Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Wirtschaftsausschuss der Stadt Mannheim spricht sich gegen Factory-Outlet-Center in Sinsheim aus – abschließende Entscheidung am Dienstag im Gemeinderat
Die Sinsheimer Überlegungen, in den ehemaligen Messehallen ein Factory-Outlet-Center (FOC) einzurichten, stießen in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales auf einstimmige Ablehnung. Sowohl auf Ebene des Landesentwicklungsplanes 2002 als auch des Regionalplans Unterer Neckar wären die Zielvorgaben zum Zentralitätsgebot und zum Integrationsgebot durch ein FOC in Sinsheim verletzt. Diese Rechtsauffassung teilt der Ausschuss mit der Verbandsverwaltung der Metropolregion Rhein-Neckar und dem Regierungspräsidium Karlsruhe. Im Falle einer Genehmigung des FOC bestünde die Gefahr, dass ähnliche Anfragen an anderen Standorten nicht mehr abgelehnt werden können.
In einem gemeinsamen Schreiben der Städte Mannheim, Heidelberg und Heilbronn an den Ministerpräsidenten wird die Bedeutung der Oberzentren für den innerstädtischen Einzelhandel bekräftigt und Bedenken über Kaufkraftabflüsse zum Ausdruck gebracht. „Der City-Einzelhandel hat für die Wirtschaftskraft Mannheims eine große Bedeutung. Die Stadt Mannheim hat mit dem Zentrenkonzept ähnlichen Projekten außerhalb zentraler Lagen eine Absage erteilt. Das hervorragende Einzelhandelsangebot in Mannheim zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind,“ hebt Bürgermeister Michael Grötsch die Bedeutung der Mannheimer City als Standort für den Einzelhandel hervor.
Abschließend entscheidet der Gemeinderat am Dienstag. Die Verwaltung soll beauftragt und die Ausschussmitglieder der Gremien des Verbands Region Rhein-Neckar gebeten werden, diese kritische Haltung bei weiteren Beratungen und in einem möglichen Verfahren beim Verband Region Rhein-Neckar zu vertreten.
Hintergrund:
Der Sinsheimer Gemeinderat hat Ende April die Weiterverfolgung der Ansiedlung eines Factory-Outlet-Centers (FOC) befürwortet. Von einem potenziellen Investor und den Grundstückseigentümern wurden eine Machbarkeitsstudie initiiert. Derzeitigen Schätzungen zufolge ist eine Verkaufsfläche zwischen 10.000 und 15.000 m² in der Diskussion.
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