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Mannheim – “Modellstadt Mannheim” startet erfolgreich

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – E-Energy-Projekt “Modellstadt Mannheim” startet erfolgreich in die Praxis – Das Projekt „Modellstadt Mannheim“, Teil des Programms „E-Energy“ der Bundesregierung, ist erfolgreich in die zweite Phase gestartet.

Insgesamt 200 Stromkunden bekommen die Möglichkeit, die Entwicklung der Energieversorgung der Zukunft mitzugestalten. Diese steht vor großen Herausforderungen: Die Stromnetze werden immer mehr dezentral erzeugten Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft- oder Solaranlagen aufnehmen müssen. Gleichzeitig gilt es, Sicherheit und Effizienz der Energieversorgung zu gewährleisten. Diese Aufgabe lässt sich nur bewältigen, wenn unsere Stromnetze intelligent werden. Dem widmen sich neun Konsortialpartner unter Leitung des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie im Projekt „Modellstadt Mannheim“ (moma). Nachdem in einer ersten Testphase die technischen Voraussetzungen untersucht wurden, startete am 1. Oktober die zweite Testphase des Forschungsprojektes, ausgeweitet auf 200 Mannheimer Haushalte.

Praxistest 2: „Flexibler Stromtarif“ In dieser zweiten Testphase, die bis Juli 2011 laufen wird, werden sowohl der Energieverbrauch als auch, soweit vorhanden, die Stromerzeugung der teilnehmenden Haushalte erfasst mit dem Ziel, langfristig eine Balance zwischen Erzeugung und Nutzung herstellen zu können. Auf dieser Basis lässt sich ein verkleinertes Abbild der Stromversorgung der Zukunft darstellen, das aus der intelligenten Steuerung von Verbrauch und immer mehr dezentraler Energieerzeugung besteht. So können die Projektpartner die Möglichkeiten des intelligenten Stromnetzes (auch Smart Grid genannt) erforschen. „moma ist eine großartige Chance, die Herausforderungen, die uns in Zukunft erwarten, in der Realität zu erforschen“, sagt Projektleiter Andreas Kießling von der MVV Energie AG.

Der Umfang des Praxistests

Bei den Teilnehmern von „moma“ steuert künftig der „Energiebutler“, ein von den Projektpartnern IWES, Papendorf und MVV Energie entwickeltes intelligentes Energiemanagementsystem, den Einsatz von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Gefriertruhen oder Waschmaschinen. Diese Geräte laufen bevorzugt dann, wenn viel Strom aus Erneuerbaren erzeugt wird und der Preis dadurch niedrig ist. Der Verbrauch wird nach einem variablen Tarif abgerechnet, so dass die Kunden durch gezielte Verschiebung von Verbrauch in günstige Zeiten Geld sparen und gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt leisten können. Der „Energiebutler“ erkennt automatisch den günstigen Tarif und schaltet das jeweilige Gerät erst zur passenden Zeit ein. Der Stromverbrauch wird durch einen elektronischen Stromzähler (Smart Meter) erfasst und ist über ein Internet-Portal abrufbar, so dass auch die Transparenz über den eigenen Umgang mit Energie steigt. Diese Daten werden viertelstündlich abgerufen und lediglich für die monatliche Abrechnung genutzt. Zusätzlich kann der Kunde seinen minütlichen Stromverbrauch über den Energiebutler, der direkt mit dem Zähler verbunden ist, einsehen. Diese Daten bleiben im Haus und werden vom Lieferanten nicht gespeichert. Wichtig hierbei ist die Echtzeitübertragung der Strom- und Tarifinformationen. Diese wird vom Breitband-Powerline-Kommunikationssystem des Mannheimer Projektpartners Power Plus Communications ermöglicht. Um alle Teilnehmer zu einem intelligenten Gesamtsystem zu verbinden, stellt der Projektpartner IBM eine IT-Lösung zur Verfügung, die die Erzeugungs- und Verbrauchsdaten intelligent aggregieren kann und den beteiligten Akteuren zur Steuerung der Stromversorung und –erzeugung dient. Das Projekt wird komplettiert durch die neuen Technologien und Geschäftsmodelle, die von den Forschungspartnern Universität Duisburg, Frauenhofer IWES, ifeu in Heidelberg und IZES in Saarbrücken entwickelt werden.

