Worms -Metropolregion Rhein-Neckar – Matthias Kaesberger nimmt sich seinen Plan zur Hand und begutachtet den Fortgang der Baumaßnahme. Die Sanierung der Sporthalle der Kerschensteiner Schule ist sein bislang größtes Projekt. Matthias Kaesberger arbeitet bei der Stadtverwaltung als Bauzeichner in Ausbildung. Nach den Sommerferien beginnt für ihn das dritte Lehrjahr. Er fühle sich voll integriert in das Team und werde auch bei der Arbeit stets mit einbezogen, macht er deutlich.
Auch Silvia Usselmann und Florian Feißkohl sind Azubis bei der Stadtverwaltung. Wie Matthias Kaesberger scheinen auch sie im Wormser Rathaus ihre Traumberufe gefunden zu haben. Dabei könnte Florian Feißkohl fast schon als „Exot“ durchgehen. In seinem Jahrgang sei er der einzige männliche Auszubildende aus Worms, erklärt er. „Wir verzeichnen immer weniger männliche Bewerber im Bereich der Verwaltungsfachangestellten“, weiß auch Michael Wilde, kommissarischer Ausbildungsleiter. Warum sich so wenige männliche Jugendliche für diesen Beruf interessieren, kann sich Florian Feißkohl nur so erklären: „Es gibt halt doch einige Vorurteile, viele halten den Beruf des Verwaltungsfachangestellten für einen typischen Frauenberuf“, berichtet der junge Mann. Er hingegen kann mit seinen bisherigen Erfahrungen den Beruf nur weiterempfehlen. „Es ist sehr abwechslungsreich, man lernt viele verschiedene Bereiche kennen und kann sich am Ende der Ausbildung entscheiden, welches Gebiet einem am besten liegt“, schwärmt er von seiner Ausbildung.
Noch „neu“ im Rathaus hingegen sind die Studiengänge „Bachelor of Arts – Verwaltung“ und „Bachelor of Arts – Verwaltungsbetriebswirtschaft“. Beide werden erst seit drei Jahren angeboten. Silvia Usselmann hat sich für das Studium zum „Bachelor of Arts – Verwaltung“ entschieden. Sie ist erst seit einem Monat dabei, fühlt sich jedoch bereits sehr wohl. „Ich bin allerdings nur einen Monat hier, danach geht es für acht Monate an die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung nach Mayen“, erklärt sie. Das dreijährige, duale Studium gliedert sich in Theorie- und Praxisphasen. Die theoretische Ausbildung findet in Mayen statt, die Praktische vor Ort in der Behörde. „Ich wollte immer schon in die Verwaltung und bin durch eine Freundin über den Studiengang aufmerksam geworden“, berichtet Silvia Usselmann.
Besonders zufrieden sind alle drei Azubis über das Arbeitsklima. „Das ist hier wirklich sehr gut“, erzählt Matthias Kaesberger. Und auch die soziale Absicherung im öffentlichen Dienst sei ein Vorteil, sind sich die drei einig.
Doch der demografische Wandel und die geburtenschwachen Jahrgänge machen auch vor Behörden nicht Halt. „Momentan herrscht noch kein akuter Mangel an Bewerbern, aber wir sehen hier auch auf uns ein Problem zukommen“, verdeutlicht Michael Wilde die Situation. Ein wichtiger Baustein der Personalentwicklung sei künftig eine frühzeitige Bedarfsplanung von Nachwuchskräften, effektive Werbung und Aufklärung an Schulen über das durchaus attraktive Ausbildungsangebot der Stadtverwaltung Worms mit guten Chancen auf Übernahme und Fort- / Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung, so Wilde.
Wer sich für eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung interessiert, kann sich auf der Internetseite unter http://www.worms.de/deutsch/rathaus/ausbildung/ informieren oder telefonisch Kontakt aufnehmen: (06241 – 853 – 1309).
Foto: Matthias Kaesberger begutachtet den Fortgang auf der Baustelle „Kerschensteiner Schule“.