Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Sie hatten keine Perspektive, jetzt haben sie eine abgeschlossene Ausbildung: Fünf Teilnehmer des Projekts CariVia, in dem junge Hartz-IV-Empfänger eine Basisqualifizierung in der Altenpflege erhalten, haben jetzt erfolgreich ihre Abschlussprüfung als Altenpflegehelferinnen bestanden.
Ab 2009 hatten die arbeitslosen Unter-30-Jährigen ein 18-monatiges Curriculum in verschiedenen Pflegeheimen des Caritasverbands Mannheim absolviert. Dabei wurden sie intensiv von Mitarbeitern und Sozialpädagogen betreut. Sie lernten unter anderem, bei der Pflege zu assistieren und Heimbewohner zu unterstützen. Von den insgesamt 26 Projektteilnehmern erhielten elf im Anschluss daran einen Ausbildungsplatz, davon acht als Altenpflegehelfer. Von diesen haben vier Frauen und ein Mann jetzt ihre Prüfung an der Vinzenz-von-Paul-Schule bestanden, zusammen mit drei weiteren Auszubildenden, die nicht am Projekt teilnahmen. Jahrgangsleiter Mike Fahrenholz lobte: „Sie haben eine hervorragende Leistung erbracht.“
Zwei der fünf Projektteilnehmer haben eine so gute Examensnote, dass sie sofort ins zweite Jahr der dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin aufsteigen. Eine der beiden ist Samantha Schneider. „Ich bin froh, dass es vorbei ist und ich weitermachen kann“, sagte sie nach der Zeugnisübergabe erleichtert. Sie habe schnell gemerkt, dass die Altenpflege das Richtige für sie ist. Aber für sie gab es eine zusätzliche Herausforderung: Die 21-Jährige hat ein dreijähriges Kind, das neben der Ausbildung betreut werden musste. „Ohne die Hilfe meiner Familie hätte ich das nicht geschafft“, erzählt sie. Auch die anderen drei Projektteilnehmer bleiben dem Caritasverband erhalten: Zwei wiederholen die einjährige Ausbildung in der Altenpflegehilfe, um dann ebenfalls in der Altenpflege-Ausbildung zu wechseln, und eine hat eine Anstellung als Altenpflegehelferin erhalten.
Das Projekt CariVia wurde 2009 vom Deutschen Caritasverband und IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland ins Leben gerufen. Die Idee: Junge Arbeitslose sollen eine Chance in der Altenpflege erhalten. Gleichzeitig soll damit dem Fachkräftemangel in dem Bereich entgegengewirkt werden. Das Projekt wurde vom Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Programms „rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ und dem Deutschen Caritasverband finanziert. An bundesweit sechs Standorten, einer davon Mannheim, nahmen ab Herbst 2009 insgesamt 134 junge Arbeitslose an dem Programm teil. (juk)