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Ludwigshafen – TuS Nettelstedt-Lübbecke kommt zu den Eulen

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar (gek) – Zwei völlig verschiedene Halbzeiten sahen die über 2100 Besucher beim letzten Heimspiel. Der SC Magdeburg war da zu Gast. Die Truppe von Frank Carstens, die eine bislang gute Runde spielt und zum Beispiel zu Hause die Rhein-Neckar Löwen aufs Kreuz legte, kam in der ersten Hälfte zu ihrem gefürchteten Konterspiel, was der TSG einen hohen 7-Tore-Rückstand einbrockte. Aber die Eulen wären nicht die Eulen, würden sie nicht trotzdem bis zum Umfallen kämpfen. Und siehe da, der Rückstand schrumpfte, und bei einer 2-Tore-Differenz nach gut 42 Minuten war die Hoffnung unterm Hallendach zu spüren – da könnte noch was gehen. Die Hoffnung hielt sich bis in die Schlussminuten, ehe der Favorit nach zwei Ballverlusten der TSG das Match entschied.

In Hannover, beim letzten Auftritt der Mannschaft von Thomas König, agierten die Pfälzer vor einer stimmungsvollen Kulisse ziemlich cool, und führten in Durchgang eins weitaus häufiger als der Gastgeber. Die Rothemden waren gar das spielerisch bessere Team und dennoch ging es mit einem Gleichstand in die Kabinen. “Mit diesem 15:15 war keiner zufrieden”, sagte Hallensprecher Thomas Repp und sprach damit für alle rund 50 mitgereisten Eulen-Fans. Und der Hobby-DJ aus Maxdorf kam am Ende nicht umhin festzustellen: “Das war eine völlig unnötige Niederlage und ist extrem schade.” Gerade hatte der Aufsteiger mit 29:31 verloren.

Wirft man einen Blick auf den Kader des nächsten Gegners TuS Nettelstedt-Lübbecke, dann muss man über eine Außenseiterrolle der Auswahl von Thomas König nicht lange diskutieren. Ein Nationalspieler nach dem anderen steht bei den Westfalen in Lohn und Brot, was verdeutlicht – da kommt ein ganz erfahrenes Team an den Rhein. Vor gut vier Wochen hätte die Baur-Formation beinahe für eine Riesensensation gesorgt, als sie den HSV Hamburg am Rande einer Niederlage hatte. Aber selbst das 30:30 gegen den aktuellen Spitzenreiter ist für sich schon sensationell.

In der vergangenen Saison schloss der TuS als Aufsteiger unter der Leitung von Patrik Liljestrand auf Rang zehn ab. Ein Höhepunkt war das erstmalige Erreichen des Final Four. Dabei leisteten die “Rot-Schwarzen” im Halbfinale Gastgeber HSV Hamburg beim 32:37 mächtig Gegenwehr. Schließlich wurde durch ein 29:26 über den VfL Gummersbach Rang drei erreicht.

Mit 15 Pluspunkten befindet sich die Mannschaft von Markus Baur aktuell auf Platz dreizehn, das entspricht nicht den eigenen Erwartungen. Von einem einstelligen Rang war in der Saisonvorschau der Handballwoche zu lesen, von dem der TuS derzeit 12 Punkte entfernt ist. Nach acht Spielen und nur drei Punkten auf der Habenseite wurde der schwedische Cheftrainer Patrik Liljestrand Ende Oktober 2010 entlassen. Als Interimscoach fungierteTeammanager Zlatko Feric ziemlich erfolgreich, ehe Anfang Dezember Markus Baur verpflichtet wurde.

Dass die Eulen einen “Toptag”, so Linksaußen Philipp Grimm, benötigen, um mit einem Gegner derartigen Kalibers auf Augenhöhe zu sein und damit die Chance auf Zählbares zu haben, versteht sich nahezu von selbst. “Für uns wäre es wichtig, wieder mal Punkte zu holen”, bekennt Kevin Klier. Der Torwart steht eventuell vor seinem Comeback, was ihm und auch dem Team so sehnlichst zu wünschen ist. Und auch Gunnar Dietrich ist wieder einsatzfähig, was bedeutet – zwei Leistungsträger sind zurück. Trainer Thomas König hat in der Abwehr wieder Alternativen, die in Hannover gefehlt hatten, und die Defensive dürfte dadurch wesentlich an Stabilität gewinnen. Und vielleicht gelingt es den beiden Rückkehrern und ihren Mitstreitern, die Handballwelt auf den Kopf und dem Gegner ein Bein zu stellen.

Die Partie leiten Ralf Damian aus Bingen und Frank Wenz aus Mainz, die Spielaufsicht hat Thorsten Zacharias. Anwurf in der Friedrich-Ebert-Halle ist am Mittwoch, 30. März 2011, um 20.15 Uhr.

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