Ludwigshafen – Staatssekretärin Vera Reiß übergibt Landes-Verdienstmedaille an Eheleute Herrmann

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Staatssekretärin Vera Reiß übergibt Verdienstmedaille des Landes an Eheleute Herrmann aus Ludwigshafen

„Die maßgeblich von den Eheleuten Herrmann aufgebaute Selbsthilfeorganisation ‚SelbstständigkeitsHilfe bei Teilleistungsschwäche‘ (SeHT e.V.) bietet für eine wachsende Gruppe von Betroffenen und ihren Familien in vielfältiger Weise Rat und Unterstützung. Durch das außerordentliche Engagement der Eheleute ist SeHT zu einem starken und einflussreichen Verband geworden.“ Das unterstrich Vera Reiß, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die heute die Verdienstmedaille des Landes in Vertretung des Ministerpräsidenten an Heidi Herrmann und Dr. Walter Herrmann überreichte.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiere sich das Ehepaar Herrmann ehrenamtlich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die von Teilleistungsschwächen und/oder ADHS bzw. ADS betroffen sind. Bereits 1988 seien sie maßgeblich an der Gründung des „Vereins Berufs- und Selbstständigkeitshilfe für Jugendliche und junge Erwachsene“ in Neustadt/ Weinstraße beteiligt gewesen. In dem Verein, der der erste seiner Art in der Bundesrepublik gewesen sei, habe Heidi Herrmann als zweite Vorsitzende mitgewirkt. Auch nachdem sich das Wirkungsfeld der Eheleute wenig später nach Nordrhein-Westfalen verschob, haben sich beide weiterhin im örtlichen Rahmen ehrenamtlich auf diesem Gebiet engagiert.

Um das Thema Teilleistungsschwäche und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen der Betroffenen auch der breiten Öffentlichkeit näher zu bringen und hierfür zu sensibilisieren, bedarf es jedoch einer wirksamen Lobbyarbeit und einer überregionalen Vernetzung. Diesem Ziel habe sich das Ehepaar in den 90er Jahren ausdauernd und erfolgreich gewidmet, so Staatssekretärin Vera Reiß.

1995 sei die Landesvereinigung Nordrhein-Westfalen der SeHT e.V. gegründet worden, die Heidi Herrmann bis 1997 als Vorsitzende geführt habe. Ebenfalls im Jahre 1995 sei der Bundesverband SeHT e.V. entstanden, den Dr. Walter Herrmann zehn Jahre lang als 1. Vorsitzender und Heidi Herrmann bis 2001 als stellvertretende Vorsitzende geführt hätten. Auch heute noch sei Walter Herrmann Mitglied des Bundesverbandes.

Nach der Gründung des Bundesverbandes haben die Eheleute Herrmann entscheidend mitgeholfen, den Unterbau dieser Organisation durch die Initiierung von Stadt- und Kreisvereinigungen zu stärken. So haben sich entsprechende Vereinigungen 1996 in Mainz-Bingen, 1999 in Ludwigshafen und 2001 in Landau gegründet. Konsequent haben beide daran gearbeitet, den Verband organisatorisch und insbesondere auch inhaltlich zu stärken. So sei die Mitgliederzeitschrift „SeHT-Info“ aus der Taufe gehoben wurden, dessen Herausgeberin Heidi Herrmann sechs Jahre lang gewesen sei. 2001 haben beide den SeHT-Verlag gegründet, der insbesondere die regelmäßigen Fachtagungen des Verbandes dokumentiert, um diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus sei ein interdisziplinär besetzter Fachbeirat entstanden, durch den das fachliche Ansehen des Verbandes gesteigert wurde. Heidi Herrmann wirke bis heute in diesem Fachbeirat mit.

„Sie haben in vorbildlicher Weise dafür gearbeitet, dass jeder Mensch, auch die die mit kleineren oder größeren Einschränkungen leben, eine Chance haben am gesellschaftlichen, am kulturellen und politischen Leben aktiv mitzuwirken. Diese Arbeit haben Sie ausnahmslos ehrenamtlich erledigt“, würdigte Vera Reiß und ergänzte: „Ich freue mich, Ihnen für diesen besonderen Einsatz in Rheinland-Pfalz, aber auch weit über unser Land hinaus, die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz überreichen zu dürfen.“