Heidelberg – Intensive Bürgerbeteiligung beginnt

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Bürgerbeteiligung Stadt an den Fluss: Erstes Werkstattgespräch am 19. November zu „Fluss und Wasser“
Das Projekt „Stadt an den Fluss“ ist für die Zukunft Heidelbergs – für die Altstadt, aber auch für die gesamte Stadt und die Region – von elementarer Bedeutung. Am 19. November beginnt mit Werkstattgesprächen eine intensive Phase der Bürgerbeteiligung. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner lädt alle Heidelberger Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an der weiteren Ausgestaltung des Projekts „Stadt an den Fluss“ mitzuwirken. Bis Mai 2010 finden fünf öffentliche Werkstattgespräche zu verschiedenen Themen statt. Die Ergebnisse der Werkstattgespräche werden in die Vorentwurfsplanung integriert, die voraussichtlich im Juni dem Gemeinderat vorgelegt wird.
Beim ersten Gespräch am Donnerstag, 19. November 2009, ab 17.15 Uhr im Karlstorbahnhof geht es um das Thema „Fluss und Wasser“. Gesucht werden Ideen, wie man künftig den Neckar erleben kann:
•        hin zum Wasser
•        entlang des Wassers
•        über dem Wasser
•        am Wasser
•        im Wasser.
Es sollen Anregungen gesammelt werden, wie eine künftige Promenade zum Leben erweckt werden kann.
Das Verhältnis von Altstadt und Fluss hat sich in den vergangenen 150 Jahren grundlegend geändert. In historischen Stadtansichten ist das Bild einer dem Ufer zugewandten Stadt überliefert. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde das Neckarufer durch zwei umfangreiche Verkehrsprojekte stark verändert: Durch den Bau einer durchgehenden Uferstraße als Bundesstraße und durch den Ausbau des Neckars als Bundeswasserstraße. Heute klaffen am Altstädter Neckarufer Stadtimage und Wirklichkeit weit auseinander: Von der Neuenheimer Uferseite aus ein weltberühmtes Postkartenmotiv, aus der Nähe eine hoch belastete Durchgangsstraße und ein gestalterisch vernachlässigter öffentlicher Raum.
Mit dem Projekt Neckaruferpromenade mit Neckarufertunnel soll das Neckarufer zwischen Theodor-Heuss-Brücke im Westen und Karlstor im Osten wieder vom Durchgangsverkehr befreit und als Fußgängerbereich entwickelt werden. Die Hauptstraße soll mit der Promenade um einen weiteren für Bewohner wie Besucher attraktiven Stadtraum ergänzt werden. Die Vernetzung beider Räume bietet neue und vielfältige Möglichkeiten der Wegewahl, der Stadtwahrnehmung und der gezielten Aufwertung weiterer Straßen und Gassen.
Viele Städte haben die Chancen ihrer Wasserlage entdeckt und diesen Weg der Aufwertung schon beschritten. Düsseldorf, Köln und Meran haben entsprechende Planungen schon umgesetzt, Mainz und Mannheim entwickeln ihre Uferlagen kontinuierlich weiter, Saarbrücken und Ludwigshafen planen umfangreiche städtebauliche Einbindungen der Uferbereiche.
Die weiteren Werkstattgespräche
Beim zweiten Werkstattgespräch am 9. Dezember dreht sich alles um die Kultur, das dritte Gespräch am 22. Januar 2010 trägt den Titel „Familie, Kinder, Freizeit“, beim vierten Termin am 16. April 2010 geht es um „Anwohner und Verkehr“. Das Thema des fünften und letzten Werkstattgesprächs am 4. Mai 2010 wird mit Bedacht zunächst offen gelassen. Hier sollen Fragen besprochen werden, die sich aus den vorherigen Gesprächen ergeben haben.
Die Werkstattgespräche werden vom Amt für Stadtentwicklung der Stadt Heidelberg organisiert und von Thomas Sippel und Timo Buff von der Stuttgarter Bürogemeinschaft „Netzwerk für Planung und Kommunikation“ moderiert. Das Moderatorenteam Sippel/Buff, das über zahlreiche Erfahrungen mit Bürgerbeteiligungsprozessen im Rahmen der Stadtplanung verfügt, hat in Heidelberg erfolgreich das Innenstadtforum moderiert und in jüngster Vergangenheit das Projekt „Verkehrserschließung Rohrbach Süd“.