Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – AUT-Ortstermin im ersten Bauabschnitt
Am Montag, 21. Februar beginnen die Baumfällarbeiten im ersten Bauabschnitt der Augustaanlage. Um den genauen Bauablauf und die weitere Planung vorzustellen, lud Bürgermeister Lothar Quast den Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) und die örtlichen Bezirksbeiräte am 16. Februar zu einem Ortstermin an die Kreuzung zur Werderstraße. „In drei Bauabschnitten wollen wir bis 2013 die 1,2 Kilometer lange Allee erneuern“, rief Quast die Eckdaten in Erinnerung. „Unser gemeinsames Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Augustaanlage im Sinne einer Flaniermeile, die die Urbanität Mannheims nachhaltig stärken wird.“
Der erste Bauabschnitt sei der Bereich von der Werderstraße bis zur Karl-Ludwig-Straße und das Gebiet von der Mühldorferstraße bis zur Brucknerstraße beziehungsweise Schleiermacherstraße, erläuterte Markus Roeingh, Fachbereichsleiter Straßenbetrieb und Grünflächen. Rund 100 Bäume stehen in diesem Abschnitt. Bei günstiger Witterung sollen die Fällarbeiten innerhalb von vier Tagen abgeschlossen sein. An der Werderstraße beginnend wird das beauftragte Unternehmen stadtauswärts und dann in umgekehrter Richtung ab der Schleiermacherstraße stadteinwärts arbeiten. Während der Arbeiten ist in den jeweils betroffenen Abschnitten die linke Fahrspur auf der gesamten Länge gesperrt. Um den Verkehr möglichst zweispurig weiterlaufen zu lassen wird der Parkstreifen als Fahrbahn mitgenutzt, so dass dort in dieser Zeit nicht geparkt werden kann. Sobald ein Abschnitt in einer Fahrtrichtung fertig ist, werden die Parkverbotsschilder sofort entfernt. Die Anwohner werden zeitgleich mit Wurfzetteln informiert.
Ab 7. März geht es dann mit der Entfernung der Wurzelstöcke weiter. Dazu ist eine Dauer von einer Woche veranschlagt. Auch diese Arbeiten fangen an der Werderstraße stadtauswärts an. Während der Fräsarbeiten gibt es in Höhe der Arbeitskolonne eine linksseitige Fahrbahnverengung ähnlich einer Wanderbaustelle.
Noch Ende März sollen die Landschaftsbauarbeiten beginnen. Dazu zählt ein kompletter Bodenaustausch mit Abbrechen der alten Beläge, Auskoffern der Flächen, Unterbau für die Wege und Einfüllen des neuen Bodens, des Baumsubstrats. Nach dieser Standortsanierung kommen dann ab Mai die 92 neuen Bäume, vitale sieben Meter hohe Platanen.
Für die Neupflanzung wurden wesentlich größere Bäume gewählt als üblich, um den Alleecharakter zu erhalten. Obwohl die neuen Platanen viel kleiner als der heutige Bestand sind, soll die Aufenthaltsqualität in der Anlage durch die neue Gestaltung steigen. Nach der Baumpflanzung kommen Belag, Grünflächen und das Mobiliar. Im Juli möchte die Stadt den ersten fertigen Abschnitt der neuen Augustaanlage der Öffentlichkeit übergeben.
Die Umgestaltung der Augustaanlage mit der Erneuerung der Platanen wird insgesamt rund vier Millionen Euro kosten. Unter den Motto „So werden Bäume wahr“ wirbt die Stadt Mannheim um Spenden und hofft auf eine rege Beteiligung. Nähere Informationen zum Spendenkonzept finden Interessierte auf der Website www.augustaanlage.mannheim.de . Bis jetzt ist eine Spendensumme von über 160.000 EUR eingegangen.
Die Erneuerung der Augustaanlage
Die Augustaanlage ist die repräsentativste Stadteinfahrt Mannheims. Sie wurde im Jubiläumsjahr 1907 zur Internationalen Kunst- und großen Gartenbau – Ausstellung als vierreihige, etwa 1,2 Kilometer lange Platanenallee angelegt. Nach rund 100 Jahren sind die Bäume im Holzkörper, das heißt im Bereich der Starkäste und im Stammbereich, so stark geschädigt, dass die Verkehrssicherheit nicht aufrecht zu erhalten ist. Der von der Stadt beauftragte Hamburger Baumsachverständige Prof. Dr. Dirk Dujesiefken vom Institut für Baumpflege Hamburg kam in seinem Gutachten von 2009 zu der eindeutigen Einschätzung, dass die Platanenallee nicht weiter erhaltungsfähig ist. Auf der Grundlage eines weiteren Gutachtens wurde dann vom Gemeinderat die Erneuerung und gleichzeitige Umgestaltung der Augustaanlage beschlossen.
Die Vorentwurfsplanung sieht eine mittige Wegeführung mit einer Breite von 6 Metern vor, die von je 8 Meter breiten Rasenstreifen gesäumt wird. In dem Rasenstreifen stehen jeweils in gespiegelter Anordnung eine Doppelreihe Platanen, insgesamt nach heutiger Planung 222 Bäume. Wie bisher werden die Rasenstreifen mit Frühlingsblumen unter den Bäumen gestaltet. Die beiden Köpfe der Allee sollen angepasst werden. An der Einmündung Schubertstraße am Planetariumsende der Anlage fällt eine Abbiegerspur weg; am anderen Ende will die Stadt den Parkplatz und die Wendemöglichkeit auflösen, um eine durchgängige Flaniermeile herzustellen. Außerdem sieht die Vorplanung vor, das Benz-Denkmal im Laufe der nächsten Jahre zu versetzen und den Blick auf das Wahrzeichen Wasserturm freizugeben