Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Wie präsentiert sich das Team des USC Heidelberg an der Nordsee? – Beim 1.Saisonheimspiel des USC Heidelberg gegen Osnabrück (86:107) blieben einige Fragen offen: Wie bekommt man mehr Intensität in die Verteidigung? Wie findet man zu einem geduldigen, passorientierten Teamplay und zu besserer Wurfauswahl? Warum punkteten die Osnabrücker zeitweise nach Belieben und die Neckarstädter mussten sich jeden Wurf hart erkämpfen? Die Enttäuschung war am Samstagabend jedenfalls jedem Heidelberger Zuschauer ins Gesicht geschrieben. Eine solche Leistung wie vor allem im 3. Viertel ließ manche Hoffnung auf die Saison bei den Fans in wenigen Minuten erst einmal wie eine Seifenblase zerplatzen. Dies gilt es erst einmal wahrzunehmen. – Doch andererseits ist klar: Die Saison ist noch lang und abgerechnet wird am Ende. Noch gibt es für Mannschaft und Trainer jede Menge Gelegenheiten zur Rehabilitation. Klar ist aber auch: Sehr viel einfacher wird es in dieser Liga nicht unbedingt werden. Schon gar nicht, wenn man am kommenden Samstagnachmittag beim amtierenden Vizemeister Cuxhaven BasCats gastiert. Mit einer Gesamtleistung wie gegen Osnabrück wird der USC in Cuxhaven wohl kaum eine Chance haben.
Die BasCats haben am vergangenen Wochenende zwei Punkte aus Freiburg mitgenommen (97:90) und werden dementsprechend heiß auf den ersten Heimsieg sein. Wie jedes Jahr haben die Nordseestädter wieder ein kompaktes Team zusammen. Marcus Smallwood, der in der vergangenen Saison bei den Saar-Pfalz Braves die Liga dominierende Powerforward, ist während des Sommers nach Cuxhaven gewechselt. Er machte da weiter, wo er im April aufgehört hatte: Nach den ersten zwei Saisonspielen hat er 40 Punkte erzielt und 33 Rebounds eingesammelt – ein Ausrufezeichen! Aus Übersee fanden Deilvez Yearby, ein Smallforward, der – genau wie Smallwood – Top-Qualitäten beim Scoring und Rebounding vorweisen kann (19 Punkte, 10 Rebounds in Freiburg) und Brock Gillespie, 1,85m-Guard, in Freiburg grippekrank nicht dabei, den Weg an die Elbemündung. Weitere im deutschen Basketball bekannte Spieler wie der Amerikaner Jackson Capel (Stahnsdorf; 26 Punkte in Freiburg!), Robert Huelsewede (Paderborn; 7 Punkte in Freiburg) und Joleik Schaffrath (Herten) verdienen ihren Lebensunterhalt ebenfalls ab Saisonbeginn in Cuxhaven. Vom letztjährigen Erfolgsteam übrig geblieben sind lediglich Andreas Ruckhaber und Andreas Hasenkamm, ein Werfertyp. Ihm sollte man nicht unbedingt viel Raum an der Dreierlinie lassen.
Man kann nur hoffen, dass die Spieler von Torsten Daume am Samstag eine Schippe drauflegen, das Potenzial dafür haben sie in jedem Fall. Die aktuelle Tabellenposition, Platz 16, bei einer Korbdifferenz von -49, sollte nun wirklich keine Orientierung sein.
Die Mannschaft wird schon Freitagnachmittag anreisen, „denn nach neun Stunden im Bus kann man nicht mehr optimal Basketball spielen“ meint Teambegleiter Jonas Kröper. Trainer Daume wird weiterhin den Ausfall von Danilo Barthel (Rückenbeschwerden) kompensieren müssen. Das USC-Team wird sicherlich alles versuchen, um die ersten beiden Spiele bald in Vergessenheit geraten zu lassen. In erster Linie wird es eine Frage des Willens sein.
Cuxhaven BasCats – USC Heidelberg; Samstag, 9. Oktober, 16:30; Rundturnhalle, Beethovenallee 19, 27474 Cuxhaven
Voraussichtlich kann die Begegnung über die Homepage der BasCats – www.cuxhaven-bascats.de – und das dort verankerte „BasCats TV“, zumindest aber über den Live-Ticker der jungen Liga – www.diejungeliga.de mitverfolgt werden.
Robin Herbert und Claus Ebert