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Ludwigshafen – Wiedereröffnung Wilhelm-Hack-Museum

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Nach 17-monitger Modernisierungsphase wird das Wilhelm-Hack-Museum am Freitag Wiedereröffnet / Ausstellung “alles.” – 9.236 Werke vom 7. März bis 26. April 2009
Reichlich Anlass zum Feiern gibt es im Wilhelm-Hack-Museum (WHM) Ludwigshafen: Zum 150-jährigen Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte und zum 30. Geburtstag des Museums öffnet das WHM nach 17-monatiger modernisierungsbedingter Schließung unter der neuen Leitung von Dr. Reinhard Spieler am Freitag, 6. März 2009, um 18 Uhr wieder seine Pforten. Zum Auftakt zieht das Museum kompromisslos Bilanz – und zeigt alles. 9.236 Werke, der Gesamtbestand des WHM, finden dicht gedrängt und in “Petersburger Hängung” für sechs Wochen einen Platz in allen Etagen des Museums.
In einer Pressekonferenz informierten Prof. Dr. Cornelia Reifenberg, Kulturdezernentin der Stadt Ludwigshafen, und Dr. Reinhard Spieler, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums, am 4. März im Wilhelm-Hack-Museum über die Wiedereröffnung, die Sammlungspräsentation “alles.” und Neuorientierung des Hauses.
Von einer “Aufbruchsstimmung” sprach Kulturdezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg. “Wir möchten, dass das WHM mit seiner ausgezeichneten Sammlung und den hochkarätigen Ausstellungen eine kulturelle Leuchtturmfunktion über die Rhein-Neckar-Region hinaus einnimmt. Für die Bürger der Stadt Ludwigshafen wünschen wir uns im Sinne des Stifters Wilhelm Hack ein multifunktionales Museum, dessen Türen für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt geöffnet sind.”
“Nun sind die konservatorischen Voraussetzungen auf den neuesten internationalen Stand gebracht und alle Bedingungen für die Werke der Sammlung und die Leihgaben bei Wechselausstellungen erfüllt”, betonte Reinhard Spieler, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums. “Das professionelle Beleuchtungssystem bringt zudem die Werke besser zur Geltung, das edle Parkett (dunkle Räuchereiche) wertet das Ambiente enorm auf, außerdem trägt die neue Raumgestaltung deutlich zu mehr Klarheit, Ruhe, Konzentration und Großzügigkeit bei.”
Die Sammlung
Das 1979 eröffnete Wilhelm-Hack-Museum ist das wichtigste Museum für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Rheinland-Pfalz. Es trägt den Namen des Kölner Kaufmanns Wilhelm Hack (1899 – 1985), mit dessen 1971 gestifteter Privatsammlung bedeutende Kunstwerke nach Ludwigshafen gelangten. Zusammen mit dem Besitz der Städtischen Kunstsammlungen entstand ein Museum, dessen Wahrzeichen die monumentale Keramikwand des berühmten Katalanen Joan Miró an der Südostseite des Hauses ist. Die Sammlung des Hauses dokumentiert die grundlegenden Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts in ihrer gesamten Komplexität.
Dabei bildet die internationale konstruktiv-konkrete Kunst mit bedeutenden Werken von Malewitsch, Mondrian, Bill und Morellet einen Schwerpunkt der Sammlung. Herausragende Werke der klassischen Moderne etwa von Kandinsky, Delaunay, Kupka, Picasso und Ernst sowie der deutschen Expressionisten Beckmann, Kirchner, Heckel, Barlach und Jawlensky stellen in seltener Dichte die Entstehung der Abstrakten Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts dar. Weitere herausragende Sammlungskomplexe bilden Werke des Action Painting, der Pop Art sowie der Fluxus-Bewegung, die mit Arbeiten von Künstlern wie Pollock, Warhol und Arman vertreten sind. Darüber hinaus präsentiert das WHM eine exquisite Sammlung von rund 80 Werken mittelalterlicher Sakralkunst.
Durch kontinuierliche Ankäufe und großzügige Schenkungen, darunter die über 2000 Werke umfassende Pop-Sammlung des Düsseldorfer Rechtsanwaltes Heinz Beck (1923-1988), konnte die Sammlung des Museums in den letzten 30 Jahren stetig erweitert werden. Herausragende Ausstellungen wie “Andy Warhol” (1996/97), “Joan Miró” (2000/01) oder “Der Blaue Reiter” (2003/04) erweiterten die große überregionale Ausstrahlungskraft. Mit der Ausstellung “Gegen jede Vernunft. Surrealismus Paris – Prag”, die ab 14. November 2009 in Zusammenarbeit mit der BASF SE und dem Kunstverein Ludwigshafen zu sehen ist, setzt das WHM auch im Jahr der Neueröffnung einen publikumswirksamen Akzent.
