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Ludwigshafen – TraumaNetzwerk Vorderpfalz wird zertifiziert

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Jedes Jahr erleiden über 35.000 Menschen in Deutschland schwere, oft lebensbedrohliche Verletzungen. Deren Überlebenschance hängt entscheidend davon ab, wie schnell sie gerettet und wie gut sie in Kliniken behandelt werden können, die auf ihre Verletzungen spezialisiert sind. Genau darauf zielt das TraumaNetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ab. In der Vorderpfalz besteht ein solches regionales TraumaNetzwerk seit 2009. Am 11. Mai 2011 wird es offiziell zertifiziert.

Die DGU-Initiative „TraumaNetzwerk“ wurde 2004 unter Leitung des seinerzeitigen DGU-Präsidenten und Ärztlichen Direktors der BG Klinik Ludwigshafen, Professor Andreas Wentzensen, gestartet. Von Anfang an ging es um eine Optimierung der Prozess- und Strukturqualität bei der Versorgung Schwerstverletzter. Unter Einbindung von Rettungsdiensten und Ärzten werden dafür kompetente Einrichtungen – etwa zur Behandlung von Schwerbrand- und Rückenmarksverletzten, Replantations- und Rehabilitationszentren – miteinander verknüpft. Das Weißbuch Schwerverletztenversorgung der DGU von 2006 unterscheidet lokale, regionale und überregionale Traumazentren. Teilnehmende Kliniken sind dabei nach definierten Regeln innerhalb ihres Netzwerks vernetzt. Gleiches gilt auch für die einzelnen Traumanetzwerke.

Lokale, regionale und überregionale Einrichtungen vernetzt
In der Vorderpfalz sind als lokale Zentren die Chirurgische Klinik, Schwerpunkt Unfallchirurgie und Orthopädie, der Stadtklinik Frankenthal und die Abteilung für Unfall- und Gelenkchirurgie an der Südpfalzklinik in Germersheim dabei. Als regionale Traumazentren ausgewiesen sind die Klinik für Orthopädische Chirurgie und Spezielle Unfallchirurgie des Krankenhauses „Hetzelstift“ in Neustadt an der Weinstraße und die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Vinzentiuskrankenhauses Landau, die bereits in 2008 als erste Klinik des TraumaNetzwerkes Vorderpfalz auditiert wurde. Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie der BG Klinik in Ludwigshafen schließlich übernimmt die Rolle eines überregionalen Traumazentrums. Das Klinikum Landau – Südliche Weinstraße ist als regionales Traumazentrum bereits auditiert und wird zeitnah in das dann zertifizierte TraumaNetzerk Vorderpfalz aufgenommen werden.

Mittlerweile sind insgesamt über 800 Kliniken registriert und in mehr als 53 Netzwerken organisiert. Über 411 Kliniken davon sind auditiert, mehr als ein Dutzend Netzwerke bereits offiziell zertifiziert. Nach Abschluss der Verträge und Kooperationsvereinbarungen durch die Firma Diocert erfolgt nun die offizielle Zertifizierung des gesamten TraumaNetzwerkes Vorderpfalz am 11. Mai im Rahmen eines Start-up Symposiums.

Klare Kriterien regeln Patientenversorgung
Für die Aufnahme von Schwerverletzten gibt es klare Kriterien. Zudem garantieren die teilnehmenden Einrichtungen eine Aufnahme rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Fest vereinbart ist auch die Telekommunikation vom Unfallort zur aufnehmenden Klinik. Ebenfalls klar geregelt ist, wann und wie die Verlegung eines Patienten zu erfolgen hat. Alle schwerverletzten Patienten werden nach evidenzbasierten Leitlinien behandelt.

Die erforderlichen personellen, strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen in den einzelnen Häusern entsprechen den Standards des Weißbuches Schwerverletztenversorgung. Die beteiligten Einrichtungen nehmen an externen wie internen qualitätssichernden Maßnahmen teil. Die Daten aller Schwerverletzten werden anonymisiert im TraumaRegister der DGU umfassend dokumentiert. Regelmäßig werden auf dieser Basis Qualitätsberichte und Benchmarks erstellt.

Mehr Informationen zum Trauma-Netzwerk: www.dgu-traumanetzwerk.de

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