Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Kann Blau-Weiss weiter Favoriten ärgern? / Spannender Kampf um Tabellenspitze – Derbys in Hamburg, ein echtes Topspiel in Mannheim und zahlreiche weitere hoch interessante Duelle warten an diesem Spielwochenende, welches für viele Teams die Halbzeit in dieser Saison bedeutet.
Für Blau-Weiss Berlin könnte die Situation kaum angenehmer sein. Mit dem Abstieg wird man nichts mehr zu tun haben, stattdessen können die Aufsteiger ab sofort völlig befreit aufspielen und so weiter auf die Jagd nach Überraschungen gehen. Nächstes „Opfer“ könnte der Crefelder HTC werden, der aus den letzten fünf Spielen nur vier Punkte holen konnte. „Im Hinspiel gegen Krefeld war für uns mehr drin“, erinnert sich Trainer Alexander Stahr. „Wenn wir uns jetzt tatsächlich weiter nach oben orientieren wollen, dann ist das schon ein wichtiges Sechs-Punkte-Spiel für uns.“ Allerdings werde sein Team spätestens ab jetzt wohl nicht mehr unterschätzt werden. Auch Sonntagsgegner Gladbach sollte nach seiner Meinung nicht unterschätzt werden. „Die werden das 1:14 vom vergangenen Wochenende sicher vergessen machen wollen. Das macht sie schon gefährlich.“
Ein wenig Frust regierte beim CHTC nach dem Remis gegen Neuss am vergangenen Wochenende. „Aber die negative Stimmung hat sich erledigt”, verspricht CHTC-Trainer Matthias Mahn. “Jetzt wollen wir weiter angreifen. Bei den beiden Berliner Bundesligisten werden wir optimal vorbereitet in die Spiele gehen. Dort wird sicherlich in beiden Spielen um jeden Zentimeter gekämpft. Das liegt uns aber. Wir sind aber auch gefordert, unsere Chancen konsequenter zu nutzen. Wir hoffen auf zwei gute Spiele und möglichst viele Punkte.”
Das Topspiel des Wochenendes bestreiten Tabellenführer Mannheimer HC gegen die Zweitplatzierten von Rot-Weiss Köln am Samstag. Außerdem bekommt es der MHC noch mit Uhlenhorst Mülheim zu tun. „Wir wissen natürlich um die Qualität dieser Teams und dass es auch passieren kann, dass wir ohne Punkte aus diesem Wochenende gehen“, so Betreuer Sören Beßler. „Beide haben die Euro Hockey League vor der Brust, müssen entsprechend auch Fahrt aufnehmen. Wir warten, was auf uns zukommt. Aber wir wollen natürlich auf uns selbst schauen, unser eigenes Spiel aufziehen – und das auch gern erfolgreich.“ Beim MHC spielen die Bundesliga-Teams an diesem Wochenende für den guten Zweck, alle Einnahmen gehen an ein Kinderhospiz. „Solche Spiele werden gemeinhin als Sechs-Punkte-Spiele beschrieben“, weil Kölns Trainer Frederik Merz. „Der Sieger hat im Rennen um eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Endrundenplätze einen weiteren wichtigen Schritt gemacht. Alles, was wir jetzt schon mitnehmen können, ist gut für das Gesamtgefühl im Team, im Klub und im Umfeld. Von daher ist es schon ein sehr wichtiges Spiel.“ Das klare 5:2 aus dem Hinspiel lässt Merz nicht als Maßstab gelten. „Das war das erste Saisonspiel, da wussten beide noch nicht, wo sie eigentlich stehen. Jetzt werden die Karten völlig neu gemischt. Individuelle Klasse allein reicht eben nicht mehr aus.“ Am Sonntag allerdings stehen die Vorzeichen gänzlich anders. „Genen Nürnberg wird es ein Spiel, in dem man deutlich mehr Tore schießen muss als der Gegner“, so Merz. „Die Rollenverteilung ist klar, was nicht heißt, dass wir das auf die leichte Schulter nehmen. Auch hier müssen wir unsere Klasse ausspielen, um uns die Punkte zu verdienen.“
