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Mannheim – Fast 700 Ausbildungsplätze bei IHK-Betrieben unbesetzt Unternehmen der Region reagieren auf Nachwuchs-Mangel

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Geeignete und leistungsbereite Jugendliche werden von den Mitgliedsbetrieben der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar gesucht wie selten zuvor. Wie die aktuelle Umfrage der IHK bei ihren Mitgliedsunternehmen zeigt, stieg die Quote der Ausbildungsbetriebe, die nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen konnten, von 16,5 auf rund 23 Prozent im Ausbildungsjahr 2012/2013. Dadurch blieben im IHK-Bezirk rund 680 Ausbildungsplätze unbesetzt. Der Mangel an Bewerbern führt leider sogar dazu, dass einige Betriebe die Zahl ihrer angebotenen Plätze verringern wollen. Derzeit sehen 23 Prozent der Unternehmen eine geringere Zahl von Ausbildungsplätzen für das nächste Ausbildungsjahr vor, 17 Prozent wollen mehr Ausbildungsplätze anbieten. Rund 60 Prozent der Firmen streben eine gleichbleibende Anzahl von Ausbildungsplätzen an.

„Die hohe Ausbildungsbereitschaft in unserer Region ist über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg erfreulich“, erklärt Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK. „Allerdings gibt die steigende Zahl von Ausbildungsplätzen, die mangels geeigneter Bewerber leer bleiben, Anlass zur Sorge. Vor dem Hintergrund der in den nächsten Jahren beständig sinkenden Zahl von Schulabgängern, bei gleichzeitig steigender Zahl von altersbedingt ausscheidenden Arbeitnehmern, ist jeder besetzte Ausbildungsplatz wichtig für die Wirtschaft der Region.“ Die Umfrage der IHK Rhein-Neckar wurde im Rahmen der deutschlandweit durchgeführten Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zu den Themen Aus- und Weiterbildung erhoben. Die Ergebnisse der DIHK-Umfrage stehen noch aus.

Um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, verstärken die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen ihre Aktivitäten rund um die Aus- und Weiterbildung immer mehr. Insbesondere ist die Quote der Ausbildungsbetriebe, die Praktikumsplätze anbieten wollen, um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen. Praktika werden hiermit als erfolgversprechendste Maßnahme zur Gewinnung des Fachkräftenachwuchses angesehen. An zweiter Stelle stehen für die Betriebe Kooperationen mit Schulen. Mehr als ein Viertel aller Ausbildungsbetriebe will sich in diesem Bereich engagieren. Um knapp sechs Prozentpunkte gestiegen ist die Quote der Unternehmen, die sich neuen Gruppen von Bewerbern, insbesondere Studienabbrechern, zuwenden wollen.

Aber auch lernschwächere Jugendliche oder solche mit besonderem Unterstützungsbedarf rücken immer mehr in den Blickpunkt der Unternehmen.
„Bereits jeder vierte Betrieb ist bereit, Jugendliche durch Einstiegsqualifizierungen an die betriebliche Berufsausbildung heranzuführen. Über die Hälfte der Firmen bietet eigenen Nachhilfeunterricht an“, so Nitschke. Gleichzeitig werden zunehmend die Anforderungen an die Vorbildung von Bewerbern gesenkt. Bei der Entscheidung über die Besetzung eines Ausbildungsplatzes geben die sozialen Kompetenzen der Bewerber immer mehr den Ausschlag. „Disziplin, Leistungsbereitschaft und Motivation sowie Umgangsformen von Jugendlichen werden für Unternehmen immer wichtiger. Sie sind zusätzlich zu den Schulnoten der Bewerber zu bedeutenden Einstellungskriterien geworden,“ erläutert Nitschke.

Neben sinkenden Bewerberzahlen und mangelnder Ausbildungsreife ist das gewachsene Interesse vieler Jugendlicher am Studium ein weiterer Grund dafür, dass in diesem Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden können. Bereits 2012 hatte diese Entwicklung dazu geführt, dass rund 270 Ausbildungsverhältnisse weniger von der IHK als noch im Vorjahr registriert werden konnten. „Für die Firmen wird es auch zunehmend zu einem Problem, dass Jugendliche unklare Vorstellungen von der Berufswelt haben.
Hier wirkt die IHK insbesondere durch einen erhöhten Einsatz von jungen Ausbildungsbotschaftern,“ so Nitschke. In die Rolle von „Botschaftern“ schlüpfen Auszubildende, die vor Schulklassen von ihrer eigenen Ausbildung berichten und die Chancen, Herausforderungen sowie Anforderungen einer Berufsausbildung authentisch darstellen. Im Bezirk der IHK Rhein-Neckar gibt es 145 Ausbildungsbotschafter. 109 von ihnen waren bereits in 110 Schulklassen im Einsatz.

Angesichts immer knapper werdender Bewerberzahlen setzen die Unternehmen verstärkt auf spezielles Ausbildungsmarketing sowie die Ausweitung von Kooperationen mit Schulen. Beim Marketing spielt das Internet eine zunehmend wichtigere Rolle. Knapp 70 Prozent der Unternehmen setzen inzwischen darauf. Ganz vorn in diesem Bereich liegt die eigene Firmenhomepage, während Social Media-Tools wie Facebook und Xing ihren Anteil im Vergleich zum Vorjahr von 20 Prozent nochmals auf rund 22 Prozent steigern konnten. „Sehr erfreulich ist aus IHK-Sicht die Akzeptanz der bundesweiten Online-Lehrstellenbörse. Darin sind 351 Angebote mit insgesamt
654 Ausbildungsplätzen für 2013 sowie bereits 24 Gesuche mit 51 Ausbildungsplätzen für 2014 zu finden. Zwei Drittel der Firmen greifen auf die Lehrstellenbörse bei der Gewinnung von Nachwuchskräften zurück“, so Nitschke. Zusätzlich nutzen viele Unternehmer die weiteren zahlreichen Angebote der IHK, wie etwa den Berufseignungstest mit anschließender individueller Besprechung der Ergebnisse. Hierzu gehören auch eine Optimierung der Bewerbungsunterlagen und eine Vorbereitung auf mögliche Vorstellungsgespräche. Danach vermittelt die IHK den passgenauen Kontakt zwischen Bewerbern und Unternehmen.

Die derzeitige Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat für die Bewerber durchweg positive Auswirkungen. „Der größte personelle Engpass in den nächsten Jahren besteht bei den beruflich qualifizierten Fachkräften. Die
Beschäftigungs- und Karrierechancen nach einer beruflichen Ausbildung und Weiterbildung sind daher so gut wie selten zuvor“, erläutert Nitschke. So setzt sich auch der positive Trend zur Übernahme der Auszubildenden in Arbeitsverhältnisse weiter fort. Knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen wollen mindestens drei Viertel ihrer Auszubildenden übernehmen.
„Leistungsfähigen und leistungswilligen Auszubildenden stehen also alle Türen offen“, so Nitschke. Auch ein späteres Studium sei jederzeit möglich, sofern es überhaupt noch benötigt wird. Denn Fachwirte und Meister sind in ihrem beruflichen Niveau auf der gleichen Stufe im Deutschen Qualifikationsrahmen angesiedelt wie der Bachelor. Außerdem haben sie als erfolgreiche Absolventen einer beruflichen Weiterbildung den uneingeschränkten Hochschulzugang und profitieren von einer ständig steigenden Zahl berufsbegleitender Studienangebote.

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