Mannheim -Metropolregion Rhein-Neckar – Derby-Zeit in der hockeyliga Herren – Einfacher Spieltag mit zahlreichen Prestige-Duellen
Es muss nicht viel gereist werden am Wochenende, denn an diesem einfachen Spieltag stehen fast ausschließlich Derbys auf dem Spielplan. Lediglich der Harvestehuder THC (nach Krefeld) und der SC Frankfurt 1880 haben längere Distanzen zu überwinden. Frankfurt muss zum Nachholspiel nach Hamburg zum UHC reisen. Diese beiden Klubs sind demzufolge auch die einzigen, die an diesem Wochenende zwei Mal ranmüssen.
Das Topspiel des Wochenendes steigt in Mülheim, wo der drittplatzierte HTC Uhlenhorst den Zweiten, Rot-Weiss Köln, erwartet. Die Domstädter könnten sich mit einem Sieg zumindest
auf Rang zwei festsetzen, während Mülheim in diesem Fall womöglich noch mal Druck von hinten bekommt. „Für mich kommt dieses Spiel zu einem guten Zeitpunkt“, so Kölns Trainer
Stefan Kermas. „Jetzt haben wir die dicken Spiele vor der Brust, in denen wir unseren Mann stehen wollen und müssen, wenn wir unsere ambitionierten Ziele erreichen wollen.“
Außerdem wolle man die Niederlage zuletzt gegen Krefeld vergessen machen. Dafür steht dem Trainer womöglich der bestmögliche Kader zur Verfügung. „Es sieht gut aus, dass wir
endlich mal alle Mann an Bord haben.“ Auch Christopher Zeller wird vermutlich grünes Licht von der medizinischen Abteilung bekommen. Ebenfalls ein brisantes West-Derby steigt zwischen Neuss und Düsseldorf. Im Hinspiel hatte der DHC noch einen Halbzeit-Rückstand in einen knappen Sieg gedreht. Zuletzt hatte man es in Düsseldorf jedoch verpasst, sich ein Polster auf die Abstiegsränge zu verschaffen. Das soll jetzt bei Schwarz-Weiß gelingen, doch auch die wissen, um was es in dieser Partie geht und brauchen jeden einzelnen Zähler.
Ein ganz spannendes Duell gibt es im Rennen um den vierten Endrundenplatz. Der Crefelder HTC und der Harvestehuder THC sind vor diesem Spieltag punktgleich. Der Sieger könnte nicht nur Abstand zu den Verfolgern herstellen, sondern unter Umständen auch den Spitzenteams der Liga merklich näher kommen. Beide Teams haben zuletzt gute Form bewiesen. Der HTHC holte vor Ostern vier Punkte gegen Köln und Mülheim, Krefeld gelang das ebenfalls, ist zudem seit neun Spielen ungeschlagen und genießt den Heimvorteil in diesem Match.
In der Hauptstadt sind beim Duell des Tabellenführers gegen Abstiegskandidat Blau-Weiss Berlin mit einem Blick auf die Tabelle die Rollen eigentlich klar verteilt. „Man darf aber nicht den Derby-Charakter vergessen“, mahnt BHC-Trainer Friedel Stupp. Im Hinspiel war es zumindest vom Ergebnis her eine ganz enge Geschichte (4:3). Dazu kommt, dass aufgrund
von Nationalmannschaftsmaßnahmen nicht weniger als neun Spieler zuletzt nicht mittrainieren konnten. „Ich kann eigentlich kaum was zum Wochenende sagen. Mal sehen, mit was für einem Kader wir antreten können“, so Stupp. Im Prinzip interessiere ihn das aber auch nicht. „Wir müssen zusehen, dass wir uns schnell zusammenreißen und zu unserem Spiel finden.“ Das sei das Entscheidende.Auch im Süden können sich die Fans auf ein Derby freuen – wenn auch auf keines mit langer Tradition. Dennoch ist man beim Mannheimer HC gewarnt vor dem starken Aufsteiger. „Die spielen sehr diszipliniert und machen viel mit ihrem Teamspirit“, weiß Mannheims Niklas Meinert. Unterschätzen werde man den Gegner nicht, auch, weil man
selbst dringend den „Dreier“ braucht, nachdem man zuletzt gegen Neuss nur Remis gespielt hatte. „Wenn wir noch zur Endrunde wollen, dann müssen wir in Frankfurt drei Punkte holen.
Das ist auch das erklärte Ziel. Aber wir müssen unsere Chancen nutzen, sonst bekommt man dort Schwierigkeiten.“ Im Hinspiel hatten sich die 80er ein 2:2-Unentschieden erkämpft.
Nach dem Spiel geht es für die Frankfurter dann direkt in Richtung Hamburg, wo am Sonntag das Nachholspiel gegen den UHC Hamburg ansteht. Die UHCer haben zuletzt klar
aufsteigenden Tendenz bewiesen, einen klaren Sieg gegen Blau-Weiss Berlin gefeiert und auf europäischem Parkett gegen Spaniens Topklub Polo Barcelona und den englischen
Meister Beeston überzeugend das Final Four der Euro Hockey League erreicht. Das gibt zusätzlichen Rückenwind, den vielleicht am Samstag schon der nach wie vor kriselnde Club
an der Alster zu spüren bekommt. Die Alsteraner waren – zwar mit einer ordentlichen Leistung – im EHL-Achtelfinale ausgeschieden und kommt auch in der hockeyliga weiterhin
nicht in Fahrt. Mit einem Heimsieg gegen den Hamburger Erzrivalen könnte man sich aber seit langem mal wieder vom Tabellenende entfernen.
Samstag, 14.04.2012
Club an der Alster – UHC Hamburg 14:30
SC Frankfurt 1880 – Mannheimer HC 16:00
Crefelder HTC – Harvestehuder THC 16:00
Uhlenhorst Mülheim – Rot-Weiss Köln 16:00
Schwarz-Weiß Neuss – Düsseldorfer HC 16:00
Berliner HC – Blau-Weiss Berlin 16:15
Sonntag, 15.04.2012
UHC Hamburg – SC Frankfurt 1880 14:00