Worms /Metropolregion Rhein-Neckar – Hugo Wolf „Italienisches Liederbuch“ nach Paul Heyse / ein szenischer Liederabend – Ein musikalischer Höhepunkt im Schwerpunktthema „Italien“ der Volkshochschule Worms findet am Donnerstag, 12. Mai 2011 um 20 Uhr in der Aula der Jugendmusikschule Worms, Gewerbeschulstraße 20, statt.
Gerda JM. Eiselmair (Mezzosopran), Thomas Herberich (Bass Bariton) und Sibylle Dotzauer (Klavier) interpretieren die 46 Liebeslieder, die der österreichische Komponist, Hugo Wolf, in zwei Anläufen – 1890/91 und 1896 – für sein Italienisches Liederbuch verfasst hat. Diese sind heute so aktuell wie in den Tagen ihres Entstehens. Sowohl ihre Thematik als auch die Lieder selbst mit ihrer unsentimentalen Mischung aus Schmerz und Ironie, Zärtlichkeit und Witz haben in all den Jahren nichts von ihrem Zauber verloren.
Ein Mann und eine Frau. Sie spricht von ihrer Sehnsucht nach Liebe, er hält Oden auf ihre Schönheit. Sie vergöttern einander, sie streiten sich. Gerade haben sie Frieden geschlossen, schon folgt die nächste Entzweiung. Wird es ein Happy End geben und wie könnte es aussehen?
Da gibt es Fragen und Antworten, kleine philosophische Betrachtungen, Monologe und Streitgespräche zwischen den Liebenden, Balladen und Grotesken, zärtliche Liebeslieder und dramatische Ausbrüche, Launiges und Launisches, Humoresken und Tragödien. Vielfältig wie das Leben selbst begegnen uns diese meisterhaft komponierten Charakterstücke, von denen Hugo Wolfs Zeitgenossen immer wieder behaupten, es handle sich dabei um “dramolets”, bühnendramatische Musik en miniature.
Was also lag näher, als die Lieder neu zu ordnen und die konkrete Geschichte eines Mannes und einer Frau zu erzählen? Oder frei nach Woody Allen – von den Freuden und den Schwierigkeiten, die der Entschluss als Paar zu leben mit sich bringt. Alles was es dazu braucht ist eine Bühne, zwei Stühle und einige wenige Requisiten. Und ein Publikum, das die beiden durch die unterschiedlichen Phasen ihrer Liebe begleitet…
Die Interpreten:
Die Mezzosopranistin, Gerda M. Eiselmair, geboren in Linz/Österreich, erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium in Linz, am Mozarteum in Salzburg und an der Wiener Musikhochschule. Auf ein Praktikum als Regieassistentin bei Joachim Herz an der Dresdner Semperoper und diverse Meisterkurse – folgten erste Engagements an die Wiener Volksoper und das Stadttheater Koblenz. Weiters u.a. zur Styriarte Graz, zu den Salzburger Festspielen, an das Theater an der Wien, zu den Festspielen auf der Festung Ehrenbreitstein und zu den Volksschauspielen Ötigheim bei Karlsruhe. Seit 2002 Zusammenarbeit mit der Musikbühne Mannheim im Bereich Kinder-Musiktheater. Seit 1999 hat sie außerdem einen Lehrauftrag für Gesang und Stimmbildung am Musikseminar der Uni Koblenz/Landau inne. Ihr Rollenprofil erstreckt sich von Figuren aus Händelopern (Bradamante, Almirena, Polynesso) über Mozart’s Cherubino und Dorabella bis hin zum Grafen Orlofsky in der Strauss’schen Fledermaus und der Ottilie im Weißen Rössel sowie der Eliza in „My fair Lady“. Neben der Oper gilt ihr besonderes Interesse dem Liedgesang, was sowohl in der Erarbeitung eines breit gefächerten Lied-Repertoires als auch in der wissenschaftlichen Publikation – „Die männliche Gilde sehe sich vor“ über Leben und Werk der Österreichischen Komponistin Maria Bach – seinen Ausdruck gefunden hat.
Der Bass-Bariton Thomas Herberich, geboren 1960 in Bad Dürkheim, studierte zunächst Kirchenmusik am Bischöflichen Instiut in Speyer, später Gesang bei Brigitta Seidler-Winkler, schließlich an der Musikhochschule Köln Hauptfach Gesang bei Franz Müller-Heuser und Edda Moser sowie Opernschule bei Michael Hampe. Liedgestaltungskurse besuchte er u.a. bei Jürgen Glauß, Helmut Deutsch und Hartmut Höll. Sein Schwerpunkt liegt heute im Konzert- und Oratorienfach, in welchem er sich seit nunmehr 23 Jahren erfolgreich profiliert. Konzerte im In- und Ausland u.a. in Israel, Japan, Kanada, Polen und Spanien dokumentieren den Weg des mittlerweile sehr gefragten Sängers. Er singt alle bedeutenden Partien – von den großen Oratorien über Passionen bis hin zu Messen und Kantaten – und widmet sich ebenfalls dem Liedgesang, besonders den Liedern von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann und Franz Schubert. Dabei intensive Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Frieder Bernius, Russel N. Harris, Hermann Max, Wolfgang Seeliger, Ralf Otto, Jiri Malat und Frantisek Weinar. Große Erfolge verzeichnete er auch in bedeutenden Opernrollen, unter anderem als Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“, Kaspar in Webers „Freischütz“, als Vater in Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ sowie als Pimpinone in Telemanns gleichnamigen Oper in Zusammenarbeit mit der „opera minora“ Amsterdam. In der Spielzeit 2006/07 führte ihn ein Gastvertrag ans Nationaltheater Mannheim, wo er den „Meister„ in der Oper „Krabat“ von Frederic Zeller verkörperte. Neben seiner Tätigkeit als Gesangspädagoge und Chorleiter verbindet ihn seit 1993 eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Musikbühne Mannheim, mit drei befreundeten Sängerkollegen gründete er 2006 das „Dionysos-Ensemble“, das sich dem breiten Repertoire klassischer Männerchorliteratur widmet.
Die Pianistin Sibylle Dotzauer absolvierte in Karlsruhe an der Staatlichen Hochschule für Musik ein Klavierstudium und belegt danach diverse Meisterkurse. Es folgte ein Aufbaustudium an der Musikhochschule Mannheim für Liedbegleitung und Kammermusik. Gleichzeitig nahm sie einen Lehrauftrag für Korrepetition wahr. Chansonprogramme mit Schauspielern führten zu Gastspielen unter anderen am Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Schwerin, Wilhelmatheater Stuttgart, Grüner Salon Berlin, Pfalztheater Kaiserslautern und Landestheater Tübingen. Sibylle Dotzauer korrepetiert Opern bei den Festspielen Bad Hersfeld, den Volks¬schauspielen Ötigheim und am Zeltpalast Merzig. Neben Oper, klassischer Kammermusik, Lied und Chanson, widmet sie sich seit mehreren Jahren intensiv dem Tango Argentino und seiner Stilistik.
Vorverkauf über www.Ticket-Regional.de oder TicketService Worms 06241-267205.
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