Ausblick Praxistest 3: „SmartTest Energiebutler“

Im August nächsten Jahres beginnt die letzte Phase des moma-Forschungsprojekts. Daran werden bis zu 1.500 Kunden teilnehmen, um in einem erweiterten Rahmen das Stromnetz der Zukunft zu testen. „Wir freuen uns besonders auf diese dritte Etappe, weil sie genau zeigen wird, wie gut unser Konzept auf das gesamte Stromnetz übertragen werden kann“, so Projektleiter Kießling. Bereits heute liegt eine Vielzahl an Anmeldungen für den dritten Praxistest vor. Interessierte können sich noch als Testkunde bewerben, das Online-Anmeldeformular kann unter www.modellstadt-mannheim.de ausgefüllt werden. Mitmachen kann dabei jeder, der in Mannheim wohnt und über einen breitbandigen Internetanschluss (Kabel oder DSL) verfügt. Alle Geräte werden den Teilnehmern kostenlos von den Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Die Kunden bekommen eine monatliche Rechnung und können zusätzlich ihre Stromverbrauch und -kosten über ein Webportal einsehen. So können sie bewusster und effizienter ihre Energienutzung steuern. Im Anhang finden Sie ein Foto des Energiebutlers, der sich automatisch um die Schaltung von Haushaltsgeräten bei günstigem Stromtarif kümmert. Weitere Informationen zum Projekt moma finden Sie unter: www.modellstadt-mannheim.de.

Über E-Energy:

Leuchtturmprojekt „E-Energy: IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ Das Projekt „Modellstadt Mannheim“ wurde im Rahmen des Technologiewettbewerbs „EEnergy“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ausgezeichnet und wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Das Förderprogramm „E-Energy“ der entwickelt und erprobt mit hoher Breitenwirksamkeit in sechs Modellregionen neue Ansätze zur Optimierung der Stromversorgung durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). In dem vom BMWi initiierten Programm werden in ressortübergreifender Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) entsprechende FuE-Aktivitäten mit insgesamt etwa 60 Mio. € gefördert. Damit wird ein Gesamtvolumen von rund 140 Mio. € mobilisiert. E-Energy soll das Optimierungspotenzial der IKT erschließen, um mehr Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit sowie Klima- und Umweltverträglichkeit in der Stromversorgung zu erreichen. So sichert E-Energy substantielle Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotenziale am Standort Deutschland und vermindert nachhaltig die Abhängigkeit von Energieimporten.

Internet der Energie

Durch E-Energy wird erstmals ein „Internet der Energie“ geschaffen, das das gesamte Elektrizitätssystem von der Stromerzeugung über die Netze bis hin zum Stromverbrauch intelligent steuert und regelt. Insbesondere wird eine Balance zwischen volatiler, wetterabhängiger Stromerzeugung und fluktuierendem Stromverbrauch verwirklicht. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Energiewirtschaft, durch den neben der bislang üblichen verbrauchsorientierten Stromerzeugung nun auch ein erzeugungsorientierter Stromverbrauch möglich wird. Darüber hinaus führt E-Energy zu neuartigen Regel- und Speichermöglichkeiten und schafft damit auch die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung der Elektromobilität. So eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Entlastung der Netze und die optimale Ausschöpfung vorhandener Kapazitäten. Voraussetzungen dafür sind u.a. intelligente Systemeinheiten, die den aktuellen Verbrauch erfassen und abhängig vom Preissignal des Versorgers steuern. Mit Hilfe dieser „intelligenten Energiezentralen“ kommunizieren die privaten Haushalte und Gewerbebetriebe mit den Stromanbietern und tauschen sich gegenseitig über die Verfügbarkeit und den aktuellen Strombedarf aus. Der Verbraucher wird so zum aktiven Marktteilnehmer. Gleichzeitig fördert eine intelligente IKT-basierte Infrastruktur die Integration dezentraler Energieerzeugungsanlagen beim Kunden wie Photovoltaikanlagen, Windräder und Blockheizkraftwerke.Damit hebt E-Energy die klassische Trennung zwischen Stromerzeuger und Verbraucher auf und schafft einen echten Internet-Marktplatz der Energie.

Die Projektpartner des Projekts “Modellstadt Mannheim“:

MVV Energie AG (www.mvv-energie.de)

MVV Energie spielt seit ihrem Börsengang im Jahr 1999 unter den deutschen Energieunternehmen eine bemerkenswerte Rolle. Sie verfügt mit ihren Bereichen Strom, Wärme, Gas, Wasser, Energiedienstleistungen und Umwelt über ein einzigartiges Geschäftsportfolio. Die horizontale Vernetzung und Integration von lokal und regional tätigen Beteiligungen mit gleichen Geschäftsfeldern ist ein weiteres herausragendes Merkmal unserer Unternehmensgruppe. Im Geschäftsjahr 2008/09 haben unsere rund 6 000 Beschäftigten einen Konzernumsatz von 3,2 Mrd Euro erwirtschaftet.
 

DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH (www.drewag.de)

Die DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH ist der regionale Energieversorger für die Stadt Dresden und versorgt 300.000 Kunden mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme. In umweltfreundlichen Anlagen erzeugt die DREWAG den Großteil des Stroms, der Wärme und des Trinkwassers selbst. Neben der Versorgung der Dresdner Bevölkerung liegt der Fokus auf der Entwicklung innovativer Lösungen zur nachhaltigen Energieversorgung.

IBM Deutschland – Unternehmensberatung IBM Global Business Services (www.ibm.com/services/bcs/de) 

Mit Beratungsexperten in über 160 Ländern ist IBM Global Business Services die größte Beratungsorganisation der Welt. IBM GBS bündelt Beratungs- und Geschäftsprozess-Expertise für unterschiedliche Branchenanforderungen der Kunden. Zu den Beratungsfeldern gehören Strategy & Change, Supply Chain Management, Customer Relationship Management, Financial Management, Human Capital Management sowie ITServices (Integration und Management von Applikationen); damit deckt IBM GBS die komplette unternehmerische Wertschöpfungskette ab.

ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (www.ifeu.de)

Das IFEU-Institut ist ein unabhängiges ökologisches Forschungsinstitut, das seit 30 Jahren praxisnahe Forschungsarbeiten zu fast allen Bereich des Umweltschutzes durchführt. Die etwa 40 Wissenschaftler und Ingenieure verschiedener Fachdisziplinen erstellen energiepolitische und umweltbezogene Studien für Ministerien, Gewerbebetriebe und Verbände sowie Angebote für die Öffentlichkeitsarbeit. IWES Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (www.iwes.fraunhofer.de ) Das Fraunhofer IWES befasst sich mit anwendungsorientierter Forschung für die Elektround Systemtechnik zur Nutzung erneuerbarer Energien. Es ist im Jahr 2009 aus dem ehemaligen Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in Bremerhaven sowie dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik – ISET e.V. hervorgegangen.

IZES – Institut für Zukunfts Energie Systeme (www.izes.de)

Das IZES betreibt angewandte Forschung und Entwicklung in den Arbeitsfeldern Energiewirtschaft/Zukunftsmärkte, Energiesystemtechnik und Stoffstrommanagement/ Biomassenutzung. Wir entwickeln neue Serviceangebote für Energiedienstleister im liberalisierten Energiemarkt und überprüfen neue Geschäftsfelder.

Papendorf Software Engineering GmbH (www.papendorf-se.de)

PSE ist ein mittelständiges Unternehmen mit dem Fokus der Entwicklung und Herstellung von Lösungen auf dem Gebiet der Betriebsführung von vor allem erneuerbaren Elektroenergie erzeugenden Anlagen unter dem Label SOL.Connect®. PSE betreut und bearbeitet zudem seit Jahren in enger Kooperation mit dem Frauenhofer IWES Systemansätze für das dezentrale Management von Erzeugern und Verbrauchern von Elektroenergie. Weitere Entwicklungen führten in Zusammenarbeit mit der MVV Energie AG Mannheim zur Feldtestfähigkeit des Konzepts mit 20 Haushalten, welches die kostenoptimierte Verbrauchersteuerung anhand variabler Strompreise umsetzt.

Power PLUS Communications AG (www.ppc-ag.de)

Die Power Plus Communications AG ist der führende Anbieter von Breitband-Powerline-Systemen zur Datenübertragung über das Stromnetz (BPL). Dank Echtzeitfähigkeit, offener Standards und der Unterstützung der in Europa üblichen komplexen, vermaschten Netze stellt PPCs BPL-Technik einen zentralen Baustein für Smart Grids, die intelligenten Stromnetze der Zukunft, dar.

Universität Duisburg-Essen (www.uni-duisburg-essen.de)

Die Universität Duisburg-Essen ist am 01.01.2003 aus den ehemaligen Universitäten Duisburg und Essen hervorgegangen und hat rund 30.000 Studierende und 3.400 Mitarbeiter. Der Lehrstuhl Energietransport und -speicherung setzt sich mit Fragen der Hochspannungstechnik, der Elektromagnetischen Verträglichkeit und der Powerline Communication Technologie auseinander. Daneben beteiligt sich der Lehrstuhl aktiv an der nationalen und internationalen Standardisierung.

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