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Ludwigshafen –Souveräner Eulensieg gegen Bietigheim

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar(gek)  – Zweite Handballbundesliga Tabellenführer TSG Friesenheim zermürbt Bietigheimer Angriffsbemühungen –
Chancenlos war die SG BBM Bietigheim beim Auftritt in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle. Spitzenreiter Friesenheim war an diesem Abend dem württembergischen Kontrahenten deutlicher überlegen als es das Endresultat dokumentiert. Die Basis des neunten Heimsiegs der König-Truppe war die hervorragende Defensivarbeit der “Eulen”, bei denen sich außerdem Torwart Kevin Klier zum wiederholten Male Bestnoten verdiente. Die aggressive, sehr bewegliche und kontaktfreudige Arbeit an und vor der 6-Meter-Linie machte den SG-Angreifern das Leben richtig schwer. Darüber hinaus bewiesen die Rothemden an diesem Abend, dass eine verminderte Anzahl an Akteuren nicht immer von Nachteil sein muss. Allein sechs Tore gelangen Benjamin Matschke & Co in Unterzahl, wobei in dem Bezug Philipp Grimms Goal zum 17:12, in dreifacher Unterzahl erzielt, das Sahnehäubchen war. Perfekt wäre die Darbietung des TSG-Ensembles dann gewesen, wenn die Trefferquote bei den Strafwürfen eine vernünftige gewesen wäre. Durch sechs gehaltene Siebenmeter verhinderte Bietigheims Keeper Mathias Lenz eine höhere Niederlage. Mit Saisonsieg Nummer 15 verteidigte die TSG Friesenheim mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erfolgreich die Tabellenführung vor dem TV Hüttenberg und dem TV Bittenfeld.
 
Gespannt war man in den Reihen der TSG Friesenheim, in welcher Verfassung sich die SG BBM Bietigheim in Ludwigshafen präsentieren würde. Die Vertretung aus Württemberg, die auf Sebastian Knierim wegen eines Mittelhandbruchs verzichten musste, hatte nämlich eine Woche zuvor den damaligen Spitzenreiter TV Hüttenberg mit 33:28 besiegt und so ein ordentliches Maß Selbstvertrauen tanken können. Hinzu kam, dass die Formation um Christian Löffler in der Vorsaison die einzige Mannschaft war, die neben dem Meister HSG Düsseldorf den Pfälzern alle vier Punkte abknöpfen konnte. Die TSG war somit gewarnt, und “Eulen”-Trainer Thomas König hatte vor Bietigheim großen Respekt und erwartete eine knappe Entscheidung: “Diese Partie wird eine ganz, ganz enge Angelegenheit.” König fehlten mit Nils Brandt, Mindaugas Veta und Thomas Zellmer gleich drei Linkshänder, zudem Andi Friedrich als Option für die Mitte und für Linksaußen. Dennoch – die Rothemden waren auf die nächsten Punkte aus. Keeper Kevin Klier: “Als Gastgeber wollen wir Bietigheim natürlich schlagen und unsere Serie weiter ausbauen.”
 
