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Ludwigshafen – Eulen verlieren gegen Ahlen-Hamm

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar (gek) – Ein Tag, an dem nichts lief – Eulen verlieren gegen Ahlen-Hamm – Im Kampf um den Klassenerhalt hat es die TSG Ludwigshafen-Friesenheim in der Partie gegen den Mitaufsteiger Ahlen-Hamm verpasst, mit einem Heimsieg einen wichtigen Schritt für eine zweite Saison in der TOYOTA Handball-Bundesliga zu machen. Die Pfälzer unterlagen vor 2.160 Besuchern im Duell der Neulinge den Westfalen mit 26:33 (13:16), konnten dabei in keiner Weise an die jüngsten Auftritte gegen Balingen-Weilstetten und in Göppingen anknüpfen und haben mit der 15. Niederlage, wenn man so will, ungewollt Aufbauhilfe für den krisengeschüttelten Kontrahenten betrieben. Die HSG Ahlen-Hamm machte mit ihrem zweiten Auswärtssieg einen Rang gut und ist nun auf dem 16. Tabellenplatz notiert, der die Teilnahme an der Relegation garantieren würde. Die Eulen rannten die ganze Spielzeit einem Rückstand hinterher, wobei die Entscheidung nach nicht einmal 45 Minuten gefallen war, als die Mannschaft von Kay Rothenpieler einen 7-Tore-Vorsprung herausgeworfen hatte. Es gibt Tage, da läuft es einfach nicht. Einen solchen erlebten die Rothemden ausgerechnet gegen einen Mitkonkurrenten um den Ligaverbleib.

HSG-Trainer Kay Rothenpieler sagte vor dem Match: “Es geht um die Wurst. Wir müssen emotional da sein, aber auch kühlen Kopf bewahren. Die TSG ist ein Team, das man schlagen kann.” Die Westfalen kamen mit einem Rückstand von drei Punkten auf die Gastgeber nach Ludwigshafen und hatten aufgrund wirtschaftlicher Probleme unruhige Tage hinter sich. Und es war klar – mit einer Niederlage bei der Mannschaft von Thomas König würde sich die sportliche Situation weiter verschärfen. Linksaußen Philipp Grimm vertrat die Ansicht, dass “wir über unsere mannschaftliche Geschlossenheit gegen Ahlen-Hamm zum Erfolg kommen müssen. Ganz klar ist, dass so nebenbei nichts zu gewinnen ist. Wir müssen den Gegner ernst nehmen.”

Die Gäste, bei denen Haupttorschütze Chen Pomeranz nicht zur Anfangsformation gehörte, hatten Anwurf und gingen durch Andreas Simon in Führung. In den nächsten Minuten stand TSG-Keeper Vladimir Boži? mehrfach im Mittelpunkt des Geschehens. Nach gut sechs Minuten hatte der Eulen-Neuzugang schon fünf Paraden in seiner Statistik stehen, darunter ein gehaltener Siebenmeter von Marcus Hock. Das Spiel der Hausherren wirkte schon in der Anfangsphase nicht total konsequent, es fehlte die Genauigkeit im Passspiel und manche Würfe waren schlecht vorbereitet und somit eine relativ leichte Beute der aggressiven und äußerst beweglichen HSG-Defensive. Nach knapp 18 Minuten, beim Stand von 6:8, hatte die TSG erst drei Tore aus dem Feld erzielt. Nach 20 Minuten betrat Chen Pomeranz das Parkett und markierte allein bis zur Pause vier Treffer, mehr als Gabor Anscin und Janko Božovi? im gesamten Spiel zusammenbrachten. Die Gefahr aus dem Rückraum war für das TSG-Gehäuse allgegenwärtig, die Abwehr fand einfach nicht den Biss aus dem Balingen-Spiel, was die HSG-Akteure immer wieder zu Treffern nutzten. Der 3-Tore-Rückstand nach 30 Minuten beließ den Rothemden die Hoffnung, das Match im zweiten Durchgang noch drehen zu können.

Den ersten Torjubel nach der Pause gab es auf Seiten des Gastes. Gunnar Dietrich hatte den Pfosten anvisiert und die Kugel landete bei den in Schwarz Gekleideten, Andreas Simon rannte allen davon und vollstreckte zum 13:17. Im nächsten TSG-Angriff unterlief Janko Božovi? ein Fehlpass. Dieses Mal spurtete Einar Hólmgeirsson in Richtung Eulen-Kasten und brachte das Arbeitsgerät zum 13:18 unter. Alle guten Vorsätze schienen nach nicht einmal 70 gespielten Sekunden dahin. Philipp Grimm mit seinem sechsten verwandelten Strafwurf sowie Janko Božovi? verkürzten auf 15:18, doch in den nächsten zehn Minuten fiel bereits die Entscheidung. Ein 5:1-Lauf der Rothenpieler-Auswahl zog den Eulen-Spielern regelrecht Bleischuhe an, der Gast hatte seinen Vorsprung auf sieben Tore ausgebaut. Die Schützlinge von Thomas König erholten sich davon nicht mehr und selbst fünf Zeitstrafen allein im zweiten Abschnitt waren an diesem Abend kein Vorteil. Selbst in zweifacher Unterzahl gelang der HSG ein Tor. Die TSG-Abwehr agierte einfach zu passiv, was die erfahrenen Rückraumspieler Hólmgeirsson, Lammers und Pomeranz in viele Tore ummünzten. Am Ende stand ein deutlicher 33:26-Sieg für Ahlen-Hamm in der Chronik, und die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist in Westfalen wieder größer geworden.

