Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – 12 Monate – 12 Klimaschutzprojekte: November 2009 – Der Klimaschutz in Mannheim soll Schule machen – so lautete das Motto von Umweltbürgermeister Lothar Quast, der gemeinsam mit dem Leiter des Fachbereichs Bildung Lutz Jahre am 26. November in der Johannes-Kepler-Schule das pädagogische Prämiensystem für Schulen der Stadt Mannheim vorstellte. Bei der Veranstaltung im Rahmen der Aktion 12 Monate – 12 Klimaschutzprojekte berichtete Oliver Decken vom Umweltforum Mannheim von der Aktion Energiedetektive4. Schüler der Johannes-Kepler Haupt- und Grundschule zeigten die praktische Umsetzung unter der Anleitung von Susanne Wagner und der Betreuerin der Umwelt-AG Lydia Stampe.
„Wir sind sicher, dass die Schülerinnen und Schüler die gewonnenen Erkenntnisse mit nach Hause nehmen und der Klimaschutz auch im Elternhaus Schule macht“, ist Quast von der Streuwirkung der Aktionen überzeugt. „Es nehmen bereits 50 Schulen, das sind 60% der Schulen Mannheims, an dem Prämiensystem teil“, konnte Jahre die Aktion schon jetzt als Erfolg verbuchen.
Die Schulen erhalten bei Anmeldung eine Starthilfe von 500 Euro plus 1 Euro pro Schüler, für Grundschüler 2 Euro. Nach Auswertung der Projekte gibt es eine Geldprämie von bis zu 500 Euro. Beraten und unterstützt werden die Schulen durch das Institut für Energie- und Umweltforschung ifeu, Heidelberg, und dem Fachbereich Bildung. Für die Durchführung steht ihnen ein Energiemesskoffer der Klimaschutzagentur Mannheim zur Verfügung. Mit dem darin enthaltenen Energiemessgerät können die Leistung und der Verbrauch von Geräten gemessen und Stromfresser aufgespürt werden. Ebenso wird verdeutlicht, wie viel Energie Geräte im Stand-by-Modus verbrauchen. Mit einem Luxmeter werden die Lichtverhältnisse in den Räumen ermittelt, mit dem Digitalthermometer die Temperaturen. Für Klassenräume werden 19 bis 20 Grad empfohlen. Die Senkung von nur einem Grad bringt eine Ersparnis von etwa 6 % Heizenergie. „Wir möchten mit diesem Projekt erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen sensibel mit Energie und ihrer Umwelt umgehen“, so Quast. „Gerade die Schule ist hierzu prädestiniert, denn sie ist der Ort an dem die Theorie aus dem Unterricht direkt in die Praxis umgesetzt werden kann. Die Themen Klimaschutz und Energie können fächerübergreifend im Unterricht thematisiert werden“, ergänzte Jahre.
„Schule macht Klimaschutz“ drehte der Bürgermeister sein Motto um und verwies auf die Tatsache, dass in Mannheim 24 Schulen aus Mitteln des Konjunkturprogramms mit sanierten Dächern, Fenstern und Fassaden ausgestattet werden. Auch die Johannes-Kepler-Schule erhält für die Sanierung der Turnhalle und die Fassadenerneuerung des Schulgebäudes gut 1,1 Millionen Euro. 30 bis 40 Prozent der Energiekosten können dann gespart werden.
Seit 2004 bietet das Umweltforum die Aktion Energiedetektive für Schulklassen und im Rahmen des Agendadiploms an. Schwerpunkt war zunächst das Thema Stand-by: Die Schüler wurden sensibilisiert und angeleitet, die heimlichen Stromfresser im eigenen Haushalt in Abstimmung mit den Eltern aufzuspüren und auszuschalten. „Ende 2008 konnten wir die Aktion inhaltlich auf die vier Bausteine Strom, Heizen, Erneuerbare Energien und Mobilität erweitern“, freute sich Oliver Decken über die Weiterentwicklung. Unter dem neuen Namen Mannheimer Energiedetektive4. wird den Schülern jetzt auch ein Energiecheck ausgestellt, in dem die von den Schülern gemessenen und zusammengestellten Daten bewertet werden. Zusätzlich gibt es Tipps zum vernünftigen Umgang mit Energie. Die Dr. Volker Reimann-Dubbers (VRD) Stiftung für Erneuerbare Energien fördert das Modellprojekt, so dass das Umweltforum in 2009 und 2010 insgesamt 100 Aktionen durchführen kann. Davon ist jetzt etwa die Hälfte ausgeführt.
12 Monate – 12 Klimaschutzprojekte ist eine Aktion der Stadt Mannheim im Rahmen des Projekts KliMA – Klimaschutz in Mannheim. Stadtweit und dezernatsübergreifend wird monatlich ein Klimaschutzprojekt in der Stadt Mannheim der Öffentlichkeit vorgestellt.
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