Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar (gek) – Anwurf zum 3. Heimspiel der Eulen, Hannover-Burgdorf kommt – Warm-up – Was war das für ein Ding, das die Ballwerfer von Thomas König neulich bei der HSG Wetzlar gedreht hatten. Völlig respektlos traten Gunnar Dietrich & Co bei der hessischen Vertretung auf und sorgten dafür, dass die ersten Fans schon zweieinhalb Minuten vor dem Ende die schmucke Rittal-Arena verließen. “Der Rest der 3650 Zuschauer”, schrieb die Wetzlarer Neue Zeitung, “zeigte Lust am Schmerz und hielt bis zur Schlusssirene durch.” Und die Gießener Allgemeine titelte: “Als Patient auf der Intensivstation”. Die Anhänger der TSG Friesenheim-Ludwigshafen indessen bejubelten den ersten Zweier in Liga eins und feierten die Spieler mit einer Humba just in dem Moment, als die Wetzlarer Spieler auf dem Weg zu ihren Kabinen waren und an ihnen vorbeilaufen mussten. Das war aus Sicht der Pfälzer gewissermaßen das i-Tüpfelchen eines wunderschönen Abends. Die Szene hatte wirklich was.
Spätestens diese Vorstellung bei der Truppe von Michael Roth offenbarte, dass die Handballer aus Ludwigshafen in der Liga angekommen sind. Denn dieses Match war für die damals noch punktlosen Hausherren eines, das sie unbedingt gewinnen wollten. Und als beim Stand von 20:20 die Partie zugunsten der HSG zu kippen schien, bewiesen die Rothemden eine phantastische mentale Stärke und zeigten echte Klasse. Keine Frage, der verdiente 27:23-Sieg hat seinen Platz in der TSG-Historie gefunden.
Ein nahezu unglaubliches Auftaktprogramm mit sechs Auswärts- und nur zwei Heimspielen hat das jüngste Team im deutschen Handball-Oberhaus gut gemeistert. Es gab die erwarteten Niederlagen in Kiel, Flensburg und zuletzt in Magdeburg. Und dass die bisher absolvierten Begegnungen in der heimischen Friedrich-Ebert-Halle gegen die Topteams aus Lemgo und Göppingen Zählbares bringen würden, haben nur Superoptimisten für möglich gehalten. Wobei, Hand aufs Herz, gegen Lemgo schon etwas drin gewesen wäre…Die auswärts erzielten Unentschieden in Balingen und Hamm freilich sind, wie es Torwart Kevin Klier ausdrückte, “Gold wert”. Und selbst bei den deutlichen Auswärtsniederlagen schlugen sich die Eulen über weite Strecken richtig gut.
Von den kommenden sechs Spielen bestreitet die König-Formation vier auf eigenem Parkett. Als erster Gast stellt sich die TSV Hannover-Burgdorf vor. Dann kommt Dormagens Nachfolgeverein, der DHC Rheinland, den Fluss herauf, ehe die MT Melsungen und der TV Großwallstadt dieses sportliche Zwischenprogramm abschließen. Das kann und soll aus Sicht des Neulings zu Punkten reichen, aber nicht eine Partie wird ein Selbstläufer sein.
Beim dritten Heimspiel treffen die König-Schützlinge auf die TSV Hannover-Burgdorf. Herzlich willkommen in Ludwigshafen. Die Niedersachsen werden von Aron Kristjanson trainiert. Die TSV sorgte am vergangenen Wochenende für ein Paukenschlag, als der favorisierte VfL Gummersbach mit 30:29 besiegt wurde. Nach zuvor 2:10 Punkten tat dieser Erfolg ganz besonders gut. Nicht gut meinte es der Spielplaner mit dem Gast, denn die Kristjanson-Auswahl musste in den ersten Wochen der Saison gegen die Füchse Berlin (18:26), die SG Flensburg-Handewitt (24:30), den HSV Hamburg (28:39) und die Rhein-Neckar-Löwen (28:36) ran. Einzig in Melsungen konnte gepunktet werden.
Keeper Kevin Klier jedenfalls hat Lust auf weitere Punkte : “Hannover ist potenziell ein Team, gegen das Zählbares geholt werden kann.” Und Linksaußen Philipp Grimm ist der Ansicht, dass “von der Papierform her die Gäste Favorit sind. Aber im dritten Anlauf wollen wir erstmals zu Hause zwei Punkte holen.” Marco Hauk verkündet, dass “sich die Mannschaft auf dieses Spiel freut. Mit der Unterstützung der Zuschauer wollen wir den ersten Heimsieg landen.” Das wäre, ohne Frage, zauberhaft.