Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar – Foto:Paul Zwezich (rechts) zeigte gegen den klar favorisierten Ettlingen Dino Pfeiffer eine sehr starke Leistung, musste sich aber am Ende dennoch geschlagen geben.
Die Männer des JSV Speyer haben am vierten Kampftag der Ersten Judo-Bundesliga Süd die vierte Niederlage der Saison hinnehmen müssen. Nach einem 2:12 beim JC Ettlingen, der bislang höchsten Niederlage des Jahres, steht fest, dass die Speyerer am Ende der regulären Saison in den Entscheidungskämpfen um den Klassenerhalt antreten werden.
Die Hoffnungen, endlich mehr als vier Punkte einzufahren und mit einem deutschen Kämpfer einen Sieg zu feiern, erfüllten sich nicht. Doch das war angesichts der schwierigen Personalsituation nicht wirklich verwunderlich. Es fehlten nämlich alle Franzosen, die drei Schweizer Michael Iten, Flavio Orlik und Ciril Grossklaus sowie der verletzte Simon Weig und der beruflich verhinderte Thomas Bauer, der in der Runde zuvor gegen Großhadern als erster deutscher Kämpfer ein Unentschieden für den JSV geholt hatte. Kurzfristig musste auch der georgische Schwergewichtler Onise Bughadze verletzungsbedingt absagen.
So waren es überwiegend die kleineren Erfolgserlebnisse, mit denen sich die Speyerer an diesem Tag trösten konnten. Beispielsweise, dass Paul Zwezich dem international erfahrenen Top-Kämpfer Dino Pfeiffer in zwei Kämpfen lange Zeit Paroli bot und vor allem im zweiten Duell eine sehr starke Leistung bot. Mit Nikolaz Tsimakuridze, Simon Schnell und Stefan Bantle feierten drei Kämpfer ihr Erstliga-Debüt für den JSV. Gerade Bantle konnte mit einem unerschrockenen und mutigem Kampfstil überzeugen. Dennoch musste er nach knapp zwei Minuten dem nationalen Spitzenkämpfer Soshin Katsumi den Punkt überlassen.
Für die beiden Zähler auf Speyerer Seite sorgte der Georgier Pata Merebashvilli, der in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm sowohl Chris Behr als auch seinen eigenen Landsmann Giorgi Brolashvilli mit Ippon bezwang.
Die Ettlinger, die mit einer großen und stimmungsvollen Kulisse positiv auffielen und den bekannten Fernsehmoderator und Ex-Judoka Alexander von der Groeben als fachkundigen Kommentator vor Ort hatten, haben mit diesen Sieg ihre Chance auf den Klassenerhalt ohne Abstiegsrunde gewahrt. Am abschließenden Kampftag treffen die Badener auf den TSV Großhadern, um zu ermitteln, wer gegen den JSV um den Klassenerhalt kämpfen darf. Der Gewinner dieser Begegnung trifft wiederum im Viertelfinale der Meisterschafts-Play-Offs auf den Serienmeister TSV Abensberg. Der haushohe Favorit, der am Samstag Platz eins in der Süd-Tabele vorzeitig sicherte, gastiert am 13. Juli in Speyer – ein großes Highlight für alle Kämpfer und Fans des JSV. Alles andere als eine weitere klare Niederlage wäre allerdings eine Sensation. Viel wichtiger wird es sein, in den entscheidenden Kämpfen gegen den Abstieg am 14. und 28. September möglichst vollzählig auflaufen zu können.