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Ludwigshafener Chirurgen im Afrikaeinsatz

Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar /Afrika (kah) – Operiert, Unterrichtet und Kinder zur Welt gebracht

Foto – Prof. Freudenberg und sein Team operieren einen Darmdurchbruch durch Typhus

Noch ganz frisch sind die Eindrücke von Prof. Sebastian Freudenberg, Chefarzt der Chirurgischen Klinik des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses in Ludwigshafen, und seinem Oberarzt Dr. Bolko von Gerstenbergk-Helldorff. Gemeinsam mit einer weiteren Ärztin waren die beiden vom 21. November bis 3. Dezember im drittärmsten Land der Welt – Burkina Faso – um zu operieren und vor allem dortiges medizinisches Personal weiter zu bilden. Gerne haben sie dafür ihren Urlaub geopfert.
Bis ins Jahr 1994 zurück reichen die Kontakte von Prof. Freudenberg zum Regionalkrankenhaus in Dedougou, das etwa 270 Kilometer westlich der Landeshauptstadt im Busch liegt – fünf Stunden braucht man für diese Strecke auf Sandpiste mit dem Jeep. Die Kontakte des Ludwigshafener Chefarztes mit dem Krankenhaus und den Menschen in Dedougou gehen auf seine zweijährige Tätigkeit in Afrika (1994 bis 1996) zurück. Seitdem hat der Chirurg mit Unterstützung des deutschen Entwicklungsdienstes (DAAD) eine Kooperation mit den Medizinern dort aufgebaut. Jedes Jahr ist er in seinem Urlaub mit Ärzten seiner Abteilung und Medikamenten und Instrumenten im Gepäck hinunter geflogen, um zu operieren und vor allem um das medizinische Personal zu unterrichten.
Aber die Partnerschaft funktioniert auch andersherum. Der dortige Chefarzt war vor einigen Jahren selbst für ein Jahr in Ludwigshafen, um sich im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus weiter zu bilden. Im August waren drei OP- und Anästhesiepfleger hier und haben ihren Kollegen über die Schulter geschaut. Fast 50 Operationen haben die drei Chirurgen in der kurzen Zeit in Afrika durchgeführt. Normalerweise ist die Anzahl der OPs in den zwei Operationssälen der Klinik davon abhängig, wie gut die Ernte ist, denn Arztbesuche, Operationssets und die Nachbehandlung und Versorgung im Krankenhaus muss von den Patienten und ihren Familien selbst bezahlt werden. Und so waren die Menschen dankbar, dass sie für die Operation durch die Spezialisten aus Deutschland nicht bezahlen mussten.
Viele Notfalloperationen haben die drei durchgeführt, vor allem durch Typhus verursachte Darmdurchbrüche und daraus resultierende Bauchfellentzündungen standen täglich auf dem OP-Plan. Zusätzlich gab es einen Kongress mit Vorträgen zu verschiedenen medizinischen Themen. Dazu waren auch Ärzte und Personal aus entfernter liegenden Kliniken und von der Universität angereist. Eine lebensrettende Operation in Burkina Faso kostet für die Patienten normalerweise 25 Euro. Nicht immer können diese aufgebracht werden. Dank der Zusammenarbeit mit dem St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen und Spenden aus Deutschland können Notfälle nun operiert werden, ohne dass der Patient bezahlen muss. Gerade bei Kaiserschnitten, bei denen es gleich um das Leben der Mutter und des Kindes geht, ist die Situation besonders dramatisch. Aufgrund der Bevölkerungsstruktur sind die Hälfte der Patienten Kinder. Das Einzugsgebiet ist groß und umfasst 500.000 Einwohner. Häufig kommen die Patienten auf Eselskarren über Sandpisten aus entlegenen Dörfern und sind seit Tagen unterwegs, wenn sie das Krankenhaus erreichen. Für viele kommt die Hilfe zu spät. Die Patienten werden immer von Angehörigen begleitet, die die Pflege übernehmen und auch als Blutspender zur Verfügung stehen. Auch wenn die Arbeit hart und belastend für die Helfer aus Ludwigshafen ist, werden sie mit viel Dankbarkeit und vielen Hühnern belohnt. Diese landen meistens gleich im Suppentopf des Krankenhauses.
Die Eindrücke der vollen Tage in Afrika sind den Ärzten immer noch anzusehen. Dass ihre Unterstützung dort nachhaltig ist und auch über den Aufenthalt hinaus wirkt, davon sind sie fest überzeugt. Immer noch betroffen berichtet Dr. von Gerstenbergk-Helldorff von dem dreinhalbjährigen Mädchen, das trotz aller Anstrengungen des Teams nicht gerettet werden konnte. Es starb an einem Darmdurchbruch, verursacht durch Typhus. Richtig schlimm fand er das. Aber auch viele positive Erinnerungen bringen die Mediziner beim Erzählen zum Lächeln. Besonders im Gedächtnis bleiben den überzeugten Chirurgen die Freundlichkeit der Menschen und vor allem das Engagement der OP-Pfleger, die sehr interessiert waren Neues zu lernen, damit sie in Notfällen auch selbst gut operieren können, wie dies dort üblich ist.

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