Mannheim -Metropolregion Rhein-Neckar – Einige Teams schon gehörig unter Druck – Alster, MHC und UHC brauchen Punkte / Tabellenführer vor „unangenehmen“ Spielen
Nach dem spannenden Rückrundenstart sind einige Teams am zehnten Spielwochenende der hockeyliga Herren bereits gehörig unter Druck, punkten zu müssen. Andere werden versuchen, einen drohenden Abwärtstrend zu stoppen. Auf alle Fälle hält auch dieses Wochenende einige interessante Begegnungen für die Fans bereit.
Tabellenführer Berliner HC konnte mit dem sportlichen Abschneiden nach dem Start in die zweite Saisonhälfte überaus zufrieden sein, auch wenn es spielerisch noch nicht das war,
was man sich vorstellt. „Das geht aber allen Teams so“, sagte Co-Trainer Bertram Rotter.„Es war nur eine kurze Vorbereitung. Da ist es ja normal, dass es noch an der einen oder
anderen Stelle hakt und man erstmal schauen muss, wo man steht.“ Die Hauptstädter haben sich allerdings ein beruhigendes Polster auf einen Nicht-Endrunden-Platz verschafft.
Dennoch verfällt man nicht in Euphorie: „Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel, analysieren, was nicht gut war und versuchen das auszuräumen.“ Die beiden nächsten Gegner sieht er in
der aktuellen Situation als sehr unangenehm an: „UHC und Alster sind besser, als es die Tabelle vermuten lässt. Wir hatten in den letzten Jahren viele Spiele in Hamburg, es war
immer eng, immer auf Augenhöhe und es hat immer Spaß gemacht. Wir sehen auch, dass die beiden unter Druck stehen und wissen das einzuschätzen. Wir werden sehen, was passiert.“ Tom Braun wird den BHCern mit Oberschenkel-Problemen weiter fehlen. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Kevin Lim und Robert Marx. Der UHC Hamburg hatte bereits angekündigt, dass es zum Rückrundenauftakt schwierig werden könnte. Dafür hatte man sich in Köln und Mülheim ordentlich verkauft. Jetzt gegen den Berliner HC und Blau-Weiss Berlin muss man allerdings Punkte sammeln, um den Kontakt zu den Endrundenplätzen nicht noch weiter zu verlieren. Bei Alster muss man sich derzeit ganz andere Gedanken machen als die an die Endrunde. Nach der Nullrunde am vergangenen Wochenende muss man zu Hause gegen die beiden Berliner Teams Zähler verbuchen. Der Abstand auf den rettenden zehnten Platz ist mit vier Punkten aber noch überschaubar. Doch gerade die Partie gegen den aktuell Zehnten Blau-Weiss ist daher umso wichtiger. Der hat nicht zuletzt dank Rückkehrer Richard Petherick Rückenwind bekommen.Die Tendenz geht für die Berliner derzeit eher nach oben. Punkte in beiden Spielen am Wochenende sind zumindest im Bereich des Möglichen.
Beim Harvestehuder THC war man überhaupt nicht zufrieden mit dem Rückrundenstart.„Das war sehr enttäuschend. Wir waren schwach und haben auch nicht zu Unrecht nur einen
Punkt geholt“, fand Co-Trainer Christoph Bechmann klare Worte für das Auftreten des aktuell Tabellenvierten. „Um die Position geht es uns gar nicht. Das letzte Wochenende hat gezeigt, dass wir vor allem deshalb punkten müssen, um nicht unten rein zu rutschen.“ Die nächsten beiden Gegner aus Köln und Mülheim sind jedoch nicht gerade Punktelieferanten. „Natürlich müssen wir uns anders präsentieren und uns so aufstellen, dass wir denen Paroli bieten können. Wir sind aber auf eigenem Platz stark und werden richtig Gas geben.“ Punkte sind diesmal sicher nicht Pflicht für den HTHC, doch man ist dazu in der Lage, auch die Favoriten vor Probleme zu stellen. Der Einsatz von Kapitän Christopher Borchard ist aber noch immer fraglich. Die Kölner hingegen können mit einer breiten Brust ins Wochenende gehen. Stürmerstar Christopher Zeller ist wieder fit und trifft. Vor allem der Sieg gegen den Erzrivalen der letzten Jahre, UHC Hamburg, am vergangenen Samstag dürfte gut getan haben. Harvestehude und Krefeld sind auf dem Papier in dieser Saison stärker als die
letzten Gegner – also ist auch für die Rot-Weissen Vorsicht geboten, auch wenn man ohne Frage als Favorit gelten muss.
