Rhein-Neckar –Schlecker bekommt rote Karte

Bad Bergzabern – Lambrecht / Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Beschäftige sehen rot – Am Donnerstag, 1. Oktober werden zwischen 14 und 16 Uhr vor dem neu eröffneten Schlecker XL Markt in Bad Bergzabern, Bärengasse, und am Freitag, 2. Oktober zwischen 11 und 14 Uhr vor der Filiale in Lambrecht, Hauptstraße, „Rote Karten“ und Zitronen verteilt. ver.di und Beschäftigte des weißblauen Drogerie-Riesen wollen mit dieser Aktion über die Geschäftspraktiken von Schlecker informieren und um Solidarität für die Beschäftigten werben.
In Bad Bergzabern und Lambrecht wurden die altvertrauten Schlecker-Filialen geschlossen. Nur einem Teil der Beschäftigten wurden Jobs in der neuen Filiale angeboten, zu wesentlich schlechteren Bedingungen versteht sich. Arbeitgeber ist nicht mehr der tarifgebundene Schlecker-Konzern, sondern ein Billig-Schlecker ohne Tarifbindung. Eine Beschäftigte, die bisher für 20 Wochenstunden 1400 Euro erhielt, findet sich für 40 Wochenstunden bei 1200 Euro wieder, ohne tarifliches Weihnachtsgeld und mit dem gesetzlichen Mindesturlaub von vier Wochen.
Schlecker hat 2009 bereits bundesweit 500 XL Filialen eröffnet und plant für 2010 insgesamt 1000 weitere. ver.di hat bundesweit bereits 600 Kündigungsschutzverfahren geführt und gewonnen. Trotzdem wird das Kahlschlagprogramm bisher „schleckerlike“ ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. ver.di zeigt sich indes entschlossen, das Feld nicht kampflos zu räumen. Jürgen Knoll, Geschäftsführer ver.di-Ludwigshafen: „Es ist keine 15 Jahre her, dass Christa und Anton Schlecker schmerzhaft lernen mussten, Tarifverträge und Betriebsräte anzuerkennen. Wenn sie das vergessen haben sollten, werden wir sie jetzt nachhaltig dran erinnern.“