Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Erster Bürgermeister Bernd Stadel weihte das erneuerte Chemielabor der Carl-Bosch-Schule ein
Die Stadt Heidelberg hat zwischen August 2009 und Januar 2010 mit Kosten von rund 845.000 Euro das Chemielabor der Carl-Bosch-Schule im Stadtteil Wieblingen erneuert. Bernd Stadel, Erster Bürgermeister und Baudezernent der Stadt Heidelberg, nahm die feierliche Einweihung am Freitag, 30. April 2010, vor.
Bernd Stadel: „Die Entwicklung der modernen Chemie erfolgte zu einem nicht unwesentlichen Teil in Heidelberg – jeder kennt aus dem Chemieunterricht die Namen Robert Wilhelm Bunsen, Gustav Robert Kirchhoff oder Emil Erlenmeyer, um nur einige zu nennen. Auch der Namensgeber der Schule, der Heidelberger Chemie-Nobelpreisträger Carl Bosch, ist hier zu erwähnen. Die bahnbrechenden Erkenntnisse der chemischen Forschung der letzten zweihundert Jahren haben unser Leben revolutioniert. Solide Grundkenntnisse der Chemie sind heute für zahlreiche Berufe unabdingbar. Sie erleichtern uns aber ebenso die Orientierung im Alltag, zum Beispiel im Supermarkt beim Blick auf die Zutatentabelle der Tiefkühlpizza.
Mit der Erneuerung des fast vierzig Jahre alten Labors hat die Stadt Heidelberg dafür gesorgt, dass die Carl-Bosch-Schule nunmehr über die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen – und sicheren – Chemieunterricht verfügt. Ich wünsche Schülern und Lehrern viel Erkenntnisgewinn und Freude bei ihren Experimenten“, sagte der Erste Bürgermeister.
Die Carl-Bosch-Schule in der Mannheimer Straße ist eine berufsbildende Schule der gewerblich-technischen Richtung des Landes Baden-Württemberg und bietet verschiedene Schularten. Zur Zeit werden rund 1.300 Schüler/-innen von 80 Lehrkräften unterrichtet.
Die Schule wurde in zwei Bauabschnitten erstellt, der westliche Teil 1973, der östliche Teil 1982. Der Chemiebereich im Erdgeschoss des westlichen Bauteils besteht aus drei Teilbereichen, einem Übungsraum, einem Stufenhörsaal und einem Vorbereitungsraum in der Mitte. Wesentliche Teile der Laboreinrichtungen stammten aus dem Jahr 1973 und waren nur noch bedingt funktionsfähig. Ein Problem im Chemiebereich stellte zudem der fehlende Brandschutz dar. Die Lichtkuppeln waren undicht und der Rauchabzug nicht mehr funktionsfähig. Darüber hinaus wurde bei einer Gebäudeschadstoffuntersuchung im September 2008 festgestellt, dass der Chemiebereich mit Asbest belastet war, das innerhalb von drei Jahren beseitigt werden musste.
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Die Laboreinrichtungen und die Möbel sowie die übrigen Wände mussten demontiert werden. Danach erfolgte die Schadstoffsanierung und anschließend – nach einer Messung, um sicherzustellen, dass keine Belastung mehr vorlag – begannen die Erneuerungsmaßnahmen. Es wurden neue, den Brandschutzanforderungen entsprechende Umfassungswände sowie Trennwände zwischen Vorbereitungsraum und Übungsraum errichtet. Im Übungsraum wurde auf acht Übungsplätze zugunsten einer Unterrichtszone verzichtet. Die undichten Lichtkuppeln wurden ersetzt, damit sie auch wieder als Rauchabzug genutzt werden konnten. Im gesamten Bereich wurde ein Kautschukbelag verlegt.
Die Labortische und -schränke sind neu, für die Lagerung der Chemikalien wurden die erforderlichen Sicherheitsschränke aufgestellt. Die Digestorien (Abzugshauben) sowie die Hörsaalmöblierungen wurden ersetzt. Die vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen für Gas-, Wasser- und Abwasser wurden ausgetauscht, die Elektroinstallationen größtenteils erneuert. An den Ausgängen wurden Notduschen installiert.
Bauherr ist das Amt für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg, die Projektsteuerung hatte das Gebäudemanagement der Stadt Heidelberg, mit der Planung und Bauleitung waren die freien Architekten Reichel und Benkeser, Heidelberg, beauftragt.