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Heidelberg – Darmkrebs und Lebensqualität – Langzeitstudie zu Darmkrebspatienten

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Eine Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigt: Darmkrebspatienten verspüren auch 10 Jahre nach der Diagnose noch gesundheitliche Folgen.

Aufgrund von Verbesserungen in Diagnostik und Therapie überleben inzwischen 60 Prozent der Patienten mit Darmkrebs mindestens fünf Jahre nach der Diagnose des Tumors. Doch wie beeinflusst die Erkrankung die Lebensqualität langfristig? Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg veröffentlicht nun eine Langzeitstudie, die zeigt: Auch zehn Jahre nach der Diagnose zeigen Darmkrebspatienten gesundheitliche Einschränkungen – die sich allerdings je nach Alter der Betroffenen unterschiedlich stark auswirken.

PD Dr. Volker Arndt und Prof. Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum begleiteten gemeinsam mit Kollegen vom Epidemiologischen Krebsregister Saarland 117 Darmkrebspatienten aus dem Saarland über zehn Jahre. In regelmäßigen Abständen befragten sie die Teilnehmer nach ihrem Gesundheitszustand und verglichen die Daten mit denen gleichaltriger Kontrollpersonen aus der Bevölkerung.

Dabei stellte sich – keineswegs überraschend – heraus: Der Tumor und seine Behandlung hinterlassen Spuren. Alle Betroffenen berichteten von langfristigen Handicaps, speziell Verdauungsproblemen wie Durchfall und Verstopfung. Die Entwicklung der Lebensqualität in kognitiven, sozialen und emotionalen Bereichen war dagegen abhängig vom Alter bei der Diagnosestellung.

In der jüngsten Patientengruppe, deren Tumor vor dem 60. Lebensjahr entdeckt wurde, war die Lebensqualität eher durch seelische und gesellschaftliche Probleme geschmälert. Vor allem Einschränkungen bei Arbeit, Hobbys und alltäglichen Beschäftigungen wurden häufig genannt. Dazu kamen Konzentrationsprobleme, Müdigkeit und Schlafstörungen. Zwar verbesserten sich diese Symptome in den ersten Jahren nach der Diagnose, aber sie waren auch nach zehn Jahren noch präsent.

Die ältesten Patienten, deren Krebs jenseits der 70 diagnostiziert wurde, hatten dagegen in den ersten Jahren nach der Diagnose einen vergleichbaren oder sogar besseren Gesundheitszustand als gleichaltrige Personen ohne Darmkrebserkrankung. Erst nach fünf bis zehn Jahren berichteten sie über ähnliche gesundheitliche Einschnitte wie jüngere Patienten, darunter häufig Atemnot.

Doch trotz dieser speziellen Einschränkungen schätzen diejenigen, welche die Krebserkrankung überstanden haben, ihre gesundheitliche Verfassung und ihre Lebensqualität insgesamt vergleichbar mit der von Kontrollpersonen ein.

Die Forscher vermuten, dass ältere Patienten bessere Strategien haben, mit der plötzlichen Diagnose Darmkrebs umzugehen. Möglich sei auch, dass unterschiedliche Therapieverfahren in den ersten Jahren eine Rolle spielen – ältere Patienten erhalten weniger Chemo- und Strahlentherapie.

Die DKFZ-Wissenschaftler sehen es nun als besonders wichtig an zu erforschen, welche Faktoren neben dem Alter die Langzeitfolgen einer Krebserkrankung beeinflussen. Außerdem müssen auch die als geheilt entlassenen Krebspatienten nach dem Ende der Therapie weiter unterstützt werden. Volker Arndt: “Aus unserer Sicht ist insbesondere die psychologische Betreuung der Patienten sehr wichtig, da sich die Einschränkungen am häufigsten im psycho-sozialen Bereich zeigen.”

Lina Jansen, Antje Herrmann, Christa Stegmaier, Susanne Singer, Hermann Brenner, Volker Arndt,: Health-Related Quality of Life During 10 Years After Diagnosis of Colorectal Cancer: A Population-Based Study. Journal of Clinical Oncology 18 July 2011; DOI: 10.1200/JCO.2010.31.4013

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Ansätze, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Daneben klären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

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