TSG-Coach Thomas König versuchte, die 60 Minuten zu erklären: “Es war wie die Spiele gegen Melsungen und Rheinland. Wenn wir von der Papierform her eine realistische Chance haben zu gewinnen, dann tut sich die Mannschaft schwer. Da setzt sie sich zu sehr unter Druck. Diesem Druck ist die junge Mannschaft nicht gewachsen. Je größer der Druck, desto größer spielt die Routine eine Rolle. Und Ahlen-Hamm hatte in Hólmgeirsson und Pomeranz diese Routine.”

“Ich bin sehr, sehr zufrieden”, war die erste Reaktion von HSG-Trainer Kay Rothenspieler. “Wir haben einen richtig großen Schritt gemacht”, fuhr der 40-Jährige fort. “Das war ein wichtiges Zeichen nach der ganzen Unruhe der vergangenen Tage, die nicht spurlos an uns vorübergegangen ist.” Und er fügte noch an: “Wir haben das, war wir uns vorgenommen haben, 60 Minuten voll durchgezogen. Wir wollten von Beginn an in der Abwehr aggressiv auftreten und mit viel Leidenschaft dieses Spiel angehen, das ist uns voll gelungen.” HSG-Pressesprecher Simon Kottmann kommentierte das Geschehen in einem einzigen Satz: “Dieser Sieg war unfassbar wichtig für uns.”

“Es ist gar nichts gelaufen”, meinte Linksaußen Philipp Grimm zur Niederlage. “Keiner hat zur Normalform gefunden. Mehr Kampf darf man im Abstiegskampf schon erwarten, da steckt ja auch das Wort schon drin. Manche haben einfach zu früh aufgesteckt. In der Halbzeitpause war ich mir sicher, dass wir dieses Spiel noch gewinnen können. Aber die zwei schnellen Tore zu Beginn der zweiten Hälfte haben uns den Zahn gezogen. Wir haben es anschließend nicht mehr geschafft, über den Kampf ins Spiel zurückzukommen. Wir haben den Kampf vermissen lassen und haben nicht mehr daran geglaubt, das Spiel gewinnen zu können. Ahlen-Hamm war top auf uns eingestellt, aber trotz dieser Niederlage ist nichts verloren.” Hallensprecher Thomas Repp urteilte: “Das war eine ganz bittere Niederlage. Leider war es überhaupt nicht spannend. Es war von A bis Z enttäuschend und völlig frustrierend. Die Angriffsleistung war einfach schlecht. Ich hatte mir schon mehr erwartet.”

Das Selbstvertrauen, das sich das Ensemble von Thomas König gegen Balingen-Weilstetten und in Göppingen geholt hatte, war gegen Ahlen-Hamm wie weggeblasen. Den Kampf gegen den Abstieg anzunehmen heißt, Biss zu zeigen, die Bereitschaft haben, alles reinzuwerfen, wie gegen das Brack-Team und die Petkovic-Formation. Das können Andrej Kogut und seine Kollegen, auf ein nächstes Mal.

Die Statistik:

TSG Friesenheim: Boži?, Bender; Grimm (7/6), Kogut (3), Božovi? (1), Dietrich (4), Brandt, Pevnov (1), Hauk (1), Matschke (1), Ancsin (2), Becker (2), Dissinger (2), Gaubatz (2); Trainer: Thomas König

HSG Ahlen-Hamm: Mrkva, Friedrich; Clößner (2), Machulla (1), Simon (6), Wiegers, Hólmgeirsson (6), Schröder (1), Hock (1), Hynek, Gudat (4), Pomeranz (8), Lammers (4); Trainer: Kay Rothenpieler

SR: Lars Geipel (Steuden) & Marcus Helbig (Landsberg) ? Zuschauer: 2 160 ? Zeitstrafen (in Min.): 2:14, Matschke (20.) – Schröder (9. und 54.), Holmgeirsson (25.), Simon (44. und 52.), Clößner (46.), Machulla (54.) ? Siebenmeter: 8/6 : 2/0, Grimm wirft an den Pfosten (37.) und Matschke übers Tor (47.) – Hock verliert das Duell gegen Boži? (7. und 20.) ? Team-Time-out: 22:05und 42:13 – 26:11

Spielfilm: 2:4 (7.), 5:8 (17.), 7:10 (21.), 9:12 (25.), 11:14 (28.), 13:16 (HZ) – 16:19 (36.), 16:22 (43.), 20:27 (50.), 21:29 (55.), 24:32 (58.), 26:33 (EN)

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