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Südliche Weinstraße – Multiresistenten Keimen wird der Kampf angesagt

Südliche Weinstraße/Metropolregion Rhein-Neckar – Multiresistenten Keimen wird der Kampf angesagt

Pünktlich zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5. Mai 2013 geht das pfälzische Netzwerk gegen multiresistente Keime an den Start: Sieben Gesundheitsämter stellen das MRE – Netzwerk Pfalz an Hand einer Ausstellung an verschiedenen Orten in der Pfalz der Öffentlichkeit vor. Im Landkreis Südliche Weinstraße wird die Ausstellung am 6. Mai 2013 um 14 Uhr eröffnet.

Im November 2011 wurde ein Netzwerk gegen multiresistente Krankheitserreger, das MRE-Netzwerk Pfalz, von den Gesundheitsämtern der Kreisverwaltungen Bad Dürkheim, Donnersbergkreis, Germersheim, Kaiserslautern, Kusel und Südliche Weinstraße gegründet, ergänzt um den Beitritt des Gesundheitsamtes der KV Südwestpfalz im Jahr 2012.

Pro Jahr kommt es in Deutschland zu circa 600.000 Krankenhausinfektionen. Ein Drittel davon wäre nach Meinung von Experten bei konsequenter Hygiene vermeidbar. Viele vermeidbare Infektionen sind durch multiresistente Erreger (MRE) bedingt, wie beispielsweise Methicillin resistente Staphylococcus aureus (MRSA), ESBL-Bildner, Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) oder Carbapenemasen produzierende Bakterien. Diese Erreger sind gegenüber einer Vielzahl von im medizinischen Alltag gebräuchlichen Antibiotika widerstandsfähig (resistent).

Das Problem der multiresistenten Erreger besteht sowohl grenz- als auch sektor- und institutionenübergreifend, z. B. beim Krankentransport von einem Altenpflegeheim in ein Akutkrankenhaus. Es kann daher nach Experten-Ansicht nur im regionalen Zusammenwirken von stationären und ambulanten Einrichtungen gelöst werden.

Zur Bestandsanalyse wurde vom MRE-Netzwerk Pfalz im Frühjahr 2012 eine Umfrage bei Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten, Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Rettungs-/ Krankentransportdiensten in den jeweiligen Zuständigkeitsgebieten durchgeführt und ausgewertet. Im Herbst 2013 wird jedes der beteiligten Gesundheitsämter erstmalig zu einem lokalen Runden Tisch einladen.

Hintergrundinformationen

Bereits im Jahre 2006 hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK-Beschluss) die Bildung von regionalen Netzwerken angeregt. Seither haben sich viele regionale Netzwerke in Deutschland gegründet – auch in Rheinland-Pfalz. Sie alle haben das gemeinsame Ziel, die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger zu verringern. Ein besonderes Vorbild für die Netzwerkarbeit stellt das erste in der Region Twente-Münsterland erfolgreich angesiedelte EUREGIO MRSA-Net dar.

Diese Netzwerke sind Kooperationen der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen. Dem öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bzw. dem jeweiligen Gesundheitsamt kommt bei der Bekämpfung von MRE eine besondere Rolle als Moderator in regionalen Netzwerken zu. Der ÖGD ist die einzige Stelle, die direkte Anknüpfungspunkte mit allen im Gesundheitswesen tätigen Berufsgruppen (Krankenhäuser, Arztpraxen, Alten- und Pflegeheime, Rettungsdienste, Laboratorien etc.) hat.

Seit Februar 2012 gibt es für die MRE-Netzwerkarbeit in Rheinland-Pfalz auch eine gesetzliche Grundlage. Die neue Hygieneverordnung verpflichtet Krankenhäuser, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (in denen eine den Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt), Dialyseeinrichtungen und Tageskliniken zu umfangreichen Hygienemaßnahmen, zu sektorübergreifendem Informationsaustausch und zur Mitwirkung an regionalen Netzwerken zur Bekämpfung multiresistenter Erreger. Die hierzu erforderliche Koordination der regionalen Netzwerkarbeit wird dem öffentlichen Gesundheitsdienst aufgetragen.

Auch in Rheinland-Pfalz hat der Netzwerkgedanke deutliche Zustimmung gefunden. Quer durch das Bundesland sind bereits zahlreiche regionale und auch überregionale Kooperationen gebildet worden oder befinden sich im Aufbau. Das Landesuntersuchungsamt hat dabei die Funktion einer koordinierenden Stelle der Netzwerkarbeit in Rheinland-Pfalz.

Durch den umfassenden Informations- und Erfahrungsaustausch der Akteure des Gesundheitswesens und der betroffenen MRE-Patienten und ihrer Angehörigen wird eine Basis zur besseren Prävention von Infektionen geschaffen.

Hierzu sind Fortbildungen, runde Tische und Foren zum Dialog mit allen Akteuren des Gesundheitswesens (Akutkrankenhäuser, Reha- und Nachsorgekliniken, Alten- und Pflege-Einrichtungen, niedergelassene Ärzte, Rettungs- und Krankentransportdienste und andere medizinische Leistungserbringer) in Rheinland-Pfalz und in den benachbarten Regionen erforderlich. Mit wirksamen Strategien, Aufklärung und Einhaltung von hygienischen Standards sollen Infektionen mit multiresistenten Erregern verringert werden.
Qualitätssiegel schaffen einen Anreiz, hygienische Standards in Krankenhäusern und anderen Gemeinschaftseinrichtungen einzuhalten. So gibt es beispielsweise exakte Vorgaben an ein Akutkrankenhaus für die Erlangung eines “MRSA-/MRE-Qualitätssiegels” im Bereich des Netzwerkes der EUPrevent MRSA (Euregio Maas-Rhein), das die hygienischen Anstrengungen der Klinik für jedermann transparent macht. Beispiel: Qualitätssiegel für den Vulkaneifelkreis.

Links mit weiter führenden Informationen:
http://msagd.rlp.de/presse/einzelansicht/archive/2012/february/article/dreyer-stellenwert-der-hygiene-in-medizinischen-einrichtungen-wird-gestaerkt/
http://lua.rlp.de/hygiene-infektionsschutz/netzwerke-gegen-multiresistente-erreger/
http://www.mrsa-net.org/

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