Die Modernisierung
Die Modernisierung des Wilhelm-Hack-Museums hat das Museumsteam und alle beteiligten Partner vor große Herausforderungen gestellt. Energietechnisch setzt das Gebäude nach Abschluss der Arbeiten neue Maßstäbe und wird zum Vorzeigeobjekt für energieeffizientes Modernisieren im Museumsbereich in ganz Deutschland. Das Energie-Konzept wurde von dem Beratungs- und Objektsteuerungsunternehmen für energieeffizientes Bauen LUWOGE consult im Auftrag der Stadt Ludwigshafen im Rahmen der Initiative “heute für morgen” entwickelt.
Der Energieverbrauch im Gebäude wird sich um bis zu 60 Prozent reduzieren dank einer besseren Wärmedämmung durch neue Fenster, besserer Isolierung der Außenwände und einer Aufrüstung des Hauses mit Solarmodulen. Nach der Sanierung wird ein energetisches Niveau erreicht, das 40 Prozent unter den staatlichen Vorschriften der Energieeinsparverordnung für Neubauten liegt. Damit konnte die 4,6 Millionen Euro umfassende Maßnahme als Pilotprojekt in das Förderprogramm der deutschen Energie-Agentur aufgenommen werden.
Das Sanierungskonzept schuf darüber hinaus optimale Bedingungen für die Ausstellungsaktivitäten. Sicherheits-, Klima- und Lichttechnik wurden auf den neuesten inter-nationalen Stand gebracht, um auch in Zukunft Ausstellungen auf höchstem Niveau und mit bedeutenden Leihgaben aus der ganzen Welt zu ermöglichen. Für alle Anforderungen, ob Fotografie, Malerei oder Videoinstallation, können nun spezifisch abgestimmte und adäquate Lichtverhältnisse geschaffen werden.
Zusammen mit den auf Museums- und Ausstellungsarchitektur spezialisierten Berliner Architekten Kühn Malvezzi wurde ein neues, bestechend klares Raumkonzept entwickelt, das wesentlich mehr Hängefläche bietet und dabei gleichzeitig die Großzügigkeit und Offenheit der architektonischen Grundidee von Hager/Stotz aus den 70er-Jahren betont. Ein dunkles Eichenparkett im Sammlungsbereich, das der Förderkreis des WHM ermöglicht hat, verleiht den neuen Räumen die angemessene hochwertige Atmosphäre.
Auch für Veranstaltungen bieten die Räumlichkeiten des Wilhelm-Hack-Museums einen besonderen Rahmen. Ob Präsentation, Vortrag oder stilvoller Empfang – die offene und großzügige Atmosphäre ist für Events unterschiedlicher Couleur von besonderem Reiz.
Eine echte Attraktion bietet hier das Foyer des WHM: Die japanische Künstlerin Yuko Shiraishi hat dafür ein Gesamtkunstwerk aus Sitzmöbelmodulen und farbigen Wandinstallationen entworfen, der Berliner Künstler Anton Henning (mit dem das WHM in Kooperation mit der Kunsthalle Mannheim ab Mai 2009 eine große Ausstellung zeigt) hat dem WHM ein wahrhaft monumentales, 3,5 x 10,7 m messendes Bild geschenkt, das der Miró-Fassade im Außenbereich ein erfrischendes, buntes und lebendiges Pendant im Inneren des Museums hinzufügt.
Wiedereröffnung und “alles”
17 Monate lang waren die Meisterwerke des Wilhelm-Hack-Museums in Kaiserslautern eingelagert und werden nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Mit der Eröffnungs-Ausstellung “alles.” (7.3.09 – 26.4.2009) widmet sich das Wilhelm-Hack-Museum ganz der eigenen Sammlung. Der Gesamtbestand umfasst derzeit 9.236 inventarisierte Werke – darunter rund 1.000 Gemälde, über 300 Skulpturen und mehrere tausend grafische Werke. Wohl erstmals in der jüngeren Museumsgeschichte legt ein Museum seine komplette Sammlung offen, darunter viele Kunst-
werke, die sonst im Depot schlummern und selten oder noch nie präsentiert wurden. Auf allen Ausstellungsebenen des Hauses, die rund 3.000 qm Ausstellungsfläche umfassen, finden die Werke einen Platz und werden bewusst ohne jede Ordnung in “Petersburger Hängung” gezeigt – das heißt in enger Reihung bis an die Decke. Mit dieser ungewöhnlichen Präsentation und seiner Fülle an Werken möchte das Museum die Neugier und den Stolz auf seine Sammlung wieder wecken, zugleich aber auch die eigene Arbeit für das Publikum transparent machen. Erstmals werden Besucher die Gelegenheit erhalten, die spätere Auswahl der Museumskuratoren bei der Sammlungspräsentation selbst zu beurteilen: Auf welcher Grundlage erfolgt die Präsentation der Sammlung eigentlich? Aus welchem Werkpool kann gewählt werden, welche Zusammenstellungen und Themenkontexte werden dabei getroffen? In welchem Zustand befinden sich die Arbeiten überhaupt? Die konservatorische und wissenschaftliche Arbeit, die ein Museum zu leisten hat und die meist hinter den Kulissen abläuft, wird so nachvollziehbar.
