Südlichen Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar – Anlässlich des 100. Geburtstages des Bildhauers Hans Kindermann (1911 – 1997) eröffnet die Landrätin Theresia Riedmaier am Sonntag, den 25.September 2011 eine Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen des 1997 in Gleishorbach verstorbenen Künstlers.
Hans Kindermann, geboren am 21. Mai 1911 in Mainz, studierte zunächst an der Staatsschule für Kunst und Handwerk in Mainz, um seine künstlerische Ausbildung, unterbrochen durch die praktische Arbeit als Maler und Bildhauer, an der Düsseldorfer Akademie bei Alexander Zschokke fortzusetzen. Der Aufbau seines bildhauerischen Oeuvres erlebte einen harten Einschnitt durch Kriegsdienst und Verwundung. Die letzten Kriegsjahre verbrachte Hans Kindermann in der Gruppe der Höri -Künstler in Hemmenhofen am Bodensee, wo er sich zeitweilig die Wohnung mit Erich Heckel teilte.
1957 wurde Hans Kindermann an die Karlsruher Kunstakademie berufen und leitete in den folgenden 20 Jahren eine Bildhauerklasse. Zwischen 1961 und 1971 war er Rektor der Akademie.
Bereits 1972 richtete er sich in dem Gebäude der ehemaligen Dorfschule von Gleishorbach in der Südpfalz sein zukünftiges Atelier ein, in dem er bis zu seinem Tod 1997 lebte und arbeitete.
In dieser letzten Phase seines künstlerischen Schaffens setzte sich Hans Kindermann intensiv mit den Menschen und der Umgebung seines neuen südpfälzischen Lebensraums auseinander. Hiervon zeugen zahlreiche Portraits von Bauern und Winzern, Handwerkern und Freunden der Nachbarschaft sowie die Medaillenserie „ Das Jahr des Winzers“ zum zehnjährigen Bestehen des Landkreises Südliche Weinstraße 1979.
Die Anerkennung Kindermanns spiegelt sich des Weiteren in zahlreichen Aufträgen für den Sakralbereich, Wand- und Portalgestaltungen, Brunnen und Brunnenanlagen wider. Zu seinen öffentlichen Arbeiten zählen unter anderem der Brunnen des Deutschen Pavillons der Weltausstellung in Brüssel, der Bundesadler des Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe 1968, eine Großplastik an der Technischen Hochschule Karlsruhe (heute KIT) 1969 und eine Bronzeplastik für den Brunnen am Entenfang in Karlsruhe aus dem Jahr 1979. 1978 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
Die Werkeinführung spricht Prof. Dr. Andreas Franzke aus Karlsruhe. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung durch das Klarinettentrio Eva Dreßler, Amelie Böhm und Sergey Woronow.