Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Tönshoff: Haus wird individuellen Bedürfnissen gerecht – Bild: Überreichung des Bildes: Monsignore Horst Schroff (v.l.), Katrin Tönshoff, Michael Grötsch, Franz Pfeifer, Regina Hertlein und Meike Leupold (Dietmar Hopp Stiftung).
Im feierlichen Rahmen hat die Dietmar Hopp Stiftung heute dem Caritasverband Mannheim eine Spende von 400.000 Euro übergeben. Das Geld wird für das Franz-Pfeifer-Haus verwendet, ein neues Caritas-Pflegeheim für alt gewordene und pflegebedürftige psychisch kranke und behinderte Menschen. Es ist das erste Pflegeheim in der Region für diese besondere Zielgruppe. Das neue Gebäude, in dem die Spendenübergabe stattfand, wurde am Sandrain in Rheinau errichtet neben dem St. Anna-Haus, einem Wohnheim für psychisch Kranke.
Zur Begrüßung trugen die Bewohner des Franz-Pfeifer-Hauses ein Lied vor. Anschließend sprach Caritas-Vorstandsvorsitzende Regina Hertlein der Dietmar Hopp Stiftung ihren aufrichtigen Dank aus: „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Franz-Pfeifer-Haus eine so großzügige Unterstützung von Ihnen erfahren haben. Außerdem wurde damit ein deutliches Zeichen gesetzt für die Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.“ Dietmar Hopp sei es ein persönliches Anliegen, den Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen.
Die Entstehungsgeschichte des Hauses beginnt 2006, als die damalige Erste Bürgermeisterin Mannheims den Caritasverband um eine Stellungnahme bat, wie die Versorgung der wachsenden Gruppe alter und zunehmend pflegebedürftiger chronisch psychisch kranker Menschen gestaltet werden könnte. Einige Wochen später beschäftigten sich Caritas und Stadt Mannheim in einem Workshop mit dem Thema. Der Wunsch der Stadt: ein spezielles Pflegeheim für diese Menschen einzurichten. „Damit hat der Caritasverband absolutes Neuland betreten“, so Hertlein. Als Pflegeheim gab es für den Bau keine öffentlichen Investitionszuschüsse. „Es gehörte viel Mut dazu, mit dem Bau zu beginnen, in der Hoffnung, dass das Konzept so notwendig und überzeugend ist, dass es uns gelingen würde, Unterstützer zu gewinnen.“ Mit der Dietmar Hopp Stiftung, deren Spende mehr als 10 Prozent der Gesamtinvestition zu dem Bauprojekt beiträgt, ist das gelungen.
Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung, sagte: „Die Stärke des neuen Hauses liegt darin, dass es den besonderen und individuellen Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird.“ Sie hob heraus, dass der Stiftung verlässliche Partner wichtig seien. Die Zusammenarbeit mit der Caritas habe sich auch an anderen Standorten bewährt, zum Beispiel in St. Leon-Rot, wo 2008 eine seniorengerechte Wohnanlage in Trägerschaft der Caritas entstanden sei, die die Dietmar Hopp Stiftung mit vier Millionen Euro unterstützte. „Wir wünschen den Bewohnern, dass sie sich im Franz-Pfeifer-Haus daheim fühlen“, schloss Tönshoff.
Zu den Gästen gehörten auch der Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, Michael Grötsch, Franz Pfeifer, ehemaliger Vorsitzender der Mannheimer Caritas und Namensgeber des Hauses, sowie Monsignore Horst Schroff und Udo Haug, Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Caritasrats. Grötsch dankte der Caritas im Namen der Stadt für ihr Engagement und bezeichnete das Franz-Pfeifer-Haus als ehrgeiziges Projekt. „Bei zunehmender Ökonomisierung des Pflegemarktes und einem Überangebot an Pflegeheimplätzen ist es umso wichtiger, Courage, Beharrlichkeit und Kreativität zu beweisen – immer mit dem Ziel der menschenwürdigen, würdevollen Pflege und Versorgung vor Augen. Das Franz-Pfeifer-Haus ist eine beispielhafte Einrichtung mit vorbildlicher Konzeption“, so Grötsch. Er sei immer wieder aufs Neue froh, dass sich Persönlichkeiten wie Dietmar Hopp für solche Projekte einsetzten und ein Herz für die Region hätten. Zum Dank bekam die Hopp Stiftung ein Bild überreicht, das ein Bewohner des Franz-Pfeifer-Hauses gemalt hatte.
Das Franz-Pfeifer-Haus wurde im Mai fertiggestellt und wird am 28. Oktober offiziell eröffnet. Es bietet 36 Plätze, davon 24 in Einzelzimmern. Sowohl im Bereich der Pflege als auch der Eingliederungshilfe sind Fachkräfte vorhanden. Das Haus ist baulich besonders für psychisch kranke Menschen geeignet, da es die klassische Pflegeheimarchitektur verlassen hat. Stattdessen kommen die Bewohner beim Verlassen der Zimmer direkt in Gemeinschaftsräume. (juk)