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Mannheim – Zweite Chance für Schulschwänzer

Mannheim – Metropolregion Rhein-Neckar –
Er war seit Tagen nicht in der Schule, als der Sozialarbeiter des Jugendamtes bei Joachim Förster vom Förderband e.V. anrief. „Ich besuchte Paul zu Hause und sprach mit ihm und seiner Mutter“, beschreibt Förster den üblichen Weg, wenn es darum geht Schulverweigerer zurück zu holen. „Wichtig ist, dass Kinder und Eltern mitarbeiten“, nur dann kann das Programm „2. Chance“ als Projekt zur Reintegration von schulmüden Kindern und Jugendlichen in das Regelschulsystem greifen.
Schulverweigerung kann viele Gründe haben. Soziale Ängste, Überforderung, Lustlosigkeit oder einfach der Versuch sich den Eltern zu widersetzen. „Manchmal haben die Jugendlichen auch einfach durch ihre Fehlzeiten den Anschluss im Unterricht verloren“ formuliert er.
Mit dem Programm „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ versucht das Förderband sich um Schulschwänzer zu kümmern, Kooperationspartner sind die Schulen und das Jugendamt. Dabei müssen Eltern, Kinder und Lehrer an einem Strang ziehen, dann kann es funktionieren und die jungen Menschen können wieder in den Schulalltag integriert werden. „Oft fehlt die Struktur im Elternhaus, es gibt kein gemeinsames Essen, kein Wecken, kein Gespräch“, berichtet Joachim Förster von Eltern, die nicht in der Lage sind, ihren Kindern die notwendige Unterstützung und Struktur zu bieten. Sie sind oft selbst überfordert und haben den positiven Einfluss auf ihre Kinder verloren, Konsequenzen für Fehlverhalten gibt es meist keine.
Paul, 14 Jahre, war träge, wortkarg, interesselos und schlängelte sich so durch Leben. Er wollte lieber den ganzen Tag am PC verbringen, als zur Schule gehen. So kam es auch, dass Paul von der Werkrealschule in die Förderschule zurück gestuft wurde. Die Lücken waren einfach zu groß.Auch bei ihm fehlte die Alltagstruktur Zuhause. Joachim Förster ging einige Tage morgens zu Paul und sorgte dafür, dass er aufsteht und zur Schule geht. „Dieser „Weckdienst“ ist eine gute Methode und zeigt meist nach wenigen Tagen Erfolg- so auch bei Paul“ berichtet Joachim Förster. Am Nachmittag bekam Paul Nachhilfe in der Schule, um den versäumten Schulstoff nachzuholen und mit Pauls Mutter wurde vereinbart, dass sie mit Paul zusammen regelmäßig isst und ihn rechtzeitig ins Bett schickt. Paul genoss die regelmäßigeren Abläufe in der Schule und Zuhause, das gab ihm Orientierung und Halt.
Nach wenigen Wochen intensiver Begleitung ging er regelmäßig zur Schule und fing an Sport zu treiben. Er nahm ab, räumte sein Zimmer eigenständig auf und wechselte nach wenigen Monaten von der Förderschule zurück in die Werkrealschule. Einmal die Woche gibt Joachim Förster dem Jungen immer noch Nachhilfe als Abbruchprophylaxe.
Das Programm „2. Chance“ sieht eine zwölfmonatige Begleitung vor, die im Einzelfall zweimal um drei Monate verlängert werden kann. 20 Jugendliche können beim Förderband betreut werden. Außerdem gibt es eine an der Eduard Spranger Schule angesiedelte Projektklasse, in der Schulschwänzer betreut werden, die den Anschluss komplett verloren haben. Hier werden sie zwei Stunden am Tag in Deutsch und Mathe und daneben in sozialer Kompetenz unterrichtet. Sie bleiben solange, bis eine Möglichkeit gefunden wurde, sie an eine Regelschule zu integrieren. Das Programm läuft zum Jahresende aus. Was wird, ist offen.
Paul hatte Glück, er hat seine zweite Chance genutzt. Er wird nun im Sommer seinen Hauptschulabschluss machen und hat gute Chancen, im nächsten Jahr den Werkrealschulabschluss zu absolvieren.
„Schulverweigerung-Die 2.Chance“ wird durch den Europäischen Sozialfonds, die Stadt Mannheim und das Land Baden-Württemberg finanziert.
cri

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