Bisher ist Krefeld in dieser Spielzeit auf der eigenen Anlage noch ohne Niederlage. Nach Co- Trainer Frank Staegemann soll das am Freitag gegen Mülheim und am Sonntag gegen Köln
auch so bleiben: „Wenn wir am Wochenende punkten, dann rückt die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 2012 ein ganzes Stück näher.” Beim CHTC hat man offenbar das Saisonziel nach oben korrigiert. „Außerdem möchten wir uns revanchieren für die 2:6-Hinspiel-Niederlage in Mülheim.” Auch gegen Köln habe man das Hinspiel über weite Phasen bestimmt, musste am Ende aber eine bittere 0:1-Schlappe verkraften. „Wir haben also Grund genug, mehr als die berühmten 100 Prozent in die Waagschale zu werfen.” Janick Eschler und Christian Tanck sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Peter Dobsen hingegen muss wohl wegen seiner in Neuss erlittenen Verletzung noch zuschauen.
Gut gespielt, aber dennoch ohne Punkte geblieben ist der SC Frankfurt 1880. „Im Prinzip war unsere Leistung in beiden Spiele in Ordnung, es ist nur zu wenig dabei rausgesprungen“,
konstatierte Trainer Erik Koppenhöfer. Wir sind derzeit aber nach vorn noch zu ungefährlich.In diesen beiden Spielen hatten wir uns mehr erhofft. Wir müssen aber das Positive
mitnehmen.“ Gegen Neuss und Düsseldorf sollen nun wieder Punkte her. „Das ist ein sehr, sehr wichtiges Wochenende für uns. Wir wollen und müssen eigentlich mehr als drei Punkte
holen.“ Neuss, so Koppenhöfer, ist sicher erfahrener und weiß auch, worum es in diesem Duell am Samstag geht, und „Düsseldorf hat im Moment einen Lauf und – wie wir im Video
gesehen haben – wohl auch das nötige Glück.“ Zumindest sind das für Frankfurt zwei Spiele,in denen wieder Punkte drin sind.Weiter oben im Gesamtklassement hatte man zu diesem Zeitpunkt den Mannheimer HC erwartet. Die Mannheimer haben jedoch an diesem Wochenende die Chance, ihre Bilanz gegen Düsseldorf und Neuss weiter zu verbessern. Gegen Düsseldorf wird es sicher nicht leicht, steht denen doch die Rolle des Underdogs bislang recht gut. Die vor der Saison als Absteiger gehandelten Rheinstädter stehen auf Rang sieben relativ gesichert im Mittelfeld und haben in Süddeutschland durchaus die Chance, weiter Punkte zu sammeln. Neuss hingegen scheint weiter eine Art Wundertüte zu sein. Klare Pleite gegen Krefeld, dann gegen Harvestehude gut zurück gekämpft. Eine Prognose für die Partien in Frankfurt und in Mannheim ist so nahezu unmöglich. Auf fremden Plätzen steht in sechs Spielen allerdings erst ein Sieg zu Buche
Spieltag 30.03./01.04.2012
– Vorschau –
Samstag, 31.03.2012
Harvestehuder THC – Rot-Weiss Köln 12:00
Club an der Alster – Blau-Weiss Berlin 14:00
UHC Hamburg – Berliner HC 14:00
SC Frankfurt 1880 – Schwarz-Weiß Neuss 16:00
Mannheimer HC – Düsseldorfer HC 17:00
Sonntag, 01.04.2012
SC Frankfurt 1880 – Düsseldorfer HC 11:00
Club an der Alster – Berliner HC 12:00
Crefelder HTC – Rot-Weiss Köln 12:00
UHC Hamburg – Blau-Weiss Berlin 12:00
Harvestehuder THC – Uhlenhorst Mülheim 13:30
Mannheimer HC – Schwarz-Weiß Neuss 14:30