Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am 14 September konstituierte sich der neu geschaffene Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim in seiner ersten Sitzung. Seine Aufgabe ist es, zur Verbesserung des Stadtbildes beizutragen, die architektonische Qualität auf einem hohen Niveau zu sichern sowie städtebauliche und architektonische Fehlentwicklungen zu verhindern. „Eine lange überfällige Einrichtung“, meinte Baubürgermeister Lothar Quast. „Mit diesem Instrument wollen wir das bestmögliche Niveau der Baukultur in der Stadt erreichen“.
Fünf Architekten wurden am 13. Juli vom Ausschuss für Umwelt und Technik in den Beirat berufen. Professor Carl Fingerhuth aus Zürich, Jórunn Ragnarsdóttir aus Stuttgart und Professor Manfred Hegger aus Kassel konnten als unbefangene Nicht-Mannheimer für eine Mitarbeit gewonnen werden. Die Mannheimer Architektenschaft wird von Winfried van Aaken und Andreas Kaupp vertreten. Sollte einer der beiden Mannheimer Architekten bei einem Projekt befangen sein, wird Andreas Schmucker ihn vertreten. Zum Vorsitzenden wählte der Beirat Professor Carl Fingerhuth, als Stellvertreterin Jórunn Ragnarsdóttir.
Das unabhängige Gremium aus den erfahrenen und angesehenen Architekten unterstützt den Oberbürgermeister, den Baudezernenten, den Gemeinderat und die Verwaltung. Der Gestaltungsbeirat begutachtet auf fünf bis sechs Sitzungen pro Jahr Bauvorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung im Hinblick auf ihre städtebauliche, architektonische und gestalterische Qualität. Er beurteilt ihre Auswirkung auf das Mannheimer Stadt- und Landschaftsbild und gibt eine Empfehlung ab. Beiträge aus Mehrfachbeauftragungen oder Wettbewerben bleiben dabei ausgenommen.
Die Geschäftsstelle des Gestaltungsbeirats ist in das Kompetenzzentrum Bauen im technischen Rathaus Collini-Center integriert. Etwa 50 Kommunen haben in Deutschland bereits ein solches Organ. Als erste Stadt führte Regensburg 1998 einen Gestaltungsbeirat ein. Die Erfahrungen dieser Städte bestätigen, dass ein unabhängiges Gremium aus kompetenten externen und internen Architekten einen Gewinn für die städtebauliche und architektonische Entwicklung einer Stadt darstellt.