Diese besondere Form der Ausstellung des gesamten Kunstbestandes des Hauses ist Ausgangspunkt für die weitere Konzeption der Sammlungspräsentation, die sich in zwei aufeinander folgenden Schritten widerspiegeln wird.
Mit “simply the best” (29.5.09 – 2.8.2009) wird der vorher erlebten Fülle eine Aus-stellung ausgewählter Highlights bewusst entgegengesetzt. Diese Konzentration auf Eckpfeiler der eigenen Sammlung soll den Blick des Betrachters für die darauf folgende Neupräsentation schärfen, die unter dem Titel “hackordnung # I” (15.8.09 -16.8.2010) eine jährlich variierende Reihe von Szenenwechseln im Sammlungsbereich eröffnet.
Im Rahmen des Museumsumbaus wurde auch die Mittelalter-Abteilung grundlegend renoviert und neu gestaltet. Die ausgezeichnete Sammlung Wilhelm Hacks, die neben Metall- und Elfenbeinarbeiten, Buch- und Glasmalerei vor allem Skulpturen und Tafelmalerei von hervorragender Qualität aus dem 13. – 16. Jahrhundert um-fasst, erstrahlt nun in einem atmosphärisch dichten Ambiente auf farbigen Wänden in Rot und Blau.
Mit der neuen Plattform dis>play richtet das WHM gezielt einen Fokus auf die zeitgenössischen Spielarten der Medien- und Videokunst und zeigt im Rhythmus der großen Wechselausstellungen regelmäßig Video- oder Projektionsarbeiten junger internationaler Künstler und ergänzt das Spektrum des Hauses im Bereich der neuen Medien. Den Auftakt macht der in London lebende Künstler Markus Vater (*1970) mit einer Auswahl kurzer Animationen und Filme unter dem Titel “worlds don`t come easy”. Parallel sind in der Rudolf-Scharpf-Galerie, der Projektgalerie des WHM für junge Kunst, noch bis 26.4.2009 Zeichnung, Malerei, Fotografie, Skulptur und eine weitere Videoarbeit des Künstlers zu sehen.
Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung “alles.” wird die Freie Internationale Tankstelle (FIT) des Berliner Künstlers Dida Zende zum Tanken spiritueller Energie vor dem WHM aufgebaut sein. Führungen der Kuratoren und des Restaurators des Wilhelm-Hack-Museums vermitteln vielfältige Einblicke in die Museumsarbeit. Eine Podiumsdiskussion unter dem Motto “Die Zukunft des Sammelns – wofür, woher, wohin?” mit namhaften Vertretern aus der Kunstszene findet am 2.4.09 um 18 Uhr statt. Workshops und Kunstkurse für Jung und Alt laden außerdem zum Mitmachen und zur Neu-Entdeckung des Museums ein.
Rudolf-Scharpf-Galerie. Projektgalerie des WHM für junge Kunst
Die im traditionsreichen Hemshofviertel gelegene Rudolf-Scharpf-Galerie ist das junge Schaufenster des Museums und dient als Projekt- und Ausstellungsraum für aktuelle künstlerische Positionen. In den frisch renovierten, mit neuem Parkettboden und neuer Beleuchtung ausgestatteten Galerieräumen, finden jährlich vier Ausstellungen statt, die von den Kuratoren des Museums betreut werden. Bis zum 26. April werden von dem im London lebenden Künstler Markus Vater (*1970) ausgewählte Werke der Zeichnung, Malerei, Fotografie, Skulptur und Videokunst gezeigt.
Vom 8.5. bis 2.8.2009 wird der Schweizer Künstler Kaspar Toggenburger (*1960) mit Holzschnitten, Malerei, Licht-Skulpturen, Foto- und Dia-Arbeiten vertreten sein. Parallel zu den Ausstellungen in der RSG sind beide Künstler mit Projektionsarbeiten im neu eingerichteten dis>play im WHM vertreten, wodurch die Verbindung beider Ausstellungsorte für die Besucher deutlich wird.
Die Düsseldorfer Künstlergruppe Konsortium mit Lars Breuer, Sebastian Freytag und Guido Münch, wird die Räume der RSG vom 15.8.09 – 1.1.2010 bespielen. Parallel zur Surrealismus-Ausstellung im WHM zeigt der chilenische in der Schweiz lebende Künstler Francisco Sierra (*1977) vom 11.11.09 – 10.1.2010 Ölminiaturen mit grotesken und surrealen Alptraumwelten, ebenfalls zum Thema Surrealismus zeigen Gert und Uwe Tobias ab 15.1.2010 Collagen und Arbeiten auf Papier.

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