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Hockenheim – Zivilcourage: Neues Seminar macht sicher, wenn es ernst wird

„Ich hole Hilfe im Restaurant. Gleich kommt die Polizei“. Laut und deutlich ist die weibliche Stimme zu vernehmen. Dann hört man schnelle, leichte Schritte, die sich immer weiter entfernen. Die lautstarken Stimmen, die eben noch die Szene füllten, flauen ab. „Wir verschwinden“, ist noch zu hören. Dann herrscht wieder Stille – eine Stille, wie sie eigentlich sein sollte, nachts, mitten auf dem Hockenheimer Marktplatz.

Denn hier, so das Szenario, sollte der Angriff stattfinden. Und die Teilnehmer sollten miteinander üben, wie sie sich verhalten würden, wenn es ernst wäre – wenn eine Gruppe Jugendlicher nachts auf dem Marktplatz plötzlich einen älteren Mann angreift, wenn eine Frau die Situation beobachtet und helfen möchte. Und was man dann tun kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Sich selbst nicht in Gefahr bringen und trotzdem helfen – für viele der Teilnehmer des neuen Seminars „Schnell weg – zwischen Panik und Gewissen – Zivilcourage kann man lernen“ war das vorher ein Widerspruch in sich. „Wenn da eine Horde von Männern auf einen losgeht, dann bringe ich als Frau mich lieber selbst schnell in Sicherheit. Sonst bin ich auch noch dran“, so dachten einige zuvor.

Dass Selbstschutz zwar oberste Maxime ist, man dennoch nicht hilflos das Weite suchen muss, das lernte die Gruppe in dem Seminar von der Kommunalen Kriminalprävention Rhein-Neckar e. V., der Polizeidirektion Heidelberg und SicherHeid – Sicheres Heidelberg e. V. auf spielerische Art und Weise.

„Theorie ist das Eine, Praxis das Andere. Wir haben deshalb dieses Seminar zur Selbstbehauptung bewusst anders konzipiert. Wir sprechen nicht darüber, wie man sich verhalten soll, sondern wir spielen es durch. Dadurch üben wir das richtige Verhalten ein und können es im Ernstfall auch anwenden“, erläutert Seminarleiterin Stefanie Ferdinand das Konzept, das hinter dem neuen Seminar steht. Und dieses Konzept schien aufzugehen.

Waren die Teilnehmer am Anfang noch zurückhaltend, als es um erste Aufwärmübungen geht, fanden sie sich zunehmend in ihre Rollen ein. „Sie als Angreifer, was haben Sie dabei gefühlt, als der Herr auf Sie zukam und Ihnen sagte, Sie sollen aufhören?“ schaffte Ferdinand es immer wieder, über das eigene Handeln nachzudenken. Eine Methode, die griff: Ehrlich gaben die Teilnehmer über ihre Empfindungen Auskunft und lernten den eigenen Umgang mit Gefahrensituationen immer besser kennen.

Doch nicht nur Praxis, auch theoretisches Wissen wurde vermittelt. Der Leiter der Präventiion bei der Polizeidirektion Heidelberg, Günther Bubenitschek, erläuterte die sechs Regeln für mehr Sicherheit im Alltag. „Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen“, „Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf“, „Ich beobachte genau, präge mir Tätermerkmal ein“, „Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110“, Ich kümmere mich um Opfer“ und „Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung“ sind das Grundgerüst beim Umgang mit gefährlichen Situationen.

Nach dem erfolgreichen Seminarverlauf mit den Beschäftigten der Stadtverwaltung wird dieses Angebot nun auch der Öffentlichkeit angeboten werden. Die Volkshochschule Hockenheim plant, im kommenden Semester das Seminar in Zusammenarbeit anzubieten. Interessierte können sich jetzt schon einmal mit der VHS oder der Polizei in Verbindung setzen. Weitere Informationen unter: www.praevention-rhein-neckar.de

Kontakt:
Polizeidirektion Heidelberg
Günther Bubenitschek
Tel. 06221 99-12-41
E-Mail: heidelberg.pd.praevention@polizei.bwl.de

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