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Mannheim – IHK-Vollversammlung verabschiedet energiepolitische Positionen Energiepolitik ist Standortfaktor: Preise und Versorgungssicherheit im Fokus

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Die bundespolitischen Beschlüsse zur Energiewende haben erhebliche Auswirkungen und Konsequenzen für die Energiewirtschaft in Baden-Württemberg und damit auch für die Unternehmen der Rhein-Neckar Region. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) des Landes haben deshalb gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Gutachten beauftragt, das sich mit den möglichen Konsequenzen für Industrie, Handel, Gewerbe und privatem Endverbraucher auseinandersetzt. Dieses Gutachten wurde nun in der Vollversammlung der IHK Rhein-Neckar, die gestern im Technoseum in Mannheim stattfand, diskutiert sowie Positionen der Wirtschaft gegenüber der Politik beschlossen. „Uns wurde heute sehr deutlich, dass wir durch die Energiewende vor großen Herausforderungen stehen, die den energieintensiven Standort Rhein-Neckar in hohem Maße betreffen. Energiepolitik wird zur Standortfrage für unsere Firmen. Preise und Versorgungssicherheit sind wichtige Rahmenbedingungen, um den industriellen Kern des Landes zu erhalten“, sagte IHK-Präsident Dr. Gerhard Vogel.

Mit dem gestern verabschiedeten Gutachten der IHK-Organisation sind wir einen Schritt weiter, weil wir damit eine Ebene für den Dialog mit der Landesregierung schaffen“, so Vogel. Volatile Energiequellen erfordern die entsprechende Anpassung der Stromnetze. Das Augenmerk muss hier verstärkt auch auf regionale Verteilnetze gerichtet werden. Diese sind hinsichtlich der Systemintelligenz und der Steuerung auszubauen. Mehr Akteure speisen Strom in die Netze ein. Bezüglich der Einspeisung und Vergütung bedarf es mehr Transparenz und einer Integration der erneuerbaren Energien. Strom muss weiter bezahlbar sein. Das KIT-Gutachten rechnet mit einem Anstieg der Großhandelspreise um 70 Prozent bis 2025. „Diese finanziellen Belastungen werden sich in den nächsten Jahren auf alle Stromkunden auswirken und zur Standortfrage für hiesige Unternehmen werden“, ist sich Vogel sicher. Die Sicherung der Stromversorgung hat Vorrang. Insbesondere werden mit der Abschaltung der verbleibenden Kernkraftwerksblöcke dringend Alternativen benötigt. Hier erscheint laut Gutachten die Inbetriebnahme von mindestens vier neuen Gas- und/oder Dampfkraftwerken erforderlich. Die Energieeffizienz muss weiter unbürokratisch gefördert und ausgebaut werden, die Energieforschung muss im Land weiter vorangetrieben werden bspw. Bei der Speichertechnologie. Dass das Thema nicht nur im Land und im Bund zu lösen sein wird, wurde durch den Vortrag des EU-Kommissars für Energie, Günther Oettinger, vor der Vollversammlung deutlich. Gerade Baden-Württemberg wird zunehmend auf Stromimporte beispielsweise aus Frankreich angewiesen sein. „Energiepolitik ist deshalb auch europaweite Industriepolitik, die eine wichtige Grundlage für den industriellen Kern und den Wohlstand des Landes ist“, sagte der EU-Kommissar vor rund 60 Vertretern der IHK-Vollversammlung.

Auch die jüngste IHK-Konjunktur-Umfrage bestätigt, dass die Bedeutung des Themas Energie in den Unternehmen wächst. Sie befürchten Wettbewerbsnachteile durch steigende Preise und eine nachlassende Versorgungssicherheit. Bereits heute liegt der Strompreis bspw. für Industriekunden rund 10 Prozent höher als im innereuropäischen Durchschnitt, bei unserem direkten Nachbarn Frankreich liegen die Preise rund 40 Prozent unter dem deutschen Niveau. Steigende Kosten führen zu Wettbewerbsnachteilen für die hiesige Wirtschaft.

Bis 2010 dominierte die Kernkraft mit gut 50 Prozent die Stromerzeugung in Baden-Württemberg. Daher besteht zur Sicherung der Grundlast ein erheblicher Handlungsbedarf im Land. „Der von der Landesregierung vorgesehen Ausbau der erneuerbaren Energien erscheint technisch machbar. Im Gutachten wird aber deutlich, dass es zumindest für eine Übergangsphase ohne zusätzliche konventionelle Kraftwerke nicht zu schaffen sein wird und es ist offen, zu welchen Kosten dies realisiert werden kann“, so Vogel.
„Der Umbau erfordere heute Konzepte und Investitionen in Stromerzeugung, Steuerung, Speicherung, Verteilung und Netze, die wir bisher nicht sehen.“

Seit Jahren spiele aufgrund des relativ hohen Energiepreises auch Einsparung und Effizienz eine große Rolle für die Wirtschaft. Hier gebe es große Erfolge im Land und in der Region. Die Energieproduktivität als Maß für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit Energieressourcen ist in Baden-Württemberg seit 1991 um rund 20 Prozent gestiegen und war 2008 um
22 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Chancen sieht das Gutachten auch in der Energie-Forschung. „Daraus gewonnenes Know-How könnte für die hiesige Wirtschaft zum Wettbewerbsvorteil weltweit werden“, sagte Vogel abschließend. Die Energiepolitischen Positionen und das Gutachten können unter www.rhein-neckar.ihk24.de heruntergeladen werden.

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