Sinsheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Volleyball 1. Bundesliga SV Sinsheim“ – Welch Befreiungsschlag der Sinsheimer Volleyballerinnen gegen den Pokalfinalisten VfB Suhl beim 3:1 Erfolg (25:22, 25:21, 22:25, 25:22) am Samstagabend in der Volleyball-Bundesliga. Zunächst tobte die Halle und die beiden Fanclubs und im Verlauf des Spiels auch Suhl´s Trainer Felix Koslowski, denn er war vom Spiel seiner seit sechs Spielen ungeschlagenen Mannschaft wenig angetan, der „siebte Streich wollte nicht gelingen. Am Ende musste er eingestehen „Sinsheim hat klasse gespielt, war aggressiv und verdient gewonnen“. Überschwängliche Freude herrschte nach dem Spiel in der Messehalle 6, die Spielerinnen machten mehrere Wellen zu ihren Fans, die sich mit „oh wie ist das schön“ bedankten.
Die Mannschaft des SV Sinsheim gab nach den unruhigen Tagen während der Woche die sportliche Antwort. Mit völlig veränderter Körpersprache stand das Team auf dem Feld. „In einer Woche kann man am Teamspirit nicht viel ändern, aber wir haben gut gearbeitet, Schwerpunkte gesetzt“ so der neue Trainer Stefan Bräuer nach dem Spiel. Mit Videosequenzen seiner Mannschaft, hinterlegt mit „time of my life“ (dirty dancing) und candyman (Christina Aguilera) hatte er sein Team auf die eigenen Stärken eingeschworen. Mit Erfolg, in keiner Phase des Spiels entstand der Eindruck, dass gegen den Tabellensiebten etwas schief gehen kann. Stefan Bräuer bedankte sich bei seinem Team für die gelungene Premiere „Wir haben in der Annahme, Abwehr gut gearbeitet, sowie recht gut aufgeschlagen und sind auch nach Schwächephasen zurück gekommen, das war der Schlüssel zum Erfolg“.
Vor 1200 Zuschauern startete der SV Sinsheim nicht so spektakulär wie sonst, aber äußerst stabil in die Partie. Ohne die angeschlagenen Jana Schumann, Jule Paul und Nora Götz, die von der Tribüne ihr Team unterstützten behielten die Spielerinnen um Julia Prus auf dem Feld die Nerven, auch wenn Suhl zunächst immer 2-3 Punkte vorne lag. Der Block war von Beginn an hellwach, Julia Osterloh und Marisa Field lauerten auf der Mitte geradezu auf Bälle, die sie den Thüringerinnen ins Feld legen konnten. Sie waren es auch, die mit Schnellangriffen Nadelstiche in die Suhler Abwehr setzten. Beim 16:16 gelang zum ersten Mal der Ausgleich und die Führung, die jedoch beim 22:22 wieder dahin war. Luise Mauersberger zementierte zwei Blockbälle ins gegnerische Feld und Tonya Mokelki ein Aufschlagass 25:22 der sensationelle Satzgewinn.
Im zweiten Satz lag Sinsheim dagegen stets in Front, Julia Osterloh die „Krake am Netz“, Julia Prus mit Punkten aus dem Rückraum und Marisa Field über die Mitte, 25:21 und 2:0 Führung.
Alle waren gespannt, wie das Team aus der 10 Minutenpause kommt, hier wurde der SVS oft kalt erwischt, im Gegensatz zum Samstagabend, eine kurze Besprechung und dann wieder raus aufs Feld an die Bälle, es zahlte sich aus, die Fans setzten zur ersten La ola Welle an und Suhl wurde der Nerv gezogen, aber sie waren dennoch präsent und nutzten beim 22:22, leichte Fehler Sinsheims zum 25:22. Ein vierter Satz im Krimi musste gespielt werden. Big points auf beiden Seiten, die Zuschauer bekamen tolles Niveau zu sehen, Stefan Bräuers Team kämpfte um jeden Quadratzentimeter und schien körperlich nicht mehr nachlegen zu können. Libero Jule Schneider organisierte ihre Abwehr nochmals, trieb zusammen mit Katharina Stauß ihr Team an; Anne Vorsatz und Kathrin Neumaier kamen in den entscheidenden Momenten aufs Feld, wieder 22:22. Doch diesmal wurde der Spieß umgedreht, ein Block sowie zwei Angriffe von Luise Mauersberger und Tonya Mokelki, der sensationelle 3:1 Heimsieg war vollendet und die Jubelarien nahmen ihren Lauf.
Beste Spielerin MVP Suhl: Birgit Thumm, SV Sinsheim: Luise Mauersberger.
Weitere Infos unter www.sv-sinsheim.de