Jochen Zürn, Bietigheims Coach, legte nach gut fünfeinhalb Minuten die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Was war zuvor passiert? Friesenheim war prächtig in die Partie gekommen, Kevin Klier hatte schon vier Würfe pariert und vorne hatten Gabor Ancsin, Geburtstagskind Evgeni Pevnov, Benni Matschke und Philipp Grimm per Konter für vier Treffer gesorgt. Was für ein Einstieg in dieses Match. Und als Philipp Grimm auch den nächsten Gegenstoß erfolgreich abschloss, es nach knapp sieben Minuten 5:0 für die Hausherren stand, war der Funke längst auf die Ränge übergesprungen. Konnte das so weitergehen? Die Gäste kämpften, warfen durch Philipp Schulz, Andreas Blodig und Christian Schäfer ihre ersten Tore. Und der Ex-Friesenheimer Steffen Bühler, bereits in der 4. Minute mit einer Zeitstrafe außer Gefecht, machte das 8:5. Nach Alexander Beckers wuchtigem 10:6 bekamen die Schwaben Aufwind, begünstigt durch drei Zeitstrafen in den kommenden fünf Minuten für Benjamin Matschke, Evgeni Pevnov und Alexander Becker, zwei vergebene Siebenmeter durch Gunnar Dietrich und Frank Müller sowie durch ein Fehlpass von Philipp Grimm. Die SG war beim 10:9 in der 19. Minute nach drei Toren in Serie wieder dran. Dann bewiesen indessen die Rothemden, obwohl in Unterzahl, ihre derzeitige Qualität: aggressiv in der Abwehr und mit guter Quote im Angriff. Gabor Ancsin mit einer Fackel und Niklas Ruß per Konter erhöhten auf 12:9. Evgeni Pevnov, der eine ganz starke Vorstellung abgab, obwohl sein Einsatz bis zum Vortag noch vakant gewesen war, und Frank Müller bauten die Führung weiter aus. Und auch die nächsten drei Tore erzielte die König-Equipe in Unterzahl, wobei Philipp Grimm zum 17:12 einnetzte, als er nur noch mit zwei weiteren Mitspielern auf dem Parkett unterwegs war. Das Publikum war aus dem Häuschen. Auf der anderen Seite sorgte Christian Schäfer mit seinem dritten Tor für den 17:13-Halbzeitstand.
 
In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs bewies Kevin Klier gegen Robin Haller und Christian Schäfer erneut seine ganze Klasse, so dass die Gäste nur zwei Mal bis auf zwei Tore herankamen. Der fünfte Siebenmeter, von Niklas Ruß gegen Mathias Lenz verwandelt, gab der Rothemdenfraktion einen neuerlichen Push. Zwei Zeitstrafen, Pierre Freudl und Christian Heuberger hatte es getroffen, nutzten Jan-Lars Gaubatz und seine Kollegen konsequent aus. Philipp Grimm traf zum 20:16, Evgeni Pevnov zum 21:16 und TSG-Torwart Stephan Pfeiffer wehrte einen Strafwurf von Andreas Blodig ab. Als Gunnar Dietrich, der sich in einer beeindruckenden Verfassung präsentierte, das 22:16 folgen ließ, kannte die Freude auf den Tribünenplätzen keine Grenzen mehr. Dann holte Benni Matschke alles aus sich heraus, sprintete dem SG-Kasten entgegen und vollstreckte zum 23:16. Nach 41 Minuten führten die Hausherren mit sieben Toren Vorsprung. Friesenheim hielt das Tempo weiter hoch, arbeitete in der Defensive konzentriert und aggressiv, so dass dieses Tore-Polster nicht schmolz und bis zu Müllers 29:22 Bestand hatte. In den restlichen gut drei Minuten betrieb das Zürn-Ensemble noch Ergebniskosmetik, Andreas Blodig, Robin Haller und Nico Kibat verkürzten auf 29:25. Der guten Stimmung auf den Rängen tat das aber keinen Abbruch.
 
“Ich bin überrascht, was meine Mannschaft aufs Parkett gelegt hat, das war sensationell,” freute sich TSG-Trainer Thomas König über eine eindrucksvolle Vorstellung seiner Mannen. “Wir haben in der Abwehr lange nicht mehr so stark gespielt wie heute. Jan machte seine Sache gegen Schulz und Löffler sehr gut, das Gleiche gilt für Ben, der gegen Auer und Freudl hervorragend gespielt hat. Und der Mittelblock mit Günnes und Effe machte seine Arbeit beeindruckend gut. Unsere sehr, sehr schwache Quote bei den Siebenmetern war heute kein Nachteil, was auch bemerkenswert ist. Was die Jungs in Unterzahl abgeliefert haben, das hat einfach Spaß gemacht. Wir haben heute gegen einen Gegner gewonnen, den wir stärker erwartet hatten. Riesenkompliment an meine Truppe. Und danke für die tolle Unterstützung von den Rängen.”
 