In Hamburg kommt es an diesem Wochenende gleich zu zwei Derbys. Der Club an der Alster trifft auf den Harvestehuder THC und den UHC Hamburg. „Das sind die derzeit wohl besten Teams in Deutschland“, so Trainer Joachim Mahn. Gerade der HTHC erwartet er nach seinem gelungenen EHL-Debüt mit breiter Brust, und die Qualität des UHC-Kaders spreche für sich. „Wir haben es aber in den letzten beiden wichtigen Spielen auch sehr gut gemacht. Daher hoffe ich, dass wir da in beiden Spielen mithalten können. In Derbys ist ja auch immer was drin, auch wenn wir da zuletzt nicht immer gut ausgesehen haben.“ Den frischen Wind, den man sich auf europäischer Ebene geholt hat, wolle man nun auch in die Liga mitnehmen, kündigte Harvestehudes Trainer Christoph Bechmann an. „Wir haben viel variiert in Barcelona. Das wollen wir auch auf die Bundesliga übertragen. Wir gehen klar auf zwei Siege an diesem Wochenende, zumal beide Gegner noch Luft nach oben haben.“
Im Fokus stehe zunächst das Samstagsspiel gegen Neuss. „Da müssen wir unsere Leistung voll auf die Platte bringen. Erst dann können wir uns auf Alster konzentrieren.“ Dass es sich beim Alster-Spiel um ein Derby handelt, ist für UHC-Coach Kais al Saadi derzeit zweitrangig. „Wir konzentrieren uns nur darauf, dass wir diese Punkte holen wollen und müssen, um uns in eine gute Position für die anstehenden schwierigen Aufgaben zu bringen.“ Raum für Derbydenken gäbe es da nicht, auch wenn es sich dabei natürlich immer um besondere Spiele handele. „Man hat gesehen, dass es fatal ausgehen kann, wenn man gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte nicht mit der nötigen Spannung herangeht.“ Neuss zum Beispiel sei mit dem Team, welches man noch zu Saisonbeginn mit 7:0 abgefertigt hatte, kaum noch zu vergleichen. „Unser Anspruch ist es dennoch, beide Spiele zu gewinnen, aber leicht wird es in beiden Fällen sicher nicht.“
Punkte holen müssen, das steht für Schwarz-Weiß Neuss an diesem Wochenende in Hamburg nicht zur Debatte, obwohl man nach dem Remis in Krefeld durchaus optimistisch in den Norden reist. „Wir fahren nicht dorthin, um uns noch mal so abschlachten zu lassen wir zum Saisonbeginn (1:8 gg. HTHC und 0:7 gegen UHC)“, verspricht Teammanager Stephan Busse. „Das wollen wir natürlich vergessen machen. Wenn dabei ein Punkt herausspringt, wird es eine super Rückfahrt. Wenn nicht, ist es auch kein Weltuntergang. Dafür ist der Unterschied zu diesen Beiden Teams zu groß.“
Samstag, 19.10.2013
Harvestehuder THC – Schwarz-Weiß Neuss 14:00
Nürnberger HTC – Uhlenhorst Mülheim 14:30
Club an der Alster – UHC Hamburg 16:00
Blau-Weiss Berlin – Crefelder HTC 16:00
Berliner HC – Gladbacher HTC 17:00
Mannheimer HC – Rot-Weiss Köln 17:00
Sonntag, 20.10.2013
Blau-Weiss Berlin – Gladbacher HTC 12:00
Harvestehuder THC – Club an der Alster 12:00
Berliner HC – Crefelder HTC 14:00
Nürnberger HTC – Rot-Weiss Köln 14:00
Mannheimer HC – Uhlenhorst Mülheim 14:30
UHC Hamburg – Schwarz-Weiß Neuss 16:00