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Mannheim – Führend in der Archivgut-Digitalisierung

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Bits und Bytes statt Aktenberge – Mannheimer Stadtarchiv ist führend in der Digitalisierung von Archivgut

Zwei Millionen Meldekarten, 100.000 Zeitungsausschnitte, genauso viele Bilder sowie 12.000 Plakate und sämtliche Buchtitel der Archivbibliothek – darunter auch ein Großteil der begehrten Mannheimer Geschichtsblätter – wurden bereits im neuen Digitalisierungszentrum des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte eingescannt. Eine ganze Menge, aber noch lange nicht alles.
 
Bild(v.l.n.r.): Peter Plachetka, Vorsitzender des Mannheimer Architektur- und Bauarchivs; Gerhard Widder, 1. Vorsitzender des Vereins der Freunde des Stadtarchivs Mannheim e.V. ; Bürgermeister Michael Grötsch; Dr. Carl-Heinrich Esser, 2. Vorsitzender des Vereins der Freunde des Stadtarchivs Mannheim e.V. und Dr. Ulrich Nieß, Leiter des Stadtarchivs Mannheim bestaunen die Arbeit von Kuno von Dungen, Mitarbeiter des Stadtarchivs, beim Einscannen des Goldenes Buches der Stadt Mannheim.

Für jedes Medium steht ein passender Scanner bereit. In den vergangen zwei Jahren wurde die Arbeit im Digitalisierungszentrum schrittweise aufgenommen und nach und nach die verschiedenen Hochleistungsscanner angeschafft. Nun sind diese komplett und das Digitalisierungszentrum konnte offiziell der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Bürgermeister Michael Grötsch misst dem neuen Digitalisierungszentrum im Zuge der Verwaltungsmodernisierung “Change²” eine zentrale Bedeutung bei: „Stadtarchive stehen immer noch ein wenig im Ruf, unendlich viel Wissen gespeichert zu haben, aber nicht schnell genug, dieses zur Verfügung stellen zu können. Wissen muss sofort und einfach abrufbar sein, nur dann kann Verwaltung effizient und klar strukturiert arbeiten. Durch Digitalisierung wird das Archivgut des Mannheimer Stadtarchivs sofort per Mausklick abrufbar – zum Teil weltweit via Internet.“

In der Fachwelt hat das neue Digitalisierungszentrum des Mannheimer Stadtarchivs bundesweit für Aufsehen gesorgt, wird es doch als „Kompetenzzentrum für alle Fragen der Digitalisierung gehandelt“, so Dr. Ulrich Nieß, Leiter des Mannheimer Instituts. Vertreter aus größeren und kleineren Archiven kommen nach Mannheim, um sich einen Eindruck von der neuen Einrichtung zu verschaffen.

„Die Scanner arbeiten exakt und hoch auflöslich. Jahrhunderte alte Karten und feinste Grafiken sind in digitaler Form bis ins Detail erkennbar,“ erläutert Dr. Harald Stockert, stellvertretender Institutsleiter, die Vorteile anhand dem Beispiel einer rund 150 Jahre alten Karte der Stadt Worms sehr anschaulich.

Eine wertvolle Aufgabe leistet das neue Digitalisierungszentrum als Dienstleister für andere Fachbereiche und Ämter innerhalb der Stadtverwaltung. Zuletzt wurden beispielsweise 8.000 großformatige Gemarkungsatlanten aus dem 19. Jahrhundert für den Fachbereich Geoinformation und Vermessung gescannt.

Die Arbeit des Digitalisierungszentrums lohnt sich in vielerlei Hinsicht und im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Besonderheit ist: Das Digitalisierungszentrum arbeitet nach betriebswirtschaftlichen Kriterien und kann seine Aufträge vollständig refinanzieren. Dabei erledigt es die Aufträge sogar günstiger als es bei externer Vergabe der Fall wäre.
Der Verein der Freunde des Stadtarchivs Mannheim e.V. und das Mannheimer Architektur- und Bauarchiv e.V. unterstützten den Kauf der Hochleistungsscanner finanziell.

Sogar ein ganz besonderer Schatz kann im Mannheimer Stadtarchiv bewundert werden. So wurde hier neulich der Ausdruck der ersten E-Mail Deutschlands, die am 3. August 1984 in Karlsruhe eintraf, digitalisiert. Auf diese Weise kann das Original geschont werden, ohne es der breiten Öffentlichkeit zu verwehren.

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