Vorjahr. Den stärksten Rückgang weist die Metalltechnik auf, in der 45 Ausbildungsverhältnisse weniger abgeschlossen werden konnten, als im Vorjahr.

„Die Gründe für den Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse sind schnell gefunden: es sind weniger Jugendliche da, ein größerer Teil richtet sein Interesse auf eine Hochschulausbildung und schließlich fehlt die Ausbildungsreife. Am 1. September 2013 also zum empfohlenen Ausbildungsbeginn für dieses Jahr, war bei den Arbeitsagenturen noch die erschreckend hohe Anzahl von 1389 unbesetzten Ausbildungsplätzen gemeldet. Die Ausbildungsbereitschaft der Ausbildungsbetriebe in unserem Bezirk ist also auch in diesem Jahr enorm hoch. Aber diese Zahlen zeigen leider, dass es den Betrieben erneut nicht gelingen wird, ihren Bedarf an beruflich qualifizierten Nachwuchskräften zu decken“, sagte Nitschke.

„1389 unbesetzte Ausbildungsplätze Ende August bedeuten 1389 fehlende zukünftige Fachkräfte und damit fehlende Wertschöpfung für unsere Betriebe.
Sie bedeuten aber auch 1389 ungenutzte Chancen von jungen Menschen, den Karriereweg der beruflichen Bildung zu beschreiten“, bilanziert Nitschke.
Nach dem IHK-Fachkräftemonitor werden bis 2030 alleine hier in der Region ca. 46.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte fehlen. Bereits heute setzen 60% aller ausgeschriebenen offenen Stellen eine Berufsausbildung voraus.
Und es gibt noch einen Indikator, wohin die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt geht: Die Arbeitslosenquote der beruflich qualifizierten Fachkräfte hat sich seit dem Jahr 2005 halbiert. Beruflich Qualifizierte werden also dringend gesucht.

Ganz anders verhält es sich hingegen mit den Hochschulabsolventen. Nur 20% der ausgeschriebenen freien Stellen setzen einen Hochschulabschluss voraus.
„Allerdings wird der zunehmende Trend der Schulabgänger zu einem Hochschulstudium dazu führen, dass in Kürze 50% eines Altersjahrgangs ein Studium aufnehmen werden. Das ist eine qualifikatorische Fehlsteuerung, die Konsequenzen haben wird. In Zukunft wird es so sein, dass ein hoher Anteil der Hochschulabsolventen keine Beschäftigung findet, welche sich auf akademischem Niveau befindet. Angesichts der demographischen Entwicklung wird zwar auch ein Hochschulstudium weiterhin in den seltensten Fällen direkt in die Arbeitslosigkeit führen. Aber die Chance, sich nach einem Hochschulstudium beruflich verwirklichen zu können oder direkt die Karriereleiter zu erklimmen, wird deutlich geringer werden“, prognostiziert Nitschke.

Beruflich Qualifizierten hingegen stehen alle Wege offen. Die Fachwirte, Meister und Betriebswirte, als berufliche Leistungsträger in den Betrieben, werden immer älter und treten von Jahr zu Jahr häufiger in den Ruhestand.
Dadurch bieten sich für berufliche Nachwuchskräfte außerordentliche Chancen
– bei entsprechender Eignung und Neigung und bei der Bereitschaft, sich beruflich weiterzubilden – rasch leitende Positionen zu besetzen. Sofern der weitere berufliche Aufstieg dann noch ein Studium erfordert, kann dies bedarfsgerecht erfolgen. Selbst ohne eine an allgemein bildenden Schulen erworbene Hochschulzugangsberechtigung erwerben erfolgreiche Auszubildende mit Berufspraxis die fachgebundene Hochschulreife. Mit einer erfolgreichen beruflichen Weiterbildung zum Fachwirt, Fachkaufmann oder Meister sogar die uneingeschränkte allgemeine Hochschulreife. Nach dem in diesem Jahr verabschiedeten deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) sind die Absolventen der Beruflichen Weiterbildung – je nach Abschluss – gleichwertig mit den Absolventen eines Bachelor-Studienganges. „Wer also Karriere machen will, sollte sich überlegen, ob er sich in ein Studium begibt, nach dessen erfolgreichem Abschluss er sich mit einer großen Zahl von Absolventen in Konkurrenz um eine deutlich kleinere Zahl von adäquaten Arbeitsplätzen befindet. Der berufliche Karriereweg bietet hingegen zahlreiche Perspektiven und Arbeitsplätze sowie die Möglichkeit eines bedarfsgerechten Studiums um sich zielgerichtet auf bestimmte Positionen zu entwickeln“, sagte Nitschke.

Diese zukünftigen Entwicklungen und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sind Schulabgängern leider noch viel zu wenig bekannt. Die Berufsorientierung in den allgemein bildenden Schulen wird viel zu häufig auf den Erfahrungen aus der Vergangenheit aufgebaut. „Jedem Absolventen einer allgemein bildenden Schule muss bekannt sein, welche Chancen der Karriereweg der beruflichen
Bildung bietet. Nur so können er – und seine Eltern – wirklich erkennen,
welcher Weg für ihn persönlich der richtige in eine gesicherte Zukunft ist und nur so kann gewährleistet werden, dass die Betriebe auch in Zukunft noch den Fachkräftenachwuchs bekommen, den sie benötigen,“ fordert Nitschke.

Die Vollversammlung der IHK Rhein-Neckar hat deshalb ein Sonderprogramm zur Fachkräftesicherung beschlossen. Sie wird damit ihre Aktivitäten zur Gewinnung und Sicherung des Fachkräftebedarfs verstärken und auf neue Zielgruppen ausrichten. Neu in die Angebotspalette der IHK aufgenommen, wird beispielsweise für alle allgemein bildenden Schulen im IHK-Bezirk das Angebot eines „Tages der Berufsorientierung“. Kompakt an einem Tag können die Schüler sich über authentische Berichte von Auszubildenden über die Berufsausbildung informieren, lernen Bewerbungen zu schreiben und Vorstellungsgespräche zu führen, bekommen Tipps zur Kleidung und zum äußeren Erscheinungsbild; erhalten aber auch konkrete Praktikums- und Lehrstellenangebote die zu ihren ganz persönlichen Eignungen, Neigungen und Talenten passen.

Eine weitere Neuerung ist die IHK-Beratung für Studenten, die eine alternative berufliche Karriere in Erwägung ziehen. Diese sogenannten „Studienabbrecher“ erhalten über die IHK interessante Perspektiven aufgezeigt. Aus dem akademischen „Studienabbruch“ wird so ein beruflicher „Karriereaufbruch“; denn ehemalige Studenten sind bei den Betrieben gerne gesehene Nachwuchskräfte.

Alle diese Unterstützungs- und Beratungsangebote werden mit modernstem, jugendgerechtem Medieneinsatz verknüpft. Die bundesweite IHK-Lehrstellenbörse gibt es jetzt auch als App für das Smartphone oder Tablet. Von der IHK Rhein-Neckar werden ab nächstem Jahr Online-Neigungs- bzw. -Eignungstests angeboten. Deren Ergebnis wird sofort ausgewertet und zeigt hierzu passende, offene Praktikums- oder Ausbildungsplätze aller Mitgliedsbetriebe auf. Über alle Angebote und Aktionen können sich Interessierte auch auf den Facebook-Seiten für die Aus- und Weiterbildung zielgruppengerecht informieren.

„Wie exzellent und reich an Chancen die Berufsausbildung unserer Mitgliedsbetriebe ist, zeigt die eindrucksvolle Zahl von alleine 14 landesbesten und 2 bundesbesten von der IHK Rhein-Neckar im Jahr 2013 geprüften Auszubildenden,“ so Nitschke abschließend.

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de