“Wir haben diese Partie verdient verloren”, bekannte Gästecoach Jochen Zürn. “Es war sehr beeindruckend, wie die TSG heute aufgetreten ist. Friesenheim war uns komplett überlegen. Wir können letztlich froh sein, nur mit vier Toren Unterschied verloren zu haben. In unserem Spiel fehlte uns die Bewegung, die haben wir vermissen lassen. Und zu unserem Tempospiel kamen wir auch nicht. Zu bemängeln gibt es besonders unsere Überzahlsituationen, die wir schlecht gelöst und viele Tore kassiert haben.” Und der 47-jährige fand am Ende auch positive Worte für seine Auswahl: “Trotz allem bin ich mit der kämpferischen Einstellung zufrieden. Die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen und den Rückstand bis zum Schluss verkürzt. Mit unserem Rückrundenstart, der uns 4:2 Punkte gebracht hat, können wir zufrieden sein.”
 
TSG-Abwehrchef Gunnar Dietrich fand, dass “wir heute ein richtig gutes Spiel gemacht haben, vor allem in der Abwehr. Das, was noch durchkam, hat Kev gehabt. Wir waren topmotiviert und haben verdient gewonnen. Jetzt kann ich mich wieder in meiner Heimat sehen lassen.” Keeper Stephan Pfeiffer meinte: “Wir sind mit einem 5:0 super ins Spiel reingekommen. Die Basis für unseren Erfolg haben wir in der Abwehr gelegt, die aggressiv gedeckt hat. Das war der Schlüssel zum Sieg.”
 
Friesenheim stoppte das Zwischenhoch der SG BBM Bietigheim mit zwei Siegen hintereinander auf eine souveräne Art. Am verdienten Sieg des Tabellenführers gab es keine Zweifel, der in allen Mannschaftsteilen überzeugte und an diesem Abend einfach der Bessere war. Am kommenden Samstag ist die TSG Friesenheim Gast des TV Korschenbroich, der zu Hause unter anderem den TV Hüttenberg und den Bergischen HC geschlagen hat.
 
Die Statistik:
 
TSG Friesenheim: Klier, Pfeiffer; Grimm (5), Dietrich (5), Müller (2), Pevnov (5), Ruß (2/1), Matschke (3), Ancsin (4), Becker (2), Dissinger, Gaubatz (1); Trainer: Thomas König
 
SG BBM Bietigheim: Krotz, Lenz; Haller (2), Kibat (1/1), Heuberger, Schäfer (4), Bühler (5), Bauer (2), Blodig (4/3), Hinz (1), Freudl (3), Löffler, Auer (1), Schulz (2); Trainer: Jochen Zürn
 
SR: Markus Barwig & Thorsten Stilz (beide aus Bad Sobernheim) ? Zuschauer: 1 210 ? Zeitstrafen (in Min.): 18:10, Grimm (9.), Matschke (15.), Pevnov (18.), Becker (19. und 28.), Ancsin (24. und 29.), Müller (30. und 59.) – Bühler (4. und 15.), Freudl (26. und 36.), Heuberger (39.) ? Siebenmeter: 7/1 : 5/4, Grimm scheitert an Lenz (4.), Dietrich ebenso (16.) wie Müller (17.), Lenz bleibt zudem Sieger gegen Matschke (26. und 49.) und Ruß (48.) – Blodig verwirft gegen Pfeiffer (39.) ? Team-Time-out: 23:57 und 51:18 – 5:33
 
Spielfilm: 5:0 (7.), 8:3 (10.), 9:6 (12.), 10:9 (19.), 14:9 (23.), 15:11 (28.), 17:13 (HZ) – 18:15 (34.), 20:16 (37.), 23:16 (41.), 25:18 (47.), 27:20 (52.), 28:22 (56.), 29:25 (EN)

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