Mannheim / Rhein-Neckar – Am Dienstag, den 26. Mai, verlieh der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel, Dr. Harald Kindermann, das Bundesverdienstkreuz an Dr. Raphael Karpel, für seine Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen.
Es sei normalerweise nicht üblich, dass man bei dieser Verleihung Reden halte, aber bei einer herausragenden Persönlichkeit wie Raphael Karpel mache er gerne eine Ausnahme, eröffnete Kindermann seine Ansprache. Er dankte Karpel für sein unermüdliches Engagement, mit dem er den Dialog zwischen Deutschen und Israelis gefördert habe. Nach vielen Vertreibungen sei Karpel nach Israel gekommen, aber bereits 1958 nach Deutschland zurückgekehrt, um in Deutschland zu studieren. “Ich habe großen Respekt vor dem politischen Wagnis und der persönlichen Leistung, dem Mut, mit uns, den Deutschen, nach so kurzer Zeit zusammen zu leben”, so der Botschafter anerkennend.
“Raphael Karpel hat schon damals Brücken gebaut, die sich gefestigt haben, und über die wir heute gehen können”, sagte Kindermann, “wir haben ihm alle zu danken.” Die jetzt geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Haifa sei dabei richtungweisend. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hatte Karpel zuvor bereits seinen Einsatz für den Austausch und die daraus resultierende Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Haifa gedankt. “Als man mir die Nachricht dieser Auszeichnung überbrachte, dachte ich zunächst an meinen Großvater und wie er wohl auf die Würdigung reagiert hätte”, erklärte Karpel in seiner Dankesrede. Schließlich hatten die Großeltern 1939 nach Entrechtung und Enteignung durch die Nationalsozialisten den Freitod gewählt. Karpel entschied sich, die Auszeichnung im Sinne seines Großvaters anzunehmen “Mit dieser Auszeichnung schließt sich der Kreis, und ich werde, solange ich kann, weiter für die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel arbeiten”, schloss Karpel seine Rede unter Beifall.