Südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Chancengleichheit im Bildungsbereich und im Arbeitsleben unter dem Aspekt „Geschlecht“ ist das zentrale Thema der Veranstaltungsreihe „Gute Noten – schlechte Karten“, die seit dem 11. September noch bis zum 22. November im Landkreis Südliche Weinstraße, in Herxheim und Germersheim sowie in den Städten Landau und Neustadt an der Weinstraße läuft. „Gute Noten – schlechte Karten“ wurde initiiert vom Arbeitskreis für Frauen und Mädchen am Arbeitsmarkt (FUMA), der sich aus den Gleichstellungsbeauftragten der Region und der Beratungsstelle Frau & Beruf in Neustadt zusammensetzt.
Als zentrale Veranstaltung der Herbstreihe soll Dr. Claudia Wallner mit ihrem Vortrag „Schlaue Mädchen – Dumme Jungs“ am Mittwoch, 26. September, die bildungspolitische Debatte in die Region tragen. Auch unter den Mädchen gibt es Bildungsverliererinnen, unter Jungs Bildungsgewinner. Warum also dieser öffentliche Diskurs? Warum der Politikschwenk auf Jungen? Wie ist die Bildungssituation von Mädchen heute tatsächlich? Spannende Fragen und spannende Antworten gibt es bei dieser Veranstaltung. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Pfarrheim Heilig Kreuz, Augustinergasse1, in Landau.
Die drei Neustadter Veranstaltungen der Reihe „Gute Noten – Schlechte Karten“ sind alle nach den Herbstferien terminiert: Zu einem Spaziergang durch Neustadt lädt am Samstag, 20. Oktober, 11 Uhr, Ursula Hahn ein. Sie gewährt bei der Führung Einblicke in die individuellen Lebens- und Erfolgsgeschichten Neustadter Frauen. Infos und Anmeldung bei der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neustadt unter der Telefonnummer: 06321/855-357 oder susanne.mehling@stadt-nw.de.
Ein Berufsparcours bietet am Mittwoch, 31. Oktober, von
10 bis 17 Uhr Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren die Möglichkeit, ihren Talenten nachzuspüren. Zu der Veranstaltung „Kann ich!“ sind auch Lehrkräfte, Eltern sowie alle an einer chancengleichen Berufswahl Interessierten in den Konferenzsaal der SGD Süd in der Friedrich-Ebert-Straße 14 in Neustadt eingeladen. „Auf dem Berufsparcours wird nicht über Berufe geredet, sondern alles kann direkt ausprobiert werden, die Mädchen sollen zum Beispiel einen kleinen, elektrischen Schaltkreis bauen oder eine Wasserwaage ausrichten“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der ADD Schulaufsicht Heide Gieseke. Eine Anmeldung ist bei der Beratungsstelle Frau & Beruf unter der Telefonnummer 06321/855-550 oder fub@vhs-nw.de erforderlich.
Mit einer Lesung in der Buchhandlung Osiander in Neustadt am Donnerstag, 22. November, 20 Uhr, schließt die Herbstreihe des Arbeitskreises FUMA ab. Die österreichische Journalistin und Publizistin Dr. Elisabeth Welzig stellt dabei aus ihrem Buch „Durch die gläserne Decke – Frauen in Männerdomänen“ mehrere Kurzbiografien von Frauen vor, die in „männertypischen“ Bereichen Karriere gemacht haben. „Es ist wichtig, sich an positiven Vorbildern zu orientieren, an Frauen, die es geschafft haben, die ihre Ziele erreicht haben“, so die Leiterin der Beratungsstelle Frau & Beruf in Neustadt, Valkana Krstev. Karten zur Lesung mit anschließender Diskussion sind für 3 Euro bei der Buchhandlung Osiander erhältlich. Vorbestellungen sind möglich bei der Beratungsstelle Frau & Beruf unter der Telefonnummer 06321/855-550 oder fub@vhs-nw.de.
Ergänzende Infos:
Chancengleichheit von Mädchen im Bildungssystem wird heute bereits mit umgekehrten Vorzeichen diskutiert: Bei den Bildungsabschlüssen haben Mädchen aufgeholt, teilweise die Jungen sogar überholt. Sie gelten als die „Bildungsgewinnerinnen“. Fakt ist jedoch auch, dass der schulische Erfolg der Mädchen sich im Arbeitsleben nicht fortsetzt. Nach wie vor wählen Mädchen bevorzugt frauentypische Berufe, die meist mit schlechten Verdiensten und Aufstiegsmöglichkeiten verbunden sind. Immer noch verdienen Frauen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, Tarife in frauentypischen Berufen bleiben hinter denen in männerdominierten Bereichen stark zurück.
Mit der Veranstaltungsreihe möchte des Arbeitskreises FUMA die aktuelle Bildungssituation sowie geschlechtstypische Berufswahl und Karriereverläufe tiefer beleuchten und so Mädchen, junge und jung gebliebene Frauen sowie interessierte Männer zum Zuhören, Nachdenken und Mitreden anzuregen. „Unsere Absicht ist es, mit verschiedenen Veranstaltungsformen an mehreren Orten in der Region unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen“, so Valkana Krstev von der Beratungsstelle Frau & Beruf in Neustadt.
Der Flyer zur Veranstaltungsreihe steht zum Download auf www.neustadt.eu und www.frau-und-beruf-nw.